Das Blue Hole in Ocho Rios ist ein herrlicher Ort zum Schwimmen im Norden Jamaikas. Weit entfernt von einem gewöhnlichen Schwimmbad, beeindruckt es mit einem faszinierenden Wasserfall und türkisfarbenem Wasser. Nur einen kurzen Spaziergang entfernt warten weitere Wasserfälle, natürliche Pools und Seilschaukeln mitten im Dschungel auf dich. Ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie inmitten der Schönheit Jamaikas.
Lohnt sich der Besuch des Blue Holes in Jamaika?





Das Blue Hole ist eine Ansammlung natürlicher Kalkstein-Dolinen, umgeben von abgelegenen und nahezu unberührten Wasserfällen in der Nähe von Ocho Rios. Das Cool Blue Hole, eine tiefe Höhle in den tropischen Bergen Jamaikas, erhielt seinen Namen aufgrund des intensiv azurblauen Wassers.
Umgeben von üppiger Vegetation und umrahmt von klarem Wasser und majestätischen Wasserfällen bietet das Blue Hole an der Nordküste Jamaikas zahlreiche Abenteuermöglichkeiten. So kann man in den türkisfarbenen Becken des etwa 300 Meter langen Abschnitts des White Rivers schwimmen oder geheimnisvolle Höhlen erkunden.
Fototipp: Erstens ist es wichtig zu beachten, dass du ein Handy oder eine Kamera in einer wasserdichten Hülle mitführst. Zweitens empfehlen sich für das Abenteuer im Wasser Actioncams, die am besten Sprünge aufnehmen können. Wenn du um 8 Uhr zur Öffnung vor Ort bist, kannst du vielleicht noch den ein oder anderen Schnappschuss von den Wasserfällen ohne Touristen in Rettungswesten machen.
Anreise zum Blue Hole bei Ocho Rios
| Lage: | bei Ocho Rios, Jamaika |
| Anreise: | Taxi, Mietwagen oder geführte Tour |
| Must-Do: | Tarzan-Sprung mit der Seilschaukel |
| Ausrüstung: | Badeschuhe, Handyhülle, Kleingeld |
| Eintrittspreis: | 25 USD/ Kinder: 15 USD |
Schon die Anreise zum Blue Hole ist ein Abenteuer für sich. Der beste Ausgangspunkt zu den Kaskaden ist Ocho Rios an der Nordküste. Von dort aus führt die Route über kurvige Straßen, vorbei an üppig grünen Landschaften, etwa 25 Minuten hinauf in die Berge. Vor meinem Besuch war mir der genaue Ort des Blue Hole nicht ganz klar, da es auf der Insel mehrere Wasserfälle mit ähnlichen Namen gibt. Die Koordinaten für den Parkplatz bzw. den Eingang lauten: 18.3721632, -77.0519364.
Ich habe die 10 Kilometer lange Strecke von Ocho Rios mit dem Taxi zurückgelegt. Die Straßen sind teilweise uneben, weshalb für mich die Alternative Mietwagen nicht infrage kam. Während meines Besuchs habe ich viele Touristen kennengelernt, die sich für geführte Touren ab Ocho Rios oder Montego Bay entschieden haben. Diese Touren beinhalten neben dem Transport auch den Eintritt, einen Guide und manchmal sogar eine Mahlzeit. Der Vorteil hierbei ist, dass bei einer Ganztagestour weitere Highlights in der Nähe, wie die Dunn’s River Falls, besucht werden können.
Insektenschutz und Wasserschuhe einpacken
Am besten eignet sich die Trockenzeit von Dezember bis April für einen Besuch des Blue Holes. Zu dieser Zeit ist das Wasser kristallklar, und du musst weder mit ausgiebigen Niederschlägen noch mit Hurrikanen rechnen. Bei dem Ausflug solltest du auf jeden Fall bequeme Kleidung tragen und Badebekleidung sowie Wasserschuhe mitbringen. Falls du keine hast, kannst du sie vor Ort erwerben.
Insektenschutzmittel benötigst du trotz eines Besuchs in der Trockenzeit, da sich der Ort im feuchten, tropischen Dschungel Jamaikas befindet, einem natürlichen Lebensraum für Insekten. Diejenigen, die nicht schwimmen können oder sich im Wasser nicht wohlfühlen, können von den Rettungswesten vor Ort Gebrauch machen. Diese sind im Eintrittspreis enthalten. Du solltest auch Handtücher, Wechselkleidung und Sonnencreme mitnehmen, bevor du dich auf den Weg machst.
Bevor es losgeht, wird eine Eintrittsgebühr von knapp 25 USD pro Erwachsenem und 15 USD pro Kind fällig. Diese Gebühr beinhaltet die Begleitung eines Guides. Umkleideräume, Toiletten und Restaurants sind im Bereich des Eingangs vorhanden. Bei meinem Besuch vertraue ich meinem Taxifahrer und schließe meine Kleidung, Schuhe und persönlichen Gegenstände im Van ein. Alternativ kann man auch Schließfächer mieten.
Geführte Touren und Erlebnisse
Flussaufwärts zu den Secret Falls
Los geht’s am Parkplatz des Blue Holes. Nur noch mit einer Badehose bekleidet, warte ich beim Eingang auf meinen Guide, der mich und meine zwei Freunde begleitet. Alle Wertsachen und Kleidung lassen wir im Van und folgen dem Guide über rutschige Stufen in Richtung Wasserlauf.
Unser Guide stellt sich als John vor und führt uns innerhalb von 10 Minuten flussaufwärts an kleinen Gruppen vorbei zum ersten Wasserloch. Diese Stelle befindet sich unterhalb eines kleinen Wasserfalls, der von Einheimischen als „Secret Falls“ bezeichnet wird. Gleichzeitig stellt sie den Anfang unseres Parcours dar.
Nach einem kurzen und schweißtreibenden Weg bei über 30 Grad Außentemperatur ist es an der Zeit, eine erste kleine Abkühlung zu nehmen. Für 10 Minuten haben wir die Badestelle mit kristallklarem, blauem Wasser für uns alleine, bevor die Ankunft einer weiteren Gruppe unser Startsignal ist.
Eine Stunde voller Nervenkitzel und Naturwunder
Von den Secret Falls aus laufen wir entlang des Flussbetts und folgen dem Wasserstrom. Du musst kein guter Kletterer sein, um zum nächsten Highlight zu gelangen, aber auf den glitschigen Steinen im Wasser solltest du dennoch vorsichtig sein. An einer Stelle bewegen wir uns direkt im Fluss, während wir an der nächsten kleine, in den Fels gehauene Treppen nutzen.
John erklärt uns, dass der Untergrund aus Sandstein besteht, der seit Millionen von Jahren den reißenden Wassermassen den Weg durch den Dschungel ebnet. Verwundert frage ich John, warum sich vor uns bereits drei Gruppen hintereinander angesammelt haben. Er lacht und erklärt, dass sich nur wenige trauen, von der sechs Meter hohen Sprungplattform ins blaue Wasserloch zu springen. Doch wir drei entscheiden uns entschlossen, den Sprung zu wagen. „Ist es denn auch tief genug?“, fragt mein Freund. John versichert uns, dass das blaue Loch trotz der Trockenzeit noch mehr als 5 Meter tief ist.
Er führt uns an mehreren Gruppen vorbei, die noch zögern, ob sie sich für den abenteuerlichen Sprung entscheiden sollen. Als ich auf der Plattform stehe, beginne ich zu verstehen, warum alle so zögerlich sind. Von hier oben wirkt es doch etwas höher als 6 Meter. John gibt mir letzte Anweisungen, in welche Richtung ich springen soll, denn nicht überall im Blue Hole ist es gleich tief. Dann atme ich einmal tief durch, gehe einen Schritt nach vorne und springe mit einem lauten Schrei ins Wasser.
Das Hineinspringen macht so viel Spaß, dass ich direkt wieder hochklettern möchte, um noch einmal zu springen. Anscheinend habe ich jetzt für viele das Eis gebrochen, und immer mehr Touristen stürzen sich von der Plattform ins Blue Hole. Ich genieße am Ufer sitzend den Hauptpool der Kaskaden, der sich vor einem etwa 8 Meter hohen Wasserfall befindet.
Dieser Naturpool ist das Herzstück und mit seiner azurblauen Farbe der Namensgeber für diesen magischen Ort. Viele Touristen haben ihre Handys in wasserdichten Hüllen den Guides anvertraut und lassen sich fotografieren. Während ich so am Ufer sitze, ärgere ich mich, dass ich meins im Van gelassen habe. Mittlerweile sind John und meine zwei Freunde auch gesprungen, und wir arbeiten uns barfuß über einen steinigen Weg zum letzten Highlight des Parcours.
Neben dem Handy kann ich dir empfehlen, für deinen Besuch Wasserschuhe mitzubringen und vielleicht ein bisschen Kleingeld. Hinter dem letzten Naturpool sind Stände aufgebaut, wo du kleine Souvenirs oder kühle Getränke kaufen kannst. Davor muss jedoch die letzte Challenge bezwungen werden.
Durch den Dschungel springen wie Tarzan
Das nächste Wasserloch ist türkis und deutlich heller als das vorherige. John berichtet uns, dass sich die Farbe der Wasserbecken abhängig von Wasserstand und Regenfällen verändert. Am Ufer ist eine Seilschaukel aufgebaut, auf der man sich wie Tarzan an der Liane über das Wasserbecken schwingen kann. Das muss ich ausprobieren!
Einer meiner Freunde entscheidet sich dagegen und umgeht die letzte Wasserstelle an einer kleinen Brücke auf der rechten Seite. An dieser Stelle sollte ich erwähnen, dass jeder Sprung umgangen werden kann, auch wenn es sicherlich etwas weniger Spaß macht. Schließlich komme ich an der Schaukel an und ziehe meine Beine an. Im gleichen Moment drückt mich John nach hinten und schiebt mich noch einmal richtig an, während ich Richtung Wasserloch schwinge.
Über dem blauen Wasser lasse ich mich mit einem großen Platscher fallen. Ich fühle mich wie ein kleines Kind, das nicht genug vom Wasser bekommt. John holt sich ein Softgetränk an einem der Stände und gibt uns zu verstehen, dass wir so lange planschen können, wie wir wollen. Anscheinend ist unser Insektenschutzmittel nicht wasserdicht, weshalb die ersten Mücken genüsslich auf uns landen.
Das ist für uns das Zeichen, John Bescheid zu geben, uns Richtung Ausgang zu begleiten. Eine Stunde nachdem wir die rutschigen Treppen hinabgestiegen sind, steigen wir sie jetzt wieder hoch und erreichen fünf Minuten später den Parkplatz. Wir drücken John ein Trinkgeld in die Hand und bedanken uns für die professionelle und sichere Begleitung bei unserem Abenteuer im Blue Hole. Anschließend fahren wir mit dem Taxi zurück nach Ocho Rios und lassen den Tag am Strand mit einem kühlen Cocktail ausklingen.
Auch interessant: Die schönsten Inseln der Karibik
Fazit
Für mich hat sich mein einstündiger Besuch im Blue Hole sehr gelohnt. Die Tarzanschaukel war für mich ein einmaliges Erlebnis, genauso wie die Blautöne des Flusses. Die Outdoor-Guides bereichern die Erfahrung und sorgen für die nötige Sicherheit beim Schwimmen und Springen. Der Eintritt von 25 USD ist zwar nicht der günstigste, aber er dient auch dazu, das Gehalt der vielen Guides vor Ort zu bezahlen und das Gelände instand zu halten.
Während meines Aufenthalts in Ocho Rios habe ich auch die Dunn’s River Falls besucht. Diese Kaskaden sind die bekanntesten auf Jamaika, jedoch auch kommerzieller und stärker besucht als das Blue Hole. Außerdem kann ich Tubing auf einem der vielen Flüsse in Jamaika sehr empfehlen, was eine andere, aber nicht weniger spektakuläre Erfahrung bietet.
Schreibe einen Kommentar