Plötzlich öffnet sich der Blick: Direkt vor meinen Füßen, unmittelbar an die Felswand gebaut, liegt das legendäre Berggasthaus Äscher. Das Holzhaus scheint mit dem Felsen verschmolzen zu sein und bietet allein dadurch ein einzigartiges Panorama. Hoch über dem Tal, umgeben von Berggipfeln und saftig grünen Wiesen, liegt einer der spektakulärsten Orte der Schweiz. Gleich oberhalb des Gasthauses befindet sich außerdem noch eine Höhle, die es zu entdecken gilt.
Lohnt sich die Wanderung zum Berggasthaus Aescher?






Das Berggasthaus Äscher im Alpstein ist eines der bekanntesten Ausflugsziele der Schweiz und zieht mit seiner einzigartigen Lage unterhalb steiler Felswände Besucher aus aller Welt an. Oberhalb von Wasserauen im Appenzellerland gelegen, ist es über verschiedene Routen erreichbar. Wir entscheiden uns für die Wanderung hinauf und verzichten bewusst auf die Luftseilbahn. Hier könnt ihr natürlich auch super abkürzen, falls ihr nicht so viel Zeit habt.
Rund 800 Höhenmeter und etwa vier Stunden Gehzeit liegen vor uns. Die Strecke fordert konditionell, belohnt aber immer wieder mit beeindruckenden Ausblicken. Neben dem Äscher selbst umfasst die Rundwanderung das Wildkirchli, ein Höhlensystem mit Kapelle und geschichtsträchtiger Vergangenheit. Anschließend führt der Weg rund 800 Höhenmeter hinunter zum malerischen Seealpsee und von dort zurück nach Wasserauen zum Parkplatz.
Fototipp: Der beste Fotospot für das Berggasthaus Äscher liegt etwas oberhalb des Wanderwegs, kurz bevor man die letzte Kurve zur Felswand nimmt. Hier zeigt sich das Haus in voller Pracht, eingebettet in die Bergkulisse. Morgens und am späten Nachmittag ist das Licht am schönsten, da die Sonne dann weich über die Felsen fällt. Eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv eignet sich besonders gut, um sowohl das Gasthaus als auch die gewaltige Bergwelt einzufangen.
Anreise nach Wasserauen
| Strecke: | 10,3 km |
| Höhenmeter: | ca. 800 hm |
| Gehzeit: | ca. 4 Stunden |
| Einkehrtipp: | Berggasthaus Ebenalp |
| Must-See: | Wildkirchli am Gasthaus Äscher |
Die Anreise zum Äscher führt in die Ostschweiz, nach Wasserauen im Kanton Appenzell Innerrhoden. Dort stehen kostenpflichtige Parkplätze direkt an der Talstation der Ebenalpbahn zur Verfügung. Mit der Bahn gelangt man ab München in rund vier Stunden nach Wasserauen. Dafür nehmt ihr den ECE bis St. Gallen, fahrt weiter mit der Schweizerischen Bundesbahn bis Gossau und steigt dort in die S23 um, die bis Schwende fährt.
Für den Ausflug zum Äscher empfiehlt sich festes Schuhwerk, da die Wege – besonders in der Höhle – oft feucht und rutschig sind. Selbst im Sommer ist eine leichte Jacke praktisch, da es an windigen Stellen schnell kühler wird. Für die Wanderung empfehle ich, ausreichend Wasser mitzunehmen. Unterwegs bergauf gibt es kaum Gelegenheit, die Vorräte aufzufüllen. Insgesamt ist der Weg gut begehbar und eignet sich auch für Familien. Wer früh startet, kann die Wanderung in Ruhe genießen und die Aussicht ungestört auf sich wirken lassen.
Einkehr besser in der Ebenalp
Wir entscheiden uns für die sportliche Variante und besuchen den Äscher auf einer Rundwanderung. Kurz nach der Talstation führt der Weg steil durch einen Wald hinauf. Der erste Aufstieg ist der anstrengendste. Rund 400 Höhenmeter geht es zügig bergauf, bis wir die erste Alpe erreichen. Dort grasen Kühe und Ziegen, und der Blick ins Tal öffnet sich zum ersten Mal.
Weiter oben verläuft der Weg hinter den Hängen zur Ebenalp. Hier liegt der höchste Punkt unserer Wanderung. Wir legen eine längere Pause ein. Auf der Ebenalp ist es deutlich ruhiger als später am Äscher. Deshalb kehren wir im Berggasthaus Ebenalp ein, das einen wunderschönen Ausblick über das Alpsteingebirge und hinunter auf den See bietet.
Auch interessant: Landwasserviadukt in der Schweiz




Das erste Staunen am Äscher
Die erste Wanderung ist bereits ein Erlebnis, doch die letzten Meter zum Berggasthaus Aescher führen an besonders eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten vorbei. Schon auf der Ebenalp begegnet man zahlreichen Besuchern, die sich auf den schmalen Pfaden tummeln. Wir gehen durch eine beeindruckende Höhle und vorbei am historischen Wildkirchli, einer kleinen Kapelle, die malerisch in die Felswand eingebettet ist.
Ein etwa einen Meter breiter Pfad führt entlang der Felsen, an denen ein Geländer zusätzlichen Schutz vor der Tiefe bietet. Mit jedem Schritt werden es mehr Menschen, bis nach einer letzten Kurve plötzlich das legendäre Gasthaus direkt an der steilen Felswand auftaucht. Es scheint, als wäre es mit dem Felsen verschmolzen – mit rustikaler Holzfassade und einer Terrasse, die ein atemberaubendes Panorama eröffnet.
Mein Highlight: Panorama am Aescher
Das absolute Highlight ist das Berggasthaus Äscher. Die rustikale Holzfassade, scheinbar direkt in die steile Felswand gebaut, wirkt wie aus einem Bilderbuch. Von der Terrasse eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama auf die Gipfel des Alpsteins und die saftig grünen Wiesen darunter. Besucher aus aller Welt sammeln sich hier – jeder möchte das berühmte Motiv im Kasten haben. Ein Foto ohne Menschen ist kaum möglich. Gruppen, Familien und Paare teilen sich die Tische und Bierbänke.
Zwischen den Tischen streifen Hühner umher, auf der Suche nach Essensresten. Das lebhafte Treiben kontrastiert mit der stillen Schönheit der umliegenden Berge. Wer einen der wenigen Plätze ergattert, kann Schweizer Spezialitäten wie eine Appenzeller Käseplatte genießen, dabei den Paragleitern beim Fliegen zuschauen und die unvergleichliche Stimmung dieses Bergjuwels in vollen Zügen aufsaugen.
Auch interessant: Die schönsten Bergseen der Alpen
Fazit
Ein Besuch am Berggasthaus Äscher lohnt sich definitiv. Die Kombination aus spektakulärer Lage, rustikaler Architektur und atemberaubendem Panorama macht die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Besonders der Blick von der Terrasse auf die umliegenden Gipfel und die Felswand direkt daneben fasziniert und bleibt lange im Gedächtnis. Ein weiteres Spektakel bieten die zahlreichen Gleitschirmflieger, die auf der Ebenalp starten und direkt vor der Terrasse des Äschers ihre Tricks in der Luft vorführen.
Wer noch ausreichend Energie hat, kann die Wanderung auf den umliegenden Gipfeln des Alpsteins fortsetzen. Für gemütliche Wanderer lässt sich die Route auch mit einer Berg- oder Talfahrt abkürzen. So spart man sich einige Höhenmeter. Ich würde aber definitiv die Option der großen Rundwanderung bis zum wunderschönen Seealpsee empfehlen!
Schreibe einen Kommentar