Unzählige Male bin ich schon auf den Schober gewandert, aber heute ist es besonders magisch. Eine dicke Nebelschicht liegt über dem Tal und den umliegenden Seen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Sonnenstrahlen das Salzkammergut erhellen und in mein Gesicht fallen. Um mich herum sind viele Fotografen gerade dabei, ihre Kameras auf Stative zu stellen und warten ebenso gespannt auf den Sonnenaufgang. Für diesen Berggipfel lohnt sich das frühe Aufstehen und die Anstrengung jedes Mal!
Lohnt sich die Wanderung auf den Schober?






Der 1.328 Meter hohe Schober ist der Hausberg von Fuschl und liegt etwa 20 Kilometer östlich der Stadt Salzburg im Salzkammergut. Vom Gipfel bietet sich ein herrlicher „6-Seen-Panoramablick“ auf die Seen des Salzkammergutes. Die Wanderung wird gerne als Rundtour mit dem Frauenkopf (1.303 m) verbunden, wobei beide Richtungen nicht unterschätzt werden sollten.
Wählt man zuerst den Aufstieg auf den Schober, so sind kurz vor dem Gipfel im steilen Gelände Seilsicherungen angebracht, und wenn man über den Frauenkopf absteigt, muss man mit einem steilen Geröllfeld rechnen. Trotzdem ist es eine sehr beliebte Tour, vor allem für Sonnenanbeter und „frühe Vögel“.
Fototipp: Am Gipfel des Schober könnt ihr Fotos in alle Richtungen machen; und es sieht toll aus. Besonders schön ist ein Foto vom Gipfelkreuz mit dem Irrsee dahinter, oder bei Sonnenaufgang in Richtung Schafberg mit den ersten Sonnenstrahlen.
Anreise zum Forsthaus Wartenfels am Fuschlsee
Höchster Punkt: | 1.328 m |
Strecke: | 3,1 km |
Höhenmeter: | 450 hm |
Gehzeit: | 1,5 Stunden |
Schwierigkeit: | anspruchsvoll |
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahrt ihr mit dem Bus Nr. 150 zum Beispiel vom Salzburger Hauptbahnhof bis zur Haltestelle „Fuschl am See“. Von dort sind es ca. 200 Höhenmeter zusätzlich bis zum Parkplatz am Forsthaus Wartenfels.
Mit dem Auto fährt man von Salzburg Richtung Wien auf der A1 bis zur Ausfahrt Thalgau und biegt im Ort Thalgau auf die Fuschler Straße ab. Über mehrere Kehren bergauf folgt ihr der Beschilderung „Ruine Wartenfels“, die sich dann auf der linken Straßenseite befindet. Vor Ort ist ein kostenloser Parkplatz, der besonders an den Wochenenden schon früh stark frequentiert ist.
Trittsicher und schwindelfrei auf den Schober
Punkt 5 Uhr schlagen wir die Autotüren zu, schalten unsere Stirnlampen ein und falten die Wanderstöcke auseinander. Je nach Sonnenaufgangszeit sollte man knapp eine Stunde für den Aufstieg einplanen, um rechtzeitig zum Sonnenaufgangsspektakel am Gipfel zu stehen.
Gute Wanderschuhe mit griffiger Sohle sind für die Wanderung unbedingt erforderlich, da der Fels sowohl im Auf- als auch im Abstieg an vielen Stellen bereits abgetragen und entsprechend rutschig ist. Unterschätzt bitte die abwechslungsreiche Tour nicht und bringt eine gute Portion Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mit.
Wir starten noch etwas müde los und wandern gemütlich in etwa 10 Minuten durch den Wald bis zur Ruine Wartenfels. Dann geht’s über viele Stufen steil hinauf auf den Schober. Einige kurze Stellen sind seilversichert und mit Eisenstiften versehen. Kurz vor dem Gipfelkreuz muss man noch über eine kurze Eisenleiter über die schroffe Felswand hinauf.
Gipfelsieg am Schober im Morgengrauen
Die letzten Felsblöcke zum Gipfelkreuz sind nun schnell überwunden und wir klatschen ein zum Gipfelsieg! Man glaubt es kaum: Es ist noch richtig früh am Morgen – knapp 6 Uhr – und hier oben ist schon ein richtiger Treffpunkt von Frühaufstehern, Fotografen und Naturliebhabern, die alle die Natur beim Erwachen beobachten wollen. Von Müdigkeit ist jetzt nichts mehr zu spüren! Im Rucksack haben wir Kaffee & Porridge dabei und setzen uns etwas entfernt vom Gipfelkreuz auf den Boden zum wohlverdienten Frühstück.
Im Tal über den Seen liegt eine dicke Nebelschicht, die uns ein wunderbar erhabenes und zufriedenes Gefühl vermittelt. Vor allem im Herbst ist dieses Nebelphänomen oft zu beobachten und es wirkt wie ein riesiges, flauschiges Wolkenbett in den Talregionen.
Wir richten unseren Blick hinein ins Salzkammergut auf bekannte Gipfel wie den markant abfallenden Schafberg, die Drachenwand direkt vor uns und in der Ferne den Traunstein. Dort in der Richtung wird hoffentlich in wenigen Minuten die Sonne aufgehen!
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Die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht
Das Naturschauspiel am Horizont beginnt mit immer kräftigeren Farben am Himmel und einer „rosa-lila Wolkenstimmung“. Der frisch gezuckerte Dachstein im Osten leuchtet rosa-orange. Die ersten Sonnenstrahlen tauchen zwischen den Bergen auf, wir spüren ihre Kraft und Energie auf unserer Haut.
Ein wahrhaft magischer Moment, von dem man so viel wie möglich aufsaugen möchte. Es dauert nicht lange und die Sonne zeigt sich in ihrer ganzen Pracht. Die Wolkendecke ist nun auch wunderschön beleuchtet und verspricht eine geniale Fotokomposition mit den Bergen zu werden.
Ganz schön kühl ist es trotzdem noch. Wir packen unsere Sachen und machen uns an den Abstieg mit einem kurzen Abstecher auf den Frauenkopf. Hier hat man noch einmal einen herrlichen Tiefblick auf den Fuschlsee, den wir bei Sonnenaufgang aufgrund der Ausrichtung etwas außer Acht gelassen haben.
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Fazit
Zurück beim Auto heizen wir gleich mal ein. Unsere Hände sind kalt & etwas müde sind wir jetzt doch wieder. Aber der Sonnenaufgang hat sich wirklich gelohnt! Viele tolle Fotos beweisen diese unvergesslichen Momente und machen uns sehr glücklich.
Falls ihr im Sommer die Wanderung macht, könnt ihr natürlich direkt anschließend im Fuschelsee schwimmen oder Stand-up-Paddeln. Ansonsten bietet das Salzkammergut unzählige Möglichkeiten für Radtouren, Ausflüge nach Bad Ischl und Hallstatt oder mit der Bahn aufs Zwölferhorn oder den Schafberg. Für Wanderer und Trailrunner sind die bis zu 2.000 Meter hohen Berge ein beliebtes Ziel für Tages- und Mehrtagestouren.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Salzkammergut
- Wanderkarte: Schober-Frauenkopf (inkl. GPS-Track)
- Die schönsten Wanderungen im Salzkammergut
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