Gurlspitze: Einsame Wanderung auf Salzburger Gaisberg

Eine Wanderung auf einen Gipfel ganz nah an der Stadt Salzburg – klingt doch schon mal gut. Aber ein Gipfel, den man meist für sich allein hat und von dem aus man atemberaubende Sonnenuntergänge beobachten kann, das ist schon etwas Besonderes! Die Gurlspitze ist wie die kleine Schwester des bekannten Gaisbergs, den man sogar motorisiert erreichen kann. Etwas anstrengend ist der Aufstieg natürlich schon, doch hier oben genieße ich absolute Stille, einen traumhaften Blick auf die Stadt – und eine echte Überraschung am Gipfelkreuz!

Lohnt sich die Wanderung auf die Gurlspitze?

Wenn du Lust auf eine einsame, naturbelassene Wanderung in nächster Nähe zur Stadt Salzburg hast, bei der du vielleicht sogar ein bisschen nach dem richtigen Weg suchen musst, dann ist die Gurlspitze genau dein Gipfel. Die meisten zieht es auf den bekannten Gaisberg – doch nur wenige wissen, dass gleich nebenan ein fast ebenso hoher, aber weit weniger frequentierter Gipfel wartet.

Hier gibt es nur wenige Wegmarkierungen, keine Straße, keine Hütten – nur Natur, Stille und eine unglaubliche Aussicht. Die Wanderung ist mit einer Strecke von rund 11,7 Kilometern und 700 Höhenmetern recht moderat. Auch deshalb ist sie besonders zum Sonnenuntergang ideal: Die Lichter von Salzburg beginnen zu leuchten, während die Sonne zwischen Untersberg und Hochstaufen versinkt.

Fototipp: Nur wenige Meter unterhalb des Gipfelkreuzes gibt es eine freie Fläche, von der aus du den perfekten Blick auf Salzburg hast – mit der untergehenden Sonne im Hintergrund. Besonders im Herbst und Frühling liegt oft Nebel über der Stadt, was ein beeindruckendes Bild ergibt, fast als würde man über den Wolken schweben. Richtest du die Kamera mit niedriger Blende auf die Sonne, die zwischen Untersberg und Hochstaufen versinkt, erhältst du ein fantastisches Fotomotiv!

Anreise nach Elsbethen zur Glasenbachklamm

Ausgangspunkt:Parkplatz Glasenbachklamm
Höhenmeter:700 hm
Gehzeit:4,5 h
Strecke:11,7 km
Besonderheit:Schnaps am Gipfel

Für die Wanderung auf die Gurlspitze ist die Anreise nach Elsbethen zur Glasenbachklamm auch ohne Auto ganz unkompliziert! Vom Salzburger Hauptbahnhof kannst du mit dem Bus Nr. 160 in 20 Minuten direkt zur Haltestelle Elsbethen-Rainerkaserne fahren und bist in nur 10 Gehminuten beim Ausgangspunkt an der Glasenbachklamm.

Natürlich kannst du auch mit dem Auto anreisen. Von München aus dauert die Anfahrt etwa 1,5 Stunden. Du kannst dir die österreichische Autobahnvignette sparen, indem du bei Salzburg-Wals ausfährst und am Stadtrand über die Alpenstraße in den Süden von Salzburg fährst. Der Parkplatz beim Eingang zur Glasenbachklamm ist kostenlos. Er ist zwar wenig beschildert, aber gut zu finden und bietet genug Parkmöglichkeiten.

Gemütlicher Start durch das Naturerlebnis Glasenbachklamm

Unsere Wanderung auf die Gurlspitze startet entspannt: Die ersten drei Kilometer führen mit moderater Steigung durch die wunderschön naturbelassene Glasenbachklamm. Ab der Schwaitelalm, dem alternativ höher gelegenen Ausgangspunkt, wird der Weg deutlich steiler und ist kaum markiert. Feste Wanderschuhe sind daher ein Muss, und Wanderstöcke helfen im Auf- und Abstieg.

Ich liebe es, zum Abendessen auf die Gurlspitze zu wandern und bei einem kleinen Picknick den Sonnenuntergang zu genießen. Pack also Proviant ein – und vergiss die Stirnlampe nicht! Nach Sonnenuntergang wird es schnell kalt, daher sind eine warme Jacke und Wechselkleidung sehr empfehlenswert.

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Alle steilen Pfade führen auf die Gurlspitze

Nachdem wir die Glasenbachklamm in etwa 45 Minuten und 150 Höhenmetern durchquert haben, wird die Wegfindung ab der Schwaitelalm spannender, aber nicht schwierig. Wir passieren das Pferdegestüt und einen alten Gasthof, steigen über einen kleinen Holzschranken und folgen dem Forstweg in Richtung Wald. Nach 300 Metern zweigt ein schmaler, laubbedeckter Pfad links steil bergauf – ohne Markierung, aber mit klarer Richtung.

Verlaufen? Keine Sorge – alle Wege führen zum Gipfel. Immer wieder kreuzen wir die Forststraße, halten uns aber an die steilen Abkürzungen durch den Wald. Der Boden ist weich und von Wurzeln durchzogen. Wir sind noch immer im dichten Nebel, und außer dem Rascheln unserer Schritte ist es vollkommen ruhig.

Prost! Auf den magischen Sonnenuntergang

Auf den letzten 100 Höhenmetern vor dem Gipfel lichtet sich der Wald – und auch die Nebeldecke. Das Gipfelplateau ist komplett frei von Bäumen, und vor uns breitet sich eine glasklare, fantastische Aussicht über das Nebelmeer bis hin zu den Berggipfeln aus. Direkt neben dem hölzernen Gipfelkreuz entdecke ich ein graues Stahlkästchen mit der Aufschrift „Erste Hilfe“. Echt aufmerksam, denke ich – doch als ich es öffne, finde ich drei Flaschen Schnaps. Haha, Erste Hilfe wird hier wohl anders verstanden!

Inzwischen steht die Sonne tief und beginnt, zwischen Untersberg und Hochstaufen über Bayern zu versinken. Das Nebelmeer leuchtet in prächtigen Orange-Rot-Tönen, während die vereisten Bäume im letzten Sonnenlicht glitzern.

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Fazit

Beim Abstieg durch den dunklen Wald kommt nun die Stirnlampe zum Einsatz – da schadet es nicht, sich den Weg vorher etwas eingeprägt zu haben. Der Rückweg durch die Klamm zieht sich etwas. Vielleicht starten wir nächstes Mal direkt bei der Schwaitelalm, wenn wir zum Sonnenuntergang unterwegs sind.

Die Wanderung auf die Gurlspitze ist ein echter Geheimtipp: Wer die Ruhe liebt und gerne auf wenig markierten Pfaden unterwegs ist, wird diese Tour genießen. Ein weiteres lohnendes Ausflugsziel in der Umgebung ist die Glasenbachklamm selbst – ideal für heiße Sommertage und auch als Familienausflug. Wer höher hinaus will, kann den benachbarten Gaisberg erklimmen oder die Salzburger Stadtberge Mönchsberg und Kapuzinerberg mit einem Kulturausflug in die Stadt Salzburg verbinden.

Lage

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