Wer in den Urlaub fährt, muss sich um vieles kümmern – dazu gehören zum Beispiel die Unterkunft buchen, Flugtickets oder Visa-Angelegenheiten. Ebenso wichtig ist es aber auch, sich darüber zu informieren, welche Impfungen für das jeweilige Reiseziel empfohlen werden. Schließlich können Erkrankungen an Tollwut, Malaria oder Denguefieber verheerende Folgen haben. Wir beantworten deshalb die wichtigsten Fragen über Reiseimpfungen.

Ratgeber für Reiseimpfungen

Verschmutztes Wasser, schlechte hygienische Zustände und die Übertragung durch Insekten sind Krankheitsrisiken, denen sich Reisende gerade in Ländern außerhalb von Europa gegenüber sehen. Dabei drohen nicht nur Lebensmittelvergiftungen oder Magen-Darm-Erkrankungen, sondern auch lebensgefährdende Infektionen wie Dengue-Fieber oder Tollwut.

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Welcher Impfschutz ist der richtige?

Welcher Impfschutz für die jeweilige Reise richtig ist, hängt stark davon ab, wo es hingehen soll. In beliebten Urlaubsländern wie Spanien und Italien reicht der auch in Deutschland empfohlene Impfschutz völlig aus. Also Hepatits A, Polio und Typhus. In vielen Ländern in Südamerika, Afrika und Asien kommen aber auch Hepatitis B, Tollwut, Gelbfieber und Cholera hinzu. Eine genaue Auskunft, welcher Impfschutz für das jeweilige Land ratsam ist, sollte beim Facharzt erfragt werden.

Welche Impfungen sind bei Fernreisen wichtig?

Bei Fernreisen entscheidet sich die Frage nach dem Impfschutz oftmals nach der Art der Reise. Wer vor hat, sein 5-Sterne-Hotel gar nicht zu verlassen, braucht einen anderen Schutz als ein Backpacker, der durch den Dschungel zieht. In der Regel sind sinnvolle Impfungen aber Tollwut, da diese Krankheit lebensbedrohlich ist sowie Cholera, was auch das Risiko einer Magen-Darm-Erkrankung reduziert. Für Reisende in Malaria-Gebiete stellt sich die Frage, ob sie Tabletten nehmen wollen, da deren Nebenwirkungen massiv sein können. Alternativ gibt es Notfall-Medikamente, falls man in einer Region krank wird, wo kein Arzt zu erreichen wäre.

Sind Impfungen auch bei nahegelegenen Reisezielen sinnvoll?

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, gibt es auch in Deutschland oder in den umliegenden typischen Urlaubsländern Gebiete, die eine zusätzliche Impfung erforderlich machen. Wanderer, die sich in Süddeutschland oder auch in Österreich und der Schweiz in der Natur bewegen, sollten gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) geimpft sein. Für Reisen ans Mittelmeer und in die Türkei sind Impfungen gegen Hepaptis A und Typhus ratsam. Wer in eine Region in Ost- und Südosteuropa fährt, wo es noch Straßenhunde gibt, sollte dringend über eine Tollwutimpfung nachdenken.

Wann muss die Impfung gemacht werden?

Bei vielen Impfungen braucht es einen bestimmten Zeitraum, bis sich der Impfschutz aufgebaut hat. Manchmal dauert es auch, bis der Impfstoff besorgt wurde. Deswegen sollten sich Reisende mindestens sechs Wochen vor Reiseantritt um die passenden Reiseimpfungen kümmern. Möglicherweise liegt ihr auch dank der Nebenwirkungen für eine Weile flach, z.B. bei Tollwut. Aber auch, wenn eine Last-Minute-Reise geplant ist, ist es sicher ratsam, mit einem Experten zu sprechen – meist ist nämlich ein kurzfristiger Impfschutz immer noch besser als gar keiner.

Wer zahlt die empfohlenen Reiseimpfungen?

Impfungen, die in Deutschland zum Standardimpfschutz gehören, werden von der Krankenkasse bezahlt. Mittlerweile erstatten auch viele gesetzliche Krankenkassen zusätzlich Impfungen, die für Fernreisen empfohlen werden, ganz oder zumindest teilweise. Entweder muss dafür im Anschluss die Rechnung eingereicht werden oder die Praxis verrechnet es gleich mit der Krankenkasse des Patienten. Bei Privatversicherten hängt die Erstattung vom eigenen Vertrag ab.

Sollte man sich von einem Reisemediziner beraten lassen?

Sicher schadet es nie, sich fachkundig beraten zu lassen. Ggf. geht es auch, zuerst einmal beim Hausarzt nachzufragen und sich erst wenn nötig an einen Spezialisten zu wenden. Besonders empfohlen ist ein Gespräch mit Reisemedizinern, wenn Backpacking geplant ist, da dabei höhere Risiken durch heruntergekommene Unterkünfte gegeben sind. Auch ist es ratsam, einen Experten zu konsultieren, wenn die Reise für einen längeren Zeitraum geplant ist oder wenn etwa schon klar ist, dass ihr mit Tieren in Kontakt kommen werdet.

Praktische Links

Gut zu wissen

Der Impfschutz hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass Ärzte im 19. Jahrhundert machtlos waren gegen herrschende Epidemien und Seuchen. Ein gutes Beispiel dafür sind die Pocken, gegen die heute noch im Kindesalter geimpft wird. Mediziner erkannten damals, dass ein einmaliges Durchleben der Erkrankung der Körper anschließend immun machte gegen neuerliche Ansteckung. Der Impfstoff gegen Pocken wurde im Jahr 1796 eingeführt, anschließend folgten Tollwut, Typhus, Cholera und Pest. Der zuletzt eingeführt Impfstoff stammt aus dem Jahr 2013 und schützt gegen Meningokokken.

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