Wow! Dieser Ausblick ist einfach atemberaubend! Ich stehe mitten in der hochalpinen Bergwelt der Zillertaler Alpen. Schneebedeckte, vergletscherte Dreitausender erstrecken sich bis zum Horizont. Nach einer anstrengenden und teils anspruchsvollen Wanderung habe ich den Gipfel der Ahornspitze (2.973 m) erreicht – fast 3.000 Meter über dem Meeresspiegel, hoch über dem Zillertal und Mayrhofen.
Lohnt sich die Wanderung auf die Ahornspitze?
Die Ahornspitze ragt wie eine kleine Pyramide über den Dächern von Mayrhofen im Zillertal gen Himmel. Vom Örtchen im Tal bis zum Gipfel gilt es über 2.300 Höhenmeter zu überwinden. Durch die Ahornbahn kann die Tour allerdings deutlich verkürzt werden. Die bringt euch in wenigen Minuten aufs Ahornplateau und von hier sind es dann „nur“ noch rund 1.100 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz.
Somit wird die Tour für normale Wanderer gut machbar. Allerdings sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich. Denn gerade das letzte Drittel führt vorwiegend durch loses Geröll und noch weiter oben gilt es sogar ein bisschen zu kraxeln.
Fototipp: Am Gipfel lassen sich die besten Fotos knipsen. Stellt euch am besten leicht unterhalb des Gipfelkreuzes mitten ins Geröll. Dann nehmt ihr die hochalpine Landschaft im Hintergrund mit aufs Bild.
Anreise nach Mayrhofen im Zillertal
| Start: | Bergstation Ahornbahn |
| Höhenmeter: | 1.131 m |
| Strecke: | 11,9 km |
| Gehzeit: | 6 Std. |
| Schwierigkeit: | Anspruchsvoll |
Die Tour zur Ahornspitze startet an der Bergstation der Ahornbahn in Mayrhofen. Wenn ihr mit dem Auto anreist, solltet ihr von München kommend etwas mehr als 1,5 Stunden Fahrzeit ins Zillertal zum Parkplatz der Ahornbahn einplanen. Der Parkticket könnt ihr entwerten lassen, wenn ihr die Bergbahn nach oben nutzt.
Alternativ ist die Anreise auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Denn bis nach Jenbach kommt ihr entspannt mit dem Euro City und dann geht’s nach einem Umstieg mit der Zillertalbahn bis zur Endstation nach Mayrhofen.
Mit der Bergsteiger-Gondel nach oben
Ich nehme morgens die erste Bahn, die sogenannte Bergsteiger-Gondel, nach oben. Die fährt bereits um 7:30 Uhr. Die Tour ist recht beliebt und so stehen die Chancen gut, dass ihr den Gipfel trotzdem weitestgehend alleine genießen könnt. Tipp: Wenn ihr das SkyRide-Upgrade habt, könnt ihr auf dem Dach der Kabinenbahn nach oben sausen. Das fühlt sich ein bisschen an, als würde man fliegen, weil man den Fahrtwind direkt spürt.
Die Wanderung verläuft oberhalb der Baumgrenze und man ist der Sonne ausgesetzt. Denkt also an ausreichend Flüssigkeit, Verpflegung und Sonnenschutz. Nach etwa einer Stunde kommt ihr an der Karl-von-Edel-Hütte vorbei. Hier könnt ihr zur Not nochmal Wasser nachfüllen.
Dann wird es steiler. In vielen kleinen Serpentinen schlängeln wir uns über den Peter Habeler-Aufstieg nach oben. Dieser Teil ist nach dem Mayrhofener Extrembergsteiger benannt. Gemeinsam mit Reinhold Messner stand Peter Habeler erstmals ohne zusätzliche Sauerstoffzufuhr auf dem Mount Everest.





Anspruchsvoller Anstieg durchs Geröll
In den oberen Lagen wird es zudem immer felsiger. Von weiter weg sieht die Ahornspitze beinahe aus wie ein aufgeschütteter Steinhaufen. Nur, dass die Steine hier zum Teil riesig sind. Immer wieder müssen wir die Hände zur Hilfe nehmen. Dieser Abschnitt fordert die meiste Kondition. Die Anstrengung ist nicht zu unterschätzen, also lasst euch Zeit, geht ruhig und gleichmäßig und gönnt euch ruhig noch mal einen Snack.
Kurz vor dem Gipfelkreuz geht es kurz bergab. Diese Stelle ist mit einem Drahtseil versichert. Denn zu meiner Linken ist es ziemlich abschüssig. Hier ist nochmals Konzentration gefordert. Aber dann stehe ich oben, auf fast 3.000 Meter Höhe, am Gipfelkreuz der Ahornspitze (2.973 m). Falls euch dieses Stück zu heikel erscheint, könnt ihr auch auf dem Gipfelplateau zuvor verweilen. Die Aussicht ist hier mindestens genauso gut.
Aussicht auf mehrere Dreitausender
Oben am Gipfel der Ahornspitze wirkt es, als stünde ich am höchsten Punkt weit und breit. Vor mir breitet sich das Zillertal aus. Unter meinen Füßen liegt Mayrhofen. Und um mich herum blicke ich auf verschneite Bergriesen. Da ist zum Beispiel der Großvenediger zu sehen. Auf der Großer Löffler und der Große Möseler rücken ins Blickfeld. Und am Horizont ragt sogar der Ortler auf. Alles Berge, die weit über 3.000 Meter hoch, und teils mit mächtigen Gletschern überzogen sind.
Auf dem Rückweg kehren wir in der Nähe der Bergstation noch in die urige Filzenalm ein. Hier gibt’s frische Milch, leckere Milch-Shakes und auch Joghurt mit Früchten. Das war erfrischend. Nur warme Speisen werden hier nicht angeboten.


Fazit
Für mich zählt diese Wanderung zur Ahornspitze zu einer der schönsten überhaupt. Denn, wenn man die nötige Trittsicherheit mitbringt, kommt man mit verhältnismäßig wenig Mühe in hochalpines Gelände. Das macht die Wanderung super spannend.
Und wenn ihr schon in der Nähe seid, kann ich euch außerdem die Tour nach Klein Tibet über die Valentinskapelle empfehlen. Da seid ihr am türkisblauen Zillergrund-Stausee unterwegs. Oder ihr fahrt mit dem Bus zum Schlegeisspeicher und steigt zur berühmten Hängebrücke an der Olpererhütte auf. Dieses Fotomotiv habt ihr wahrscheinlich schon mal gesehen.
Schreibe einen Kommentar