Buchenegger Wasserfälle: Imposante Gumpen im Allgäu

Die Buchenegger Wasserfälle in Bayern sollen die schönsten im Allgäu sein. Und ja, mit ihren zwei hohen Stufen sind sie auf jeden Fall ein besonderes Ausflugsziel. Wenn die Gumpen locken, springen dort tatsächlich Leute von den Klippen ins Wasser. Das muss ich mir auf jeden Fall anschauen. Von der Hündle-Bahn bei Oberstaufen mache ich mich auf zu den imposanten Wasserfällen in Deutschland!

Lohnt sich ein Ausflug zu den Buchenegger Wasserfällen?

Zwischen Illertal und Bodensee liegt das Allgäu, kurz vor der österreichischen Grenze. Die Buchenegger Wasserfälle sind die schönsten und bekanntesten der Region. In zwei Stufen fällt das Wasser der Weißach nahe Buchenegg nach unten. Der untere Wasserfall misst stolze 16 Meter. Die beiden Wasserfälle haben durch ihre gewaltige Kraft sogenannte Gumpen – große, runde Pools im Fels – ausgebildet.

Immer wieder springen Mutige aus bis zu 30 Metern von den Klippen dort hinein. Im Sommer kann man sich auch ohne den Sprung im Wasser erfrischen. Von der Hündle-Bahn aus führt ein Wanderweg zu den Wasserfällen. Der größte Teil ist einfach, jedoch ist der letzte Abschnitt steil, und es müssen Wurzelpassagen, größere Stufen und Metallbefestigungen überwunden werden, die bei Regen sehr rutschig sind.

Fototipp: Im letzten steilen Stück ergibt sich ein Blick durch die Bäume. Dort sieht man beide Wasserfälle. Das beeindruckendere Bild macht man allerdings direkt unten am Wasserfall. Zur Mittagszeit leuchtet die Gischt im Gegenlicht.

Anreise nach Knechtenhofen bei Oberstaufen

Ausgangspunkt:Hündle-Bergstation
Strecke:6,1 km
Höhenmeter:455 hm
Gehzeit:ca. 2 Stunden
Besonderheit:Zweistufiger Wasserfall mit Gumpen

Mit dem Auto fährt man von der A7 runter und von da ins Allgäu. Von Kempten ist es noch eine halbe Stunde bis zur Talstation der Hündle-Bahn. Dort kann man parken und dann mit der Bergbahn nach oben fahren oder die komplette Strecke laufen. Der Aufstieg zu Fuß hat 2 km und 280 hm. 

Von Kempten fährt ein Regionalexpress bis nach Oberstaufen. Von dort die Buslinie 39 weiter nehmen bis zur Station Hündle-Bahn, Knechtenhofen. Alles in allem dauert etwa 45 Min.

Schuhe mit viel Grip anziehen

Schön ist es im Allgäu, dachte ich, als ich langsam auf den Hündle Berg hinauf wanderte. Ich war noch nie hier und habe mir ohne größere Vorbereitung diese Tour mit dem fotogenen Ziel Buchenegger Wasserfälle herausgesucht.

Das letzte Stück soll sehr steil und wie im alpinen Gelände sein, daher habe ich mir Schuhe mit möglichst viel Grip angezogen. Das sollte sich als sehr gute Idee herausstellen. Der Ausblick vom Hündle Berg ist ein toller Einstieg. Man sieht sogar den Alpsee in der Ferne.

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Steiles letztes Stück hinunter zum Wasserfall

Sobald die Schlucht der Weißach in Sicht ist, wird der Weg steil und man hört schon das Rauschen des Wasserfalls. Je weiter ich nach unten laufe, desto lauter wird das Geräusch. Der Weg wird auch immer steiler. Anfangs sind es nur Wurzelpassagen, unten gibt es dagegen größere Absätze zu überwinden, die mit Metallstufen befestigt sind. Diese können sehr rutschig sein.

Also für das letzte Viertel der Tour etwas Zeit und Energie zurückhalten. Etwa auf der Hälfte des Abstieges ergibt sich ein erster Blick auf die Wasserfälle. Hier sieht man sogar beide Wasserfälle mit den beiden Gumpen durch die Bäume. Ein Foto kann man mit einem Teleobjektiv schießen, es wird aber nicht ideal, da der Blick schon relativ zugewachsen ist. Die Vorfreude ist aber geweckt. Kurz vor dem Wasserfall wird die Brücke Tarzansteg überquert, bevor es über ein paar große Steine am Ufer hinunter zur Weißach geht.

Lautes Getöse am gewaltigen Wasserfall

Und dann taucht dieser 16 Meter hohe Wasserfall hinter den Steinen auf. Ein gewaltiger Strom aus Wasser stürzt mit lautem Getöse in die Gumpe. Die Gischt wird aufgewirbelt, und wenn der Wind in meine Richtung steht, werden mir feine Wassertröpfchen ins Gesicht geweht. Ein fantastisches Schauspiel.

Direkt unter dem Wasserfall scheint es Wirbel zu geben. Aber wenn man vorsichtig ist, kann man mit etwas Abstand am Rand auch baden gehen. Vor mir springen einige Leute ins Wasser. Darauf war ich nicht vorbereitet; hättet ihr das Bad im kalten Wasser gewagt? Auf den Steinen nehme ich eine kleine mitgebrachte Stärkung mit Blick auf den Wasserfall zu mir und schieße Fotos, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin.

Dann trete ich den Rückweg an. An Wochenenden springen immer wieder Wagemutige aus 17 bzw. 30 Metern in die Tiefe. Es scheint geduldet zu sein. Die Allgäuer haben für den Nervenkitzel extra den Begriff »Gumpen jucken« kreiert. Allerdings ist zu erwähnen, dass der Zugang zum Absprung mit einem Geländer gesperrt ist und es auch immer wieder zu Unfällen kam.

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Fazit

Die gewaltige Kraft des Wassers aus nächster Nähe zu spüren, ist natürlich ein tolles Erlebnis. Aus 16 Metern stürzt das Wasser mit lautem Getöse in die Gumpe der Weißach. Es lohnt sich auf jeden Fall, bis hinunter direkt zum Wasserfall zu gehen. Auf den Steinen kann man verweilen und ein Picknick genießen. Die Wanderung von der Hündle-Bahn dorthin ist zunächst leicht, wird dann aber im letzten Viertel sehr steil und bei Nässe rutschig. Auf beide Wasserfälle kann man leider nur einen Blick durch die Bäume vom Wanderpfad in die Schlucht erhaschen. Ein gelungener Ausflug mit imposanten Bildern war es auf jeden Fall.

Auf der Tour kommt man an mehreren Sennhütten und Alpen vorbei, wo man einkehren oder lokalen Käse kaufen kann, zum Beispiel auf der Sennalpe Bärenschwand oder in der Berghütte Ober-Hündle. Wer es noch alpiner haben möchte, kann ganz in der Nähe eine Wanderung auf dem Hochgrat machen, direkt an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland.

Lage

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