Das Liquidrom sieht von außen aus wie ein Club. Und von innen auch. Vor dem Eingang wabern Housemusik und lachende Stimmen nach draußen bis vor die Tür. Drinnen warten im schummrigen Licht mehrere Salzwasserpools, Saunen, ein Massagebereich und eine gut bestückte Bar auf seine Besucher. Der Hauptpool liegt unter einer großen Kuppel mit rundem Oberlicht, durch das man entspannt im warmen Wasser treibend in den Himmel blicken kann. Doch ein Detail solltet ihr vor eurem Besuch auf jeden Fall bedenken!
Lohnt sich der Besuch im Liquidrom Berlin?




Alternative Clubs sind einer der wichtigsten Gründe, warum jedes Jahr Millionen Touristen nach Berlin reisen. Aber irgendwann reicht es auch mit Schlangestehen, schlaflosen Nächten und dem obligatorischen Döner auf dem Nachhauseweg. Für alle, die Lust auf gute Musik, aber auch Entspannung haben, könnte das Liquidrom in Berlin genau das Richtige sein.
Das futuristische Badehaus wurde 2002 am Anhalter Bahnhof eröffnet und kombiniert Spa-Atmosphäre mit Club-Feeling. Der Eintritt kostet je nach Dauer ab 24,50 Euro. Im Inneren gibt es vier unterschiedlich temperierte Saunen, mehrere Innen- und Außenbecken mit Salzwasser sowie den berühmten Hauptpool unter einer Kuppel, in dem sanfte Beats sogar unter Wasser zu hören sind.
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#berlin
Fototipp: Fotos darf man im Liquidrom nicht machen, da in fast allen Bereichen die Leute nackt sind. Lediglich im Hauptpool unter der Kuppel ist Textil erlaubt. Aber auch hier muss das Handy draußen bleiben.
Anreise zum Liquidrom in Berlin
| Lage: | Berlin-Kreuzberg |
| Anreise: | ÖPNV |
| Eintritt: | ab 24,50 Euro |
| Gastronomie: | Kalte und warme Snacks |
| Must-See: | Hauptpool unter der Kuppel |
Das Liquidrom befindet sich ein bisschen versteckt unter dem Tempodrom, einer Eventhalle für Konzerte und Veranstaltungen wie Comedy-Shows.
Berlin selbst erreicht man entspannt mit der Bahn. Vom Hauptbahnhof fährt man mit der S-Bahn bis zur Station Anhalter Bahnhof. Von dort sind es nur 350 Meter Fußweg.
Eine Anreise per Auto ist natürlich auch möglich, in der nahegelegenen Stresemannstraße gibt es ein kostenpflichtiges Parkhaus sowie eine Tiefgarage.
Termin vorher online reservieren
Wer einen Besuch des Liquidroms plant, sollte sich am besten vorher ein Ticket mit einem Zeitslot buchen. So werden im Spa lange Wartezeiten verhindert. Wer ohne Reservierung kommt, muss mit Wartezeiten rechnen und kommt vielleicht gar nicht rein, wenn es schon zu voll ist.
Am besten packt ihr Handtücher ein, wenn ihr diese nicht vor Ort gegen einen Aufpreis leihen wollt. Eure Handys braucht ihr nur, um euer Online-Ticket vorzuzeigen. Im Liquidrom selbst sind Fotos nämlich nicht erlaubt. Das ergibt auch total viel Sinn, weil die meisten Besucher nackt sind. Lediglich im großen Thermalwasserpool in der Kuppelhalle ist das Tragen von Badebekleidung Pflicht.
Trinkflaschen, Snacks und Brotdosen könnt, beziehungsweise müsst, ihr auch zu Hause lassen. Innerhalb des Liquidroms sind keine eigenen Getränke und Speisen erlaubt. An der Bar könnt ihr aber Getränke aller Art sowie Snacks, Suppen, Salate und Ofenkartoffeln zu einem fairen Preis bestellen.
Berlins entspanntester Club
Vor dem Liquidrom ist eine Schlange. Nichts Neues in der Stadt. An diesem verregneten Dienstagabend stehe ich aber nicht vor einem Club oder irgendeinem gehypten Café, in dem Croissants mit irgendwas mit Pistazie verkauft werden, sondern vor einer Wellness-Oase mitten in der Stadt. Als mein Ticket eingescannt wird, höre ich schon die Musik, die ein paar Meter weiter auf mich wartet.
Im Badeanzug bekleidet, erkunde ich erst einmal meine Umgebung. Ich sehe viele Besucher, die auf Liegen herumlungern und an Cocktails schlürfen. An der Bar sitzt eine Frau, löffelt genüsslich eine Suppe und quatscht mit einem Barkeeper. Sie müssen ein bisschen lauter sprechen, weil direkt neben ihnen gerade ein DJ „relaxed house“ auflegt. Im Außenpool kuscheln zwei Verliebte neben zwei anderen Verliebten. Die Stimmung passt. Entspannte Musik, gesundes Essen und leckere Drinks.
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Pool unter der Kuppel: Architektonisches Meisterwerk
Das Herzstück des Liquidrom ist der große, kreisrunde Salzwasserpool, der unter einer imposanten, kuppelförmigen Dachkonstruktion liegt. Tagsüber flutet natürliches Licht den Raum. Nachts kann man schwimmend die Sterne beobachten. Das salzhaltige Wasser trägt den Körper, während Unterwasserlautsprecher sanfte Musik direkt ans Ohr bringen.
Überall schweben träumende Besucher umher, mit den Ohren unter der Wasseroberfläche. Ich will hören, was die hören, also tauche ich direkt unter. Zuerst ist da nur Rauschen (Wasser eben), aber dann höre ich die Musik. Da ist er wieder, der relaxed house. Das Set, das gerade in diesem Moment an der Bar gespielt wird, läuft auch hier unter Wasser im Pool. Stark.
80 Grad in der Kräutersauna
Vollkommen entspannt geht es weiter. Nach dem Pool teste ich die Kräutersauna, die tatsächlich angenehm riecht. Bei 80 Grad Celsius halte ich es etwa 15 Minuten aus und freue mich, dass der Außenbereich nur drei Schritte entfernt ist. Erst mal auf eine der Liegen, aber nicht ohne ein Getränk.
Ich probiere den Cocktail namens Solero, und ich lüge nicht, wenn ich behaupte, dass er der leckerste Cocktail war, den ich jemals getrunken habe. Er ist stark, glaube ich, aber das schmecke ich nicht, weil die gelbe Flüssigkeit so herrlich nach Orange, Vanille und Sommerferien schmeckt. Wie ein Solero-Eis eben.
Rosmarin on fire
Von außen und innen erfrischt, besuche ich die nächste Sauna, diesmal die Finnische. Ganze 90 Grad heiß wird die Holzkammer, die sich gerade ganz schön mit Besuchern füllt, weil gleich der nächste Aufguss kommt. Ich bin beim Rosmarin-Aufguss dabei und komme ins Schwitzen. Wie gut das riecht. Eingeräuchert wie ein leckerer Fisch taumle ich nach dem Aufguss wieder nach draußen und muss erst einmal ins Eisbecken. Huh, besser. Ich muss natürlich alles ausprobieren und statte deswegen auch noch dem Klanggrottenpool einen Besuch ab und tauche danach noch in den Heißwasser-Onsen ein, der im Außenbereich liegt.
Zu guter Letzt probiere ich noch das Dampfbad. Aber nach knapp drei Stunden bin ich so von oben bis unten durchentspannt, dass ich schon nach fünf Minuten wieder nach draußen gehe, um noch einmal auf eine der Liegen auszudampfen. Mittlerweile ist es dunkel geworden und alle Menschen um mich herum haben dieses selige Entspanntspanntheitslächeln auf den Lippen.
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Fazit
Wer Lust auf gute Stimmung, Musik und Drinks hat, muss nicht unbedingt in den nächsten Club. Manchmal tut es auch ein Spa. Besonders an verregneten Tagen ist die Stimmung im Liquidrom sehr gemütlich und angenehm, obwohl die ganze Location durchgestylt und ziemlich modern aussieht. Hier kommt jeder auf seine Kosten, ob Tanzbär oder Partymuffel.
Wer Probleme mit Nacktheit hat, ist im Liquidrom aber vielleicht nicht an der richtigen Adresse. Die meisten Besucher tragen nur im großen Thermalsalzwasserpool Badebekleidung. Außerdem sind die Umkleiden und Duschen nicht nach Geschlechtern getrennt und relativ offen gestaltet.
Die Auszeit im Liquidrom könnt ihr gut mit einem Besuch des Technikmuseums verknüpfen. Das riesige Museum ist nur acht Minuten Fußweg entfernt und ein schöner Ausgleich zu den Kunstgalerien, die man in Berlin vielleicht sonst besucht.
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