Kaum ein Souvenir lässt das Motiv des Elefanten in Thailand aus. Die weisen Riesen gehören zum Land genauso dazu wie das hervorragende Essen, die buddhistischen Tempel und das tropische Wetter. Doch ihr natürlicher Lebensraum ist stark begrenzt, daher gibt es nur wenige nachhaltige Angebote, Elefanten zu sehen. Eine tierfreundliche Möglichkeit ist der Green Elephant Sanctuary Park auf Phuket – wieso meine Erfahrung im Elefantenschutzzentrum unvergesslich war, erfahrt ihr hier.

Lohnt sich der Besuch im Green Elephant Sanctuary?

In Thailand leben heute noch rund 5.000 Elefanten, von denen etwa 3.000 in Gefangenschaft leben und für Touristenattraktionen angeboten werden. Um der Tierquälerei ein Ende zu setzten, gibt es immer mehr sogenannte Auffangstationen, in denen sich Menschen um Elefanten kümmern und ihre Verletzungen versorgen.

Freilassen können die Pfleger die Elefanten leider nicht, da der natürliche Lebensraum für die Riesen zu begrenzt ist. Aber immerhin wird ihnen hier ein ruhiges und artgerechtes Leben ermöglicht. Statt quälendem Elefantenreiten können Besucher die Tiere zum Beispiel füttern, im Schlamm baden und sie in einer XXL-Dusche waschen. Außerdem erfahrt ihr mehr über das Leben der Elefanten vor der Auffangstation, über ihren jetzigen Alltag und die Geschichte des Green Elephant Sanctuary.

Fototipp: Wenn ihr durch Füttern und liebevolles Streicheln das Vertrauen eines Elefanten gesammelt habt, könnt ihr es vorsichtig wagen, euren Kopf gegen den Rüssel zu lehnen. Eure Reisebegleitung kann davon ein Foto machen, das mit Sicherheit sehr berührt.

Anreise zur Auffangstation

Lage:Phuket
Anreise:Abholservice, Scooter oder Taxi
Preis:ab ca. 69 €
Must-Do:Schlammbad
Besonderheit:Zertifiziert mit SGS-Animal Welfare

Die Auffangstation liegt im Inneren der Insel Phuket, etwa 5 Kilometer vom Strand Bang Tao Beach und knapp 20 Kilometer vom Flughafen entfernt. Öffentliche Verkehrsmittel sind generell sehr begrenzt auf Phuket, weswegen auch kein öffentlicher Bus zum Elephant Sanctuary fährt.

Glücklicherweise bietet die Auffangstation einen Fahrservice an (im Preis inbegriffen), der euch direkt am Hotel oder Hostel abholt. Dabei wird eine Tour morgens und eine mittags angeboten. Die Uhrzeit hiervon variiert je nach Ort, an dem eure Unterkunft liegt. Schaut also genau auf der Website oder in eurer E-Mail nach. Alternativ erreicht ihr die Auffangstation ebenfalls mit Scootern oder Taxis.

Bevor ihr loszieht, solltet ihr euch auf jeden Fall Badesachen einpacken, damit ihr sorgenfrei mit den großen Säugetieren im Schlamm baden und sie später abduschen könnt. Umkleidekabinen gibt es vor Ort. Außerdem ist es in den Tropen generell ratsam Sonnencreme aufzutragen und vergesst eure Kamera/Handy nicht, um das einzigartige Erlebnis festzuhalten.

Eine von drei Auffangstationen in Phuket

Früh morgens geht es für mich und meine Freunde los. Im Vorfeld hatten wir nach tierfreundlichen Möglichkeiten gesucht, Elefanten nah zu kommen – es war uns wichtig, nicht in eine Touristenfalle zu tappen, bei der die Elefanten am Ende doch schrecklich behandelt werden.

Es gibt insgesamt drei Auffangstationen in Phuket. Die hochwertige Webseite, die guten Bewertungen, aber vor allem das SGS Animal Welfare Zertifikat des Green Elephant Sanctuary haben uns letztlich überzeugt. Für umgerechnet knapp 69 € pro Person haben wir eine Tour gebucht, die von Fahrshuttle und Elefanten-Fütterung bis hin zu thailändischem Buffet am Ende alles abgedeckt hat.

Am Park angekommen, erhalten wir zunächst eine kleine Einführung über die Auffangstation. Unsere Gruppe aus etwa 15 Besuchern steht vor dem Nachtgehege der Elefanten. Unser Guide erzählt uns, dass im Park zurzeit 10 Elefanten leben (Stand 2019). Viele von Ihnen wurden bei ihren vorherigen Besitzern misshandelt, um sie für Touristen-“Bespassungen” gehorsam zu machen – meistens erkennbar an verstümmelten Ohren.

Gegründet hat den Park übrigens ein Schweizer Elefantenliebhaber, der 2015 nach Thailand gezogen ist. Um der Tierquälerei entgegenzugehen, hat er die Auffangstation gegründet, deren erwirtschafteter Gewinn direkt wieder in die Rettung weiterer Tiere investiert wird. Laut Webseite richtet sich die Haltung der Elefanten hier auch nach europäischen Richtlinien. Wenn ihr darüber mehr erfahren wollt, könnt ihr euch diesen Artikel über den Schweizer und sein Projekt lesen.

Elefanten-Verwöhnprogramm und Gänsehaut

Und dann ist es so weit: Die Mahuts (Elefanten-Pfleger) holen zwei Elefanten zu uns. Langsam bewegen sich die großen Rüsseltiere auf uns zu und ich bekomme Gänsehaut. Eine für mich unbeschreibliche Aura geht von den Riesen aus. Ich bekomme ein paar Bananen in die Hand gedrückt und soll sie der 40 Jahre alten Elefantendame namens Fantali reichen.

Fantali ist überhaupt nicht zaghaft und schnappt sich die Banane mit ihrem Rüssel in nur wenigen Sekunden. Jeder Besucher darf mal ein paar Bananen verfüttern, wobei nach 10 Minuten jeder Elefant weitergeführt wird und andere nachkommen. So soll sichergestellt werden, dass die Elefanten nicht gestresst werden.

Unter den Elefanten sind auch sehr junge Tiere, doch der Baby-Elefant muss geschützt bei der Mutter im Gehege bleiben. Wir beobachten es aus der Ferne – unfassbar süß, wie es beim Spielen immer wieder hinfällt!

Nach dem Frühstück der Elefanten geht es zum Planschen in den Matsch. Dafür ziehen wir uns unsere Badesachen an und schließen auch unsere Handys in Schließfächer ein. Die Mitarbeiter des Parks übernehmen ab hier das Fotografieren (Die Fotos wurden uns später über eine Cloud zur Verfügung gestellt).

Was aussieht wie eine gigantische Pfütze, ist der Swimmingpool der Elefanten. Langsam stapfen die sie in den Schlamm und die Pfleger geben uns ein Zeichen, ihnen zu folgen. Der Matsch unter meinen Füßen fühlt sich sehr sonderbar an und im ersten Moment ist es etwas gewöhnungsbedürftig.

Dann werden wir aufgefordert, die Haut der Elefanten mit Schlamm einzureiben – Spa Time für die großen Säuger. Die Elefanten genießen es sichtlich und irgendwie ist die ganze Situation so ungewöhnlich, dass es einfach nur Spaß macht.

Die letzte Station ist die Elefantendusche. Mit ordentlich Schlamm eingerieben, führen die Mahuts die Elefanten nach dem Schlammbad unter eine Anlage mit Dächern. Hier kommt jetzt ordentlich Wasser runter und pro Elefant werden ein paar Besucher eingeteilt.

Wir bekommen Bürsten und lange Besen, mit denen wir jetzt an der dicken Haut schrubben. Schließlich müssen wir uns von den Elefanten verabschieden und uns selbst einmal gut abbrausen. Als Abschluss wird uns ein großes Buffet zur Verfügung gestellt, bevor es dann auch schon wieder zur Unterkunft geht.

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Fazit

Ohne Frage, die Tour durch den Green Elephant Sanctuary Park auf Phuket ist nicht unbedingt billig. Aber dafür wird hier wirklich auf das Wohl der Elefanten geachtet und für Touristen eine optimale Mischung aus Spaß, Tierpflege und Aufklärung über Misshandlungen von Elefanten geschaffen.

Dass zusätzlich die Anreise und Verpflegung mit Essen vom Park übernommen wurde, fand ich sehr praktisch. Die Begegnung mit den großen weisen Dickhäutern hat mich auf jeden Fall bewegt und Elefanten vielleicht sogar auf Platz 1 meines Lieblingstier-Rankings steigen lassen.

Lage

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