Wanderung zum höchsten Briefkasten am Dachstein

Mein Puls rast, als wir den letzten, noch einmal richtig steilen Aufstieg des Jungfrauensteigs bezwingen. Die sieben Felstürme der steinernen Jungfrauen haben wir bereits hinter uns gelassen. Unser Ziel leuchtet uns jetzt hellgelb entgegen. Einen Brief aufzugeben, kann kaum anstrengender oder abgelegener sein als hier in der Südwand des Dachsteingebirges. Denn das gelbe Ding ist tatsächlich ein Briefkasten auf knapp 2.000 Metern. Trari, trara, die Post ist da …!

Lohnt sich der Aufstieg zum Briefkasten am Dachstein?

Der Jungfrauensteig ist eine mittelschwere Wanderung, die nicht nur durch die spektakulären Felsspitzen der „Steinernen Jungfrauen“ beeindruckt, sondern auch mit einem weiteren besonderen Highlight aufwartet: Auf 1.955 Metern Höhe findest du den höchsten Briefkasten am Dachstein – also vergiss nicht, deine Postkarten mitzunehmen!

Der teils sehr steile Pfad startet beim Alpengasthaus Edelbrunn in Ramsau am Dachstein und führt über 650 Höhenmeter hinauf in eine beeindruckende Felslandschaft. Diese Tour ist ideal, um einen ersten Überblick über die Region zu bekommen und gleichzeitig diese beiden außergewöhnlichen Erlebnisse mitzunehmen.

Fototipp: Sowohl die „Steinernen Jungfrauen“ als auch der Briefkasten lassen sich am besten mit Weitwinkel fotografieren. Die schmalen und steilen Pfade machen es oft schwierig, weit genug zurückzugehen. Besonders die Felstürme wirken spektakulärer, wenn du sie von oben herab fotografierst. Und der Briefkasten? Hier ist ein Selfie fast Pflicht – vielleicht sogar mit einem mitgebrachten Brief in der Hand.

Anreise nach Ramsau am Dachstein

Startpunkt:Gasthof Edelbrunn
Höhenmeter:650 hm
Gehzeit:3 Stunden
Schwierigkeit:mittelschwer, steil
Höchster Punkt:1.955 m (Briefkasten)

Von München aus erreichst du Ramsau am Dachstein in etwa 2,5 bis 3 Stunden mit dem Auto. Du fährst auf der A8 Richtung Salzburg und überquerst am Walserberg die Grenze zu Österreich (Autobahnvignettenpflicht). Weiter geht es auf der A10 Tauernautobahn Richtung Graz bis zur Ausfahrt Altenmarkt. Danach folgst du der B320 Ennstal Straße in Richtung Schladming.

In Schladming biegst du ab nach Ramsau am Dachstein und fährst hinauf zum Alpengasthaus Edelbrunn, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Hier gibt es einige Parkplätze.

Um mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Ramsau zu gelangen, gibt es teilweise direkte EC-Verbindungen von München über Salzburg nach Schladming (Endstation Graz). Gegebenenfalls muss man in Salzburg oder Bischofshofen einmal umsteigen. Ab Schladming bringt euch der Regionalbus 960 nach Ramsau und ihr startet ab der Haltestelle Langegasse hinauf zum Alpengasthaus Edelbrunn (Übernachtungsmöglichkeit).

Wanderstöcke für steilen Aufstieg

Für die Wanderung auf dem Jungfrauensteig solltest du unbedingt trittsicher sein, denn der teilweise steile und ausgesetzte Steig erfordert eine gute Kondition und Schwindelfreiheit. Feste Bergschuhe mit griffiger Sohle ermöglichen einen sicheren Auf- und vor allem Abstieg auf dem felsigen und oft rutschigen Untergrund. Wanderstöcke sind besonders im steilen Gelände sehr hilfreich und kann ich für den Jungfrauensteig sehr empfehlen.

Nimm auch eine wetterfeste Jacke mit – das Wetter am Dachstein kann schnell umschlagen. Auf der Tour gibt es sogar vier Einkehrmöglichkeiten (Austriahütte, Brandalm, Dachsteinhaus und Gasthaus Edelbrunn), weshalb man nicht unbedingt viel Proviant mitnehmen muss. Ein Müsliriegel oder Ähnliches ist aber immer gut, und Wasser natürlich auch. Und nicht vergessen: Der höchste Briefkasten am Dachstein wartet auf Post von dir – nimm also unbedingt eine Postkarte oder einen Brief mit!

Aufstieg zu den „Steinernen Jungfrauen“

Wir starten recht zügig zunächst auf dem flachen Forstweg des Rosegger-Steigs. Nach etwa 500 Metern folgen wir rechts der Beschilderung zum Jungfrauensteig. Unser schnelles Anfangstempo müssen wir nun etwas drosseln, denn es wird steil, und der Weg ist größtenteils schottrig und erdig. Ausgespülte Geröllrinnen prägen hier das Bild.

Ich ramme meine Stöcke in den Boden und schiebe mich durch das Karstgelände nach oben. Schon bald ziehen die bizarren Felsformationen der „Steinernen Jungfrauen“ meine Aufmerksamkeit auf sich – bereits ein faszinierendes Highlight für sich. Auf einer Höhe von rund 1.800 Metern ragen sieben dieser schroffen Türme wie kunstvolle Skulpturen der Natur aus dem Boden. Wie Wächterinnen über das Tal thronen sie hier und machen ihrem Namen alle Ehre.

Selfie mit einem Briefkasten in 2.000 Metern Höhe

Der hellgelbe Briefkasten leuchtet uns schon auf den letzten 150 Höhenmetern nach den „Steinernen Jungfrauen“ entgegen. Er ist an den steilen Felsen geschraubt, und als wir näher kommen, erhalten wir auch ein paar interessante Informationen dazu. „Schreib mal wieder …“ steht da, und dass der Briefkasten zweimal wöchentlich vom Tourismusverband Ramsau am Dachstein geleert wird.

Zugegeben, ich wusste nichts von diesem coolen Highlight hier oben am Dachsteingebirge und habe deshalb leider keine Postkarte dabei. In einem kleinen Kasten daneben sollten Jungfrauensteig-Sonderpostkarten zur Entnahme bereitliegen – doch leider waren sie schon alle weg. Die Freude über den überraschenden Fund ist groß!

Wann hat man schon mal die Gelegenheit, ein Selfie mit einem Briefkasten in knapp 2.000 Metern Höhe und mit diesem traumhaften Bergpanorama zu machen? Vom Briefkasten steigen wir mit einer Rast bei der Austriahütte ab und nehmen noch das Panoramabankerl am Braunriedel mit, bevor wir über den Rosegger-Steig zurück zum Alpengasthof Edelbrunn wandern.

Auch interessant: Nonnensteig – Alpiner Klettersteig im Zittauer Gebirge

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Fazit

Die Wanderung über den Jungfrauensteig zu den bizarren Felsformationen und zum höchsten Briefkasten am Dachstein auf fast 2.000 Metern ist ein echtes Highlight der Region. Der Weg erfordert Trittsicherheit und Kondition, belohnt aber mit spektakulären Ausblicken und einem besonders lustigen Erlebnis.

Wer noch mehr rund um Ramsau am Dachstein entdecken möchte, kann auch die nahe gelegene Dachstein-Seilbahn zum Gletscher und die Aussichtsplattform „Skywalk“ sowie den Eispalast besuchen. Auch Klettersteigfans finden im Dachsteingebirge ein wahres Paradies: Die Super-Ferrata auf den Dachsteingipfel oder der ewig lange Ramsauer Klettersteig sind äußerst beliebt und ein toller Tipp für Abenteuerlustige.

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