Hochzint (2.243 m): Bergtour in den Leoganger Steinbergen

Zuerst eine besondere Übernachtung in einer Hütte mitten in den Bergen, eine frühe Gipfeltour mit Stirnlampe und dann – ein Sonnenaufgang, der mich wirklich sprachlos macht. Hier am Hochzint in den Leoganger Steinbergen habe ich nicht nur einen atemberaubenden Blick, sondern auch den wohl besten Platz für einen Sonnenaufgang. Was genau diesen Ort so besonders macht, was du bei der Wanderung beachten musst und warum sich das frühe Aufstehen lohnt, verrate ich dir.

Lohnt sich die Wanderung auf den Hochzint?

Der Hochzint (2.243 m) ist ein eher unbekannter, aber absolut lohnender Gipfel in den Leoganger Steinbergen. Der Aufstieg über die Passauer Hütte ist mit rund 1.360 Höhenmetern anspruchsvoll, aber landschaftlich sehr spektakulär: Schroffe Felswände, alpine Wiesen und ein atemberaubender Blick auf die umliegenden Berge machen die Wanderung zu einem Highlight.

Besonders magisch ist der Gipfel im Spätsommer und Herbst, wenn sich im Tal ein dichtes Wolkenmeer ausbreitet und man oben am Gipfel die freie Sicht genießen kann. Wer eine sportliche Herausforderung mit unvergesslicher Aussicht und Gipfelglück sucht, wird hier definitiv belohnt.

Fototipp: Die besten Bilder machst du bei Sonnenaufgang direkt am Gipfelkreuz des Hochzint. Im Herbst kann es über dem Tal neblig sein – dann liegen die Wolken dir zu Füßen. Das sind perfekte Bedingungen für beeindruckende Fotos oder Zeitraffer-Videos. Für den Sonnenaufgang lohnt es sich, eine gute Kamera mitzunehmen und mit einer kleinen Blende zu fotografieren. Der Kontrast zwischen den ersten Sonnenstrahlen und den Wolken sorgt für atemberaubende Bilder!

Anreise nach Leogang

Ausgangspunkt:Parkplatz Ullachtal
Höhenmeter:1.360 hm
Strecke:10,5 km
Gehzeit:3,5 – 4 Std.
Übernachtungstipp:Passauer Hütte

Leogang liegt im Salzburger Land und ist von München aus in etwa 2,5 Stunden erreichbar. Die schnellste Route führt über die A8 Richtung Salzburg. Bei Rosenheim fährst du auf die Inntalautobahn Richtung Kufstein und dann weiter über St. Johann in Tirol nach Leogang (Achtung: Vignettenpflicht!). Falls du die österreichische Autobahn meiden möchtest, kannst du ab Kiefersfelden über die Landstraße nach Kufstein fahren.

Alternativ kannst du auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Von München aus fährst du mit Umstieg in Wörgl bis zum Bahnhof Leoganger Steinberge. Von dort sind es knapp 1,5 Kilometer Fußmarsch zum Wanderparkplatz. Wenn du auf der Passauer Hütte übernachten möchtest, musst du unbedingt vorher online oder telefonisch reservieren.

Aufstieg zur Passauer Hütte

Der Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz Ullachtal. Von hier aus geht es direkt steil bergauf! Unsere Rucksäcke sind diesmal doch recht schwer, denn wir haben gleich zwei Nächte auf der Passauer Hütte geplant. Neben der klassischen Wanderausrüstung mit gutem Schuhwerk, Wanderstöcken und Erste-Hilfe-Set darf auch die Stirnlampe nicht fehlen – schließlich wollen wir den Sonnenaufgang am Hochzint erleben.

Der Weg führt uns zunächst durch dichten Wald, über Almwiesen und schließlich ins alpine Gelände. Nach etwa 2,5 Stunden erreichen wir eine Scharte, von der aus wir die Passauer Hütte bereits spektakulär auf einem Felsplateau thronen sehen. Kurz durchschnaufen – dann folgt die letzte halbe Stunde Aufstieg. Besonders der Abschnitt hinauf zur Scharte ist etwas ausgesetzter, hier ist Trittsicherheit gefragt. Oben angekommen, beziehen wir unsere Matratzenlagerplätze und lassen den Tag entspannt auf der Hüttenterrasse ausklingen – natürlich mit einem guten Abendessen. Dann geht’s aber früh ins Bett!

Der frühe Vogel startet im dichten Nebel

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker früh – sehr früh. Draußen ist es noch stockdunkel, und als wir vorsichtig aus dem Fenster schauen, sehen wir … nichts. Nicht einmal einen Sternenhimmel. Dichter Nebel umhüllt die Passauer Hütte, und für einen kurzen Moment überlegen wir, ob sich der frühe Aufbruch überhaupt lohnt. Aber wir sind ja extra für den Sonnenaufgang am Hochzint hier – also gibt es keine Ausreden!

Mit Stirnlampe und müden Beinen machen wir uns auf den Weg. Der Gipfel liegt nur 200 Höhenmeter oberhalb der Hütte. Der Wanderweg ist anfangs noch angenehm breit, wird dann aber stellenweise richtig steil im Fels. Der Nebel ist so dicht, dass wir kaum ein paar Meter weit sehen können. Doch kurz bevor wir den Gipfel erreichen, passiert es: Wir durchbrechen die Nebeldecke – und plötzlich tut sich vor uns eine ganz andere Welt auf.

Magischer Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer

Oben am Hochzint-Gipfel auf exakt 2.243 Metern angekommen, bleibt uns für einen Moment die Luft weg – und das nicht nur wegen des Aufstiegs. Vor uns breitet sich ein endloses Wolkenmeer aus, das sanft in der Morgendämmerung schimmert. Über dem Nebel ragen nur die höchsten Gipfel hervor – allen voran der Watzmann, das Steinerne Meer und der Hochkönig.

Wir suchen uns einen Platz direkt am Gipfelkreuz, packen die Kamera aus und warten gespannt. Dann ist es so weit: Die erste goldene Lichtkante taucht hinter den Bergen auf, der Himmel färbt sich in warmen Orange- und Rottönen, und langsam steigt die Sonne empor. Das Licht flutet über die Wolken und verwandelt die Kulisse in ein Märchen aus Farben und Kontrasten.

Es ist einer dieser seltenen Momente in den Bergen, in denen einfach alles passt. Kein Wind, totale Ruhe – nur wir und dieses atemberaubende Naturschauspiel.

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Fazit

Die Tour auf den Hochzint mit insgesamt 1.350 Höhenmetern ist zwar anspruchsvoll, belohnt aber mit einem verdienten Gipfelsieg und einer spektakulären Aussicht. Die Kombination aus der Übernachtung auf der Passauer Hütte, dem mystischen Aufstieg durch den Nebel und dem atemberaubenden Blick über das Wolkenmeer macht diese Tour für mich unvergesslich.

Wer, wie wir, noch länger in den Leoganger Steinbergen unterwegs sein möchte und alpin erfahren ist, dem ist die Rundtour über das markante Birnhorn zum Kuchlhorn zu empfehlen. Direkt neben der Passauer Hütte kann man am Fahnenköpfl wunderbar Mehrseillängen klettern. Beliebt und recht anspruchsvoll sind auch die Klettersteige in Leogang. Wer lieber Action im Tal sucht, aber auf den Adrenalinkick nicht verzichten möchte, ist bei der Flying Fox XXL Zipline direkt in Leogang sicher genau richtig.

Lage

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