Donauradweg durchs Obere Donautal: Traumhafte Radtour

Ich bin überrascht von der wildromantischen Schönheit des Oberen Donautals. Mit dem Fahrrad rolle ich immer am Fluss entlang – entlang der jungen Donau, die sich durch enge Schluchten schlängelt und an steil aufragenden Kalkfelsen vorbeifließt. Immer wieder gibt es wunderschöne Aussichtspunkte auf der Etappe, die sich zwischen Tuttlingen und Sigmaringen in Baden-Württemberg erstreckt. Vielleicht ist diese Strecke sogar das schönste Teilstück des Donauradwegs.

Lohnt sich der Donauradweg durchs Obere Donautal?

Die Radtour durchs Obere Donautal ist eine schöne Etappe für Genussradler. Über 58 km geht’s ab Tuttlingen dem Donauradweg folgend – landschaftlich spektakulär und technisch einfach – immer am Fluss entlang. Die Route verläuft vorwiegend auf asphaltierten Wegen und ohne nennenswerte Steigungen. Zwischendurch gibt es aber auch kürzere Abschnitte auf gut befahrbaren Schotterwegen. Immer wieder wechselt man über Brücken die Flussseite und durchquert charmante Orte wie Mühlheim an der Donau mit seiner historischen Oberstadt.

Wir haben für die Etappe einen ganzen Tag eingeplant – das würde ich so auch empfehlen. Denn zwischendurch sollte man sich Zeit nehmen: Ein kleiner Abstecher zum berühmten Eichfelsen ist fast schon Pflichtprogramm, und in Beuron lohnt sich ein Blick in die aufwendig bemalte Klosterkirche. Auch die fürstlichen Anlagen von Inzigkofen sind mit Teufelsbrücke und Amalienfelsen absolut sehenswert. Start in Tuttlingen und Ziel in Sigmaringen sind übrigens beide mit dem Zug zu erreichen.

Fototipp: Für eines der besten Fotos müsst ihr die Bikes kurz anschließen und einige Meter zu Fuß zum Eichfelsen aufsteigen. An der Aussichtsplattform habt ihr dann einen wundervollen Blick hinab auf die Donau, die sich mäanderartig zwischen den Felsen hindurchschlängelt.

Anreise nach Tuttligen

Etappe:Tuttlingen – Sigmaringen
Kilometer:58 km
Höhenmeter: 243 hm
Must-See:Eichfelsen
Eigenschaften:Asphalt & Schotterweg

Tuttlingen markiert einen der Ausgangspunkte der zweiten Etappe des Donauradwegs. Die Stadt im Süden Baden-Württembergs ist auch gut mit der Bahn erreichbar. Ab Stuttgart sind es per IC (auf das Fahrradabteil achten & unbedingt reservieren) rund 1,5 Stunden. Zum Vergleich: Mit dem Auto dauert es von Stuttgart aus ebenfalls rund 1,5 Stunden.

Wir machen noch einen kurzen Stopp am quadratisch angeordneten Marktplatz in Tuttlingen. Ich hatte gehofft, hier noch ein Stück Donauwelle als Wegezehrung kaufen zu können – die gab es an diesem Tag allerdings leider nicht in der Bäckerei. Vielleicht habt ihr ja mehr Glück.

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Auf dem Donauradweg vorbei an historischen Orten

Die ersten Meter rollen fast von selbst. Bereits nach wenigen Minuten erreichen wir Mühlheim an der Donau. Hier lohnt es sich, durch die Oberstadt zu fahren, denn die urigen Fachwerkhäuschen sehen aus, als seien sie direkt einem Bilderbuch entsprungen.

Noch begeisterter bin ich von der Felsenlandschaft, die anschließend am Donauradweg auf uns wartet. Urplötzlich sind wir umgeben von kalkweißen Steinwänden, die aus dem Wald direkt rechts und links des Flusses aufragen. Wow! Diese Radtour hat Potenzial, zur schönsten überhaupt zu werden.

Am Kloster Beuron gibt’s dann noch einen längeren Stopp. Denn hier lohnt es sich, die Bikes einen Moment stehenzulassen und die Klosteranlage, die auf das erste Jahrtausend nach Christus zurückgeht, auf sich wirken zu lassen. Ganz ehrlich: Werft einen Blick ins Innere der Klosterkirche. Die reich verzierte Decke, die mit Gold geschmückte Orgel und der mächtige Altarraum sind wunderschön.

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Geniale Aussicht am Eichfelsen

Wir gleiten weiter über Brücken und ganz nah an der Wasserlinie. Im Hochsommer ist hier auf dem Donauradweg bestimmt richtig viel los – jetzt, in der Vorsaison, haben wir den Radweg noch fast für uns allein. So auch, als wir die Räder an einem Baum anschließen und einem Schild mit der Aufschrift „Eichfelsen“ in 786 m Höhe folgen. Hier müsst ihr das Rad auf jeden Fall kurz stehen lassen und rund 500 Meter zu Fuß laufen.

Angekommen an der Aussichtsplattform staune ich nicht schlecht: Wir stehen direkt auf einem steil abfallenden Felsen. Gegenüber kann ich auf die Burg Wildenstein blicken – das ist heutzutage übrigens eine Jugendherberge. Und auch Schloss Werenwag ist auf einem Felsvorsprung gut zu erkennen. Zu unseren Füßen schlängelt sich die Donau entlang – ein absolutes Postkartenmotiv. Für den Umweg solltet ihr rund 30 bis 45 Minuten einplanen.

Und wenn ihr diesen Abstecher lohnenswert fandet, dann rate ich euch, kurz vor dem Ziel auch nochmals anzuhalten. Denn die fürstlichen Anlagen von Inzigkofen sind ein kleines Naturparadies. Hier führt ein schmaler Pfad direkt an der Felswand entlang, und die sogenannte Teufelsbrücke, die sich über die Höll spannt, ist ein absolutes Highlight meines Tages. Auch die schwindelerregende Hängebrücke und der Amalienfelsen (Achtung: ungesichert!) solltet ihr nicht verpassen. So kann man aus dem Donauradweg im Handumdrehen eine echte Bike-&-Hike-Tour machen.

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Fazit

Nach rund sechs Stunden erreichen wir schließlich unseren Zielpunkt in Sigmaringen. Checkt am besten direkt die Zugverbindungen – dann seht ihr auch, ob ihr noch Zeit habt, um beispielsweise das eindrucksvolle Hohenzollern-Schloss zu besichtigen, das über der Stadt thront. Oder ihr geht etwas essen. Für leckere Burger kann ich das Bootshaus Sigmaringen empfehlen. Ich bin nicht häufig auf dem Fahrrad unterwegs, aber diese Etappe auf dem Donauradweg ist auch für weniger geübte Radfahrer gut machbar. Wenn ihr ein bisschen Unterstützung benötigt, könnt ihr ja auch auf ein E-Bike zurückgreifen. Landschaftlich sollte man die Tour auf jeden Fall auf die Bucket-List setzen.

Und wer Lust bekommen hat, kann ja direkt dem Donauradweg weiter folgen – da warten insgesamt rund 2.850 km Bikestrecke auf euch, bis ihr irgendwann sogar das Schwarze Meer erreicht.

Lage

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