Ganz hinten, in einem Tal in den Zillertaler Alpen, erhebt sich fast unscheinbar eine kleine Hängebrücke. Doch der Schein der Abgeschiedenheit trügt. Wer die berühmte Hängebrücke an der Olpererhütte oberhalb des Schlegeisspeichers einmal besucht hat, weiß, dass die Wanderung dorthin keinesfalls einsam ist. Und das liegt nicht nur an der Bekanntheit durch Instagram, sondern auch an der aussichtsreichen Wegstrecke.

Lohnt sich die Wanderung zur Hängebrücke an der Olpererhütte?

Etwa eine Stunde dauert der Aufstieg vom Parkplatz am Schlegeisspeicher zur Olpererhütte auf 2.388 m. Knapp 600 Höhenmeter gilt es zu überwinden. Dabei führt der Wanderweg zwar stets steigend, aber niemals richtig ausgesetzt nach oben. So ist die Wanderung auch für Familien mit Kindern und Hunde geeignet. Zu beachten ist, dass es immer wieder größere Steinstufen zu überwinden gilt. Nach einer Waldpassage wird es aussichtsreicher und der Blick schweift über die riesigen Gletscherflanken, die sich hinter dem türkisblauen Wasser des Schlegeisspeichers erheben.

Fototipp: Am besten besucht ihr die Hängebrücke nachmittags oder abends. Morgens scheint die Sonne direkt über dem Schlegeisspeicher. Dadurch knipst ihr gegen die Sonne und die Farben wirken auf der Gegenlichtaufnahme blasser und gräulich.

Anreise zum Schlegeisspeicher

Die Anfahrt zum Schlegeisspeicher erfolgt über die gleichnamige Schlegeis-Alpenstraße im Zillertal. Die Strecke ist rund 13 Kilometer lang und führt einspurig über mehrere Kehren und Natursteintunnel zum Stausee. Von Mayrhofen sind es etwa 45 Minuten bis zum Parkplatz. Je nach Schneelage ist die Straße zwischen Mai und Oktober geöffnet.

Während der Öffnungszeiten tagsüber ist die Straße mautpflichtig. Die Tagespauschale für einen PKW liegt bei 14 Euro und ist bar zu bezahlen. Der Personal kommt direkt zum Auto und verkauft die Tickets. Zusätzlich ist ab Mayrhofen eine Buslinie eingerichtet. Der Bus verkehrt im Sommer fast stündlich. Auch für Fahrgäste fällt eine Mautgebühr an.

Wir sind Ende September, an einem Dienstag, angekommen. Die Sommerferien sind vorbei, dennoch ist der Parkplatz am Schlegeisspeicher gut gefüllt. An vielen Autos schnüren andere Ausflugsgäste die Wanderschuhe. Und wer kann es ihnen verübeln? Schließlich ist der Himmel in etwa so blau wie das Wasser des Stausees und die milden Temperaturen laden geradezu zu einer Herbstwanderung ein.

Sonnencreme und Regenjacke gehören ins Gepäck

Start:Schlegeisspeicher
Strecke:6 km (hin/zurück)
Höhenmeter:590 Meter
Gehzeit:2,5 Stunden
Beste Reisezeit:Juni bis September

Für den einstündigen Aufstieg verzichte ich auf die dicken Wanderschuhe und lasse feste Sneaker an. Die Sonnenbrille wandert auf den Kopf, Sonnencreme und Wasser werden im Rucksack verstaut. Auch eine Jacke muss mit, schließlich kann das Wetter in den Bergen schnell umschlagen.

Das Handy wird griffbereit am Rucksack befestigt und die GoPro für die späteren Aufnahmen darf natürlich auch nicht fehlen. Schließlich führt uns unser Weg zur Hängebrücke an der Olpererhütte und damit zu einem der bekanntesten Fotomotive der Zillertaler Alpen.

Hängebrücke an der Olpererhütte

Nach einer Waldpassage führt der Aufstieg weiter aussichtsreich bergauf. Wir überholen zahlreiche andere Wanderer, bis endlich die Olpererhütte ins Blickfeld rückt. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Etwas oberhalb der modernen Hütte befindet sich die kleine Hängebrücke, die vor allem durch Instagram bekannt geworden ist.

Aus der richtigen Perspektive fotografiert, scheint sie in schwindelerregender Höhe über dem Schlegeisspeicher zu schweben. Bis wir zu unserem Foto kommen, müssen wir allerdings warten. Denn auch hier sind wir nicht alleine unterwegs.

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Fazit

An der Hängebrücke ist Anstehen angesagt. Zahlreiche andere Fotografen sind ebenfalls nur für die Brücke aufgestiegen. Alle suchen nach der perfekten Perspektive. Wir reihen uns ein, knipsen auch ein paar Fotos. Doch auch ohne Hängebrücke hätte sich der Aufstieg gelohnt.

Im Hintergrund ragt die imposante Berg- und Gletscherwelt von Hochfernerspitze (3.470 m) und Hochfeiler (3.509 m) auf. Empfehlenswert ist die Wanderung also nicht nur für Fotografen und Instagrammer. Auch Wanderer, die nach einer kurzen Tour mit viel Aussicht suchen, werden den kurzen Aufstieg zu schätzen wissen.

Die Olpererhütte ist übrigens nicht nur ein beliebtes Ziel für Tagestouren, sondern sie liegt am Berliner Höhenweg. Der Fernwanderweg ist eine hochalpine Mehrtagestour in den Zillertaler Alpen. Wer sich der Herausforderung stellt, sollte fit und bergerfahren sein. Knapp eine Woche sind Wanderer von Hütte zu Hütte unterwegs. Dabei werden rund 6.700 Höhenmeter überwunden und etwa 70 Kilometer zurückgelegt.

Lage

Praktische Links

7 Kommentare

    1. Hi Nadine,
      auch wenn deine Frage schon ein Weilchen her ist. Die Tour ist im November eher nicht möglich. Die zum Ausgangspunkt am Stausee führende Mautstraße ist nur bis Ende Oktober geöffnet. Die Hütte liegt auf fast 2400 Meter Seehöhe, da dürfte im November schon ab und an Schnee liegen. Die Hütte hat zum Schutz aber einen Winterraum, falls man es trotzdem wagt.

      LG Jens

  1. Geben sie doch vernünftige Zeiten an. 600Hm sind in einer Stunde für ganz wenige zu schaffen. Die meisten Gelegenheitswanderer brauchen eher 2h.

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