Ich bin gerne auf höheren Gipfeln in den Alpen unterwegs. Wenn ich allerdings nach Entspannung und Ruhe suche, zieht es mich zurück in die Heimat. Dann erkunde ich leichtere Wanderwege in der Rhön, laufe durch dichte Wälder oder genieße die Weite des Mittelgebirges. Bekannt ist vor allem die Wasserkuppe, der höchste Berg der Rhön. Für eine Tour auf die Erhebung nehmen Ausflugsgäste und Wanderfreunde auch eine längere Anreise in Kauf.

Lohnt sich Wandern in der Rhön?

Die Rhön ist ein Mittelgebirge in der Mitte Deutschlands und erstreckt sich über die drei Bundesländer Hessen, Bayern und Thüringen. Der höchste Berg der Rhön ist die Wasserkuppe (950 m). Sie ist gleichzeitig die höchste Erhebung Hessens.

Dort entspringt auch die Fulda, die knapp 200 Kilometer später gemeinsam mit der Werra die Weser bildet. Charakteristisch sind die kahlen Gipfel, durch die die Rhön oft als „Land der offenen Fernen“ bezeichnet wird. Nur etwa ein Drittel der Fläche ist bewaldet.

Instatipp: Besonders schön ist es meiner Meinung nach am Schwarzen Moor. Die Moorlandschaft, in der viele Birken wachsen und die durch einen Knüppeldamm zugänglich gemacht wird, ist super fotogen.

Anreise in die Rhön

Die Rhön erreicht ihr aus allen Himmelsrichtungen über die Städte, die im Randbereich liegen. Dazu gehören Fulda auf der hessischen Seite, Bad Neustadt in Bayern und Meiningen in Thüringen. Die Anreise ist auch mit der Bahn möglich. Aus den verschiedenen Richtungen bringen euch Busse oder die Bahn direkt in die Wandergebiete.

So gelangt ihr aus Fulda beispielsweise mit der Rhönbahn nach Gersfeld am Fuße der Wasserkuppe. Noch mehr Ausflugsziele erreicht ihr mit dem Hochrhönbus, der insgesamt 40 Haltestellen ansteuert und mit Fahrradanhänger unterwegs ist.

Diese Hügel sollen fast 1.000 Meter hoch sein?

Je weiter ich mich von der Stadt Fulda in Richtung Rhön entferne, umso größer werden auch die Abstände zwischen den Dörfern. Und wie immer prüfe ich den Handyempfang, der mit jedem Meter abnimmt. Wenn ihr bei o2 seid, seid ihr hier in vielen Regionen ganz sicher ungestört.

Seufzend lasse ich das Handy in der Tasche verschwinden und dafür den Blick über die Umgebung wandern. Es fällt schwer zu glauben, das ein paar der sanften Hügel rundherum fast 1.000 Meter hoch sind. Dadurch, dass die Region insgesamt recht hoch liegt, steigen auch die Berge eher sanft an.

Die richtige Unterkunft finden

Wenn ihr den höchsten Berg der Rhön besuchen wollt, könnt ihr direkt oben übernachten. Seit diesem Jahr ist die Übernachtung in Deutschlands höchst gelegenem Feriendorf auf 950 Meter möglich. Die einzelnen Lodges bieten Platz für 4 bzw. 12 Personen.

Ein besonderes Erlebnis ist die Nacht im Rhön-Indianer-Dorf in Poppenhausen. Dort schlaft ihr in einem Tipi. Auch Urlaub auf dem Bauernhof ist möglich. In Ehrenberg warten zum Beispiel am Biobauernhof Heufelder Hof fünf Ferienwohnungen auf Sommer- und Wintergäste.

Vom Roten Moor zur Wasserkuppe

Länge:4,5 km
Höhenmeter:120 m
Dauer:1 h
Startpunkt:Rotes Moor
Beste Reisezeit:ganzjährig

Eine Wanderung zwischen zwei Highlights ist die Tour vom Roten Moor, dem zweitgrößten Hochmoor der Rhön zur Wasserkuppe. Startpunkt ist am Parkplatz vor dem bewirtschafteten Loipenhaus.

Im Winter ist die Region dank der Schneesicherheit überregional fürs Langlaufen und das weite Loipennetz bekannt. Dort lasse ich mir zur Stärkung erst noch einen selbstgemachten Streuselkuchen schmecken. Dann begebe ich mich vorbei am Moor auf die Höhenwanderung.

Dabei habt ihr das ehemalige Radom, eine riesige Antennenkuppel auf der Wasserkuppe, stets im Blick. Kurz vorm Gipfel kommt man am Flugfeld vorbei. Ein Propellerflugzeug zieht gerade einen Segelflieger in die Höhe. Kurz darauf gleitet er alleine in der Luft.

Ich suche den Himmel nach weiteren Fluggeräten ab, entdecke noch zwei Segler und eine Handvoll Gleitschirmflieger. In der Luft ist hier bei gutem Wetter immer was los.

Fazit

Es gibt ein paar Hotspots, zu denen auch die Wasserkuppe zählt. Dort begegnet ihr mit Sicherheit immer anderen Menschen. Im Hochsommer kann es da manchmal sogar unangenehm voll werden.

Kein Wunder, denn neben den Luftsportarten und Wandermöglichkeiten gibt es am Gipfel noch ein buntes Angebot für Familien: Hochseilpark, zwei Sommerrodelbahnen, einige kleinere Fun-Attraktionen und im Winter ein Skilift. Außerdem gibt es 1.000 Kilometer ausgewiesene Mountainbikestrecken.

Wenn ihr aber nur ein Stückchen die ausgetretenen Wege verlasst, findet ihr absolute Ruhe. Dort lauft ihr kilometerweit über Felder und durch Wälder und begegnet keiner Menschenseele.

Hier kann ich echt entspannen und abschalten. Hier tanke ich meine Kraftreserven wieder auf.

Lage

Praktische Links

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