Du liebst Trailrunning oder willst es unbedingt einmal ausprobieren? Du bist auf der Suche nach einer geeigneten und abwechslungsreichen (Anfänger-)Runde? Dann könnte der Rundwanderweg durchs Alpbachtal zur Neureuth die Richtige für dich sein. Ich habe den Weg oberhalb des Tegernsees in Bayern auf seine Trailrun-Tauglichkeit getestet.

Trailrunning zur Neureuth am Tegernsee

Rund um den Tegernsee erheben sich zahlreiche Gipfel, wie zum Beispiel der vielbekannte Wallberg, die einen atemberaubenden Blick auf den Tegernsee versprechen. Doch wir entscheiden uns diesmal für keinen Gipfel, sondern für einen Rundwanderweg durch das Alpbachtal in Richtung Neureuth.

Dabei wollen wir herausfinden, ob die bekannte Rundwanderung auch für das Trailrunning geeignet ist. Die Tour geht vorbei an mehreren Almwiesen und urigen Hütten, mit Blick auf den Risserkogel am Tegernsee und das Karwendelgebirge.

Der Ausgangspunkt am Bahnhof Tegernsee ist einfach mit dem Auto von der Autobahnausfahrt Holzkirchen oder dem Irschenberg zu erreichen. Dort gibt es verschiedene Parkmöglichkeiten: direkt am Bahnhof, weiter abgelegen am Wanderparkplatz in der Klosterwachstraße oder auch etwas oberhalb auf dem Wanderparkplatz am Ende des Prinzenwegs.

Bringt am besten Kleingeld mit, die Parkplätze sind kostenpflichtig – das Tagesticket kostet hier 5 Euro. Die Tour startet direkt von dem jeweiligen Parkplatz aus.

Eine abwechslungsreiche Laufrunde

Länge:13 km
Höhenmeter:711 m
Dauer:3 Std.
Schwierigkeit:leicht-mittel
Beste Jahreszeit:Apr bis Okt

Wir laufen vom Bahnhof zuerst auf der asphaltierten Max-Josef-Straße, die weiter auf den Prinzenweg in Richtung Alpbachtal führt. Dabei orientieren wir uns an der Wegnummer 685 in Richtung Kreuzbergalm (Alpbachtal und Prinzenweg), die auf den gelben Wanderschildern sichtbar vermerkt ist.

Nach kurzer Zeit mündet die asphaltierte Straße auf einen breiten Forstweg, der sich neben einem rauschenden Bach in Serpentinen langsam aber stetig nach oben schlängelt. Bei heißen und sonnigen Tagen ist der Weg durch den Wald sehr dankbar, da die Bäume ausreichend Schatten spenden – perfekt zum Laufen.

Es geht vorbei an mehreren alten Hütten, bis wir nach knapp 450 Höhenmetern und 6 Kilometern die erste Alm erreichen. Auf den letzten Metern bis zur Kreuzbergalm laufen wir aus dem Wald heraus auf die freiliegenden Almwiesen, wo wir den ersten Ausblick auf die umliegenden Berge und das Karwendelgebirge genießen können. 

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Kulinarik auf der urigen Kreuzbergalm

Angekommen auf der Kreuzbergalm (1.200m), einer sehr ursprünglichen Berghütte mit Panoramablick, begrüßt uns schon die überaus freundliche Sennerin und Hüttenwirtin Brigitte.

Spontan zeigt sie uns ihr Reich und führt uns durch die verschiedenen Räume der Almhütte, in der sie für zwei Monate die Gäste mit selbstgemachtem Kuchen, Kräuterquark, einer feinen Buttermilch und vielen weiteren Köstlichkeiten versorgt.

Die Terrasse, geschmückt mit zahlreichen Blumen, lädt für eine gemütliche Rast ein. Nach einer erfrischenden Hollundersaftschorle brechen wir in Richtung Gindelalm auf.

Der Tegernsee in seiner ganzen Pracht

Von der Kreuzbergalm aus führt nun ein kleiner Trail bergauf bis zum Gipfel der Gindelalmschneid . Die freiliegenden Almwiesen lassen den Blick über die Bergwelt, den Schliersee, bis weit in das flache bayrische Land in Richtung München zu.

Von dort aus laufen wir den Singletrail bergab in Richtung Neureuth, der kurze Zeit später in einen etwas breiteren Wald- und Schotterweg mündet und am wunderbaren Aussichtspunkt vorbeiführt. Hier können wir den glitzernden Tegernsee in seiner ganzen Pracht erspähen.

Bei strahlendem Sonnenschein leuchtet er tiefblau – sogar einige Segelboote sind bei dem schönen Spätsommertag auf dem Wasser unterwegs.

Wir machen uns auf den Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt. Die letzten 3 Kilometer laufen wir begab nochmals durch einen Wald auf einem breiten Forstweg, bis wir schließlich wieder an unserem Starpunkt angelangt sind. Als Belohnung gibt es am Ufer des Tegernsees ein verdientes Eis.

Fazit

Die Trailrunning-Runde ist mit ihren 13 Kilometern und 700 Höhenmetern vor allem für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene geeignet. Das Gelände ist technisch gesehen überwiegend einfach und auch nicht zu steil, so dass die meiste Zeit wirklich gelaufen oder schnell gegangen werden kann.

Durch die verschiedenen Untergründe vom Forst- bzw. Schotterweg über Waldwege bis hin zu Trails, gestaltet sich die Strecke sehr abwechslungsreich. Damit ist also für jeden etwas dabei. Allerdings muss betont werden, dass die Tour zu 80% aus Schotterwegen und nur für knapp 3 Kilometer aus wirklichen Trails besteht.

Besonders hervorzuheben sind aber die wirklich schönen Almen und Hütten, die zur Mittagsjause und zum Rasten einladen. Wer schnell ist, schafft die Strecke locker in ein paar Stunden. Die Tour ist daher sehr gut an einem halben Tag machbar, so dass der Vor- oder Nachmittag zum gemütlich Verweilen am Tegernsee genutzt werden kann.

Lage

Praktische Links

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