Surfen ist eine fantastische Sportart. Denn das Wellenreiten kann wahre Glücksgefühle hervorrufen. Zum Surfen lernen ist es nie zu spät. Am besten geht das im Surfkurs unter fachkundiger Anleitung von einem Surflehrer in der Surfschule oder in einem Surfcamp. Als Hilfestellung haben wir einen Crashkurs für deinen Surfurlaub zusammengestellt. Wir zeigen dir, welche Ausrüstung zum Surfen notwendig ist, wie du die richtigen Wellen für Anfänger erkennst und erklären, wie du aus der Paddelhaltung auf das Surfbrett kommst.

Surfen lernen für Anfänger: 5 Tipps

Locker bleiben! Was plump klingt, ist das Grundprinzip beim Surfen. Mit der richtigen Körperspannung wird die Balance auf dem Wasser gehalten und durch gezieltes Be- und Entlasten des Surfbretts werden Kurven gefahren und die Geschwindigkeit reguliert. Was cool aussieht, erfordert aber sehr viel Übung.

Bevor du in den Genuss von hohen Wellen und schnittigen Kurvenfahrten kommst, sind einige Grundelemente wie das Paddeln, die richtige Position auf dem Board und der Take-Off zu erlernen. Außerdem solltest du dich mit den Eigenschaften des Wassers vertraut machen.

#surfen

Instatipp: Befestige eine Action-Kamera samt Floatykissen an deinem Surfbrett, um coole Aufnahmen von den ersten Take-Offs zu machen. GoPro bietet auch ein Mundstück, mit dem du die Kamera im Mund halten kannst.

1. Die richtige Surfkleidung

Spätestens ab einer Wassertemperatur von 21 Grad ist ein Neoprenanzug empfehlenswert. Dieser hält warm und du kannst länger im Wasser bleiben. Außerdem schützt er vor Sonnenbrand und blauen Flecken. Je nach persönlichem Kälteempfinden gehören auch Booties, Handschuhe und Haube zur Surfausrüstung.

Achte darauf, dass der Wetsuit sehr eng anliegt. Denn Falten sorgen dafür, dass die Wärmewirkung verloren geht. Ein typischer Anfängerfehler: Der Neoprenanzug wird falsch herum angezogen. Tipp: In den meisten Fällen ist der Reißverschluss am Rücken, das Logo der Surfschule auf der Brust angebracht.

2. Das passende Surfboard wählen

Zum Surfen lernen benötigst du ein anfängerfreundliches Surfbrett. Kleine Shortboards sind deshalb nicht geeignet für die ersten Versuche. Besser sind längere und gepolsterte Schaumboards. Diese haben mehr Auftrieb und liegen ruhiger auf dem Wasser.

Damit dein Surfbrett bei einem Sturz nicht wegschwimmt, musst du die Leash (Leine am Surfbrett) am hinteren Fuß befestigen. An welcher Seite hängt davon ab, wie du auf dem Surfbrett stehst. Wenn du ins Wasser gehst, halte das Board mit leicht gestreckten Armen neben deinem Körper fest und niemals an der Leash.

3. Aufwärmen und Übungen vor dem Surfen

Vor jeder Surfsession solltest du dich aufwärmen, denn Surfen ist eine Sportart für den ganzen Körper. Dies wird von vielen Surfern unterschätzt, beugt aber Bänderrissen und Muskelzerrungen vor. Empfohlen wird zuerst ein 100 m Sprint am Strand, danach machst du Dehnübungen.

Um den Nacken aufzuwärmen, kannst du den Kopf nach links und rechts drehen. Für die Schultern kreist du mit dem Armen. Drehende Beugungen sind gut für den Rücken und mit Beinstreck-Übungen wärmst du deine Oberschenkel auf. Vergiss auch Hand- und Fußgelenke nicht.

4. Effektives Paddeln auf dem Wasser

Beim ersten Mal wirst du die meiste Zeit mit Paddeln beschäftigt sein. Damit du für den Take-Off noch genügend Kraft hast, solltest du möglichst effektiv paddeln. Hierfür ist die richtige Position auf dem Surfbrett notwendig.

Die Füße sollten geschlossen am Ende des Surfboards aufliegen und der Körper angespannt sein. Dann die Finger zusammenhalten und mit kraftvollen Zügen parallel zur Außenkante des Bretts kraulen. Dabei tief mit den Händen ins Wasser eintauchen.

5. Wellen lesen und aufstehen

Die ersten Aufstehversuche unternimmst du auf bereits gebrochenen „weißen“ Wellen. Dazu richtest du die Spitze des Surfboards Richtung Strand aus, beginnst zu paddeln und sobald du von hinten den Schub der Welle spürst, kannst du langsam aufstehen. Dafür legst die Hände flach auf das Board direkt neben deine Brust. Dann drückst du deinen Oberkörper nach oben, stellst zuerst ein Bein hinten auf das Brett und ziehst das andere Beine nach vorn durch.

Aus dieser Hockposition kannst du dich aufrichten und schon gleitest du auf der Welle. Wichtig: Immer nach vorn gucken und nicht auf das Brett, um die Balance auf dem Surfbrett zu halten.

BigWaves
Big Wave im Indischen Ozean

Sicherheits-Tipps vor dem Surfen

Die ersten Male wirst du häufig ins Wasser fallen. Diese sogenannten Wipeouts sehen vom Strand oft lustig aus, sind aber nicht ganz ungefährlich und sollten gelernt sein. Springe immer flach ab und am besten seitlich hinter das Surfbrett. Schütze unbedingt den Kopf mit deinen Armen, sobald du ins Wasser eintauchst und auftauchst. So vermeidest du Verletzungen von umherfliegenden Surfboards.

Mache dich vor dem Surfen auch mit den Eigenschaften des Wassers vor Ort vertraut, damit du nicht in einen Brandungsrückstrom gerätst. Falls doch, ruhig bleiben und zur Seite herauspaddeln.

Die besten Surfregionen für Anfänger

Eigentlich kann an jedem Ort der Welt, an dem es Wellen gibt, gesurft werden. Generell sind aber Wellen mit zu viel Kraft und ein Untergrund mit Riffen für den Anfang ungeeignet. Die Wellen sollten besser sanft brechen und langsam abrollen.

Zu den beliebtesten Surfregionen für Anfänger gehören deshalb die Atlantikküste rund um Biarritz in Frankreich, Andalusien in Spanien und die Algarve in Portugal. Auch an der Nordsee in Holland und in Deutschland ist das Surfen lernen möglich. Hier solltest du aber die Wellen-Vorhersage gut im Blick behalten. Zu den weltweit besten Surfspots gehören übrigens Oahu auf Hawaii, Jeffrey’s Bay in Südafrika und Bali in Indonesien.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Um das Surfen zu lernen, ist ein professioneller Surfkurs unerlässlich. Denn das Erlernen ist sehr individuell und nur ein guter Surflehrer kann Technik-Tipps geben und erklären, was du verbessern musst. Viele Anfänger stehen bereits nach dem ersten Surfkurs wenigstens einmal kurz auf dem Brett. Nach einem 1-wöchigen Surfcamp wirst du sicherer sein und kannst dann auch alleine Wellenreiten gehen. Die Auswahl an Surfschulen in Europa ist riesig und mittlerweile gibt es in vielen Surfregionen auch deutschsprachige Lehrer. Eine Übersicht bietet der Wellenreitverband (DWV).

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