Wanderung zur Schneehöhle von Alta Badia in Südtirol

Es ist heiß, und die Sonne strahlt mir entgegen, während sich vor mir ein riesiges Gebilde aus Eis und Schnee erhebt: die Schneehöhle am Fuß des Heiligkreuzkofels. Der Schnee bildet dicke Wände mit wabenartigem Muster. Hinter der Höhle ragen die schroffen Dolomitenfelsen hervor. Der Besuch der Schneehöhle in Alta Badia ist ein Ausflug der absoluten Gegensätze!

Lohnt sich die Wanderung zur Schneehöhle am Heiligkreuzkofel?

Die Region rund um Alta Badia ist vor allem bei Wanderern und Kletterern im Sommer beliebt. Ein echtes Highlight für jeden begeisterten Wanderer ist die Besteigung des Heiligkreuzkofels, der wie ein Wahrzeichen über dem Ort thront. Was viele dabei auslassen: ein verstecktes Juwel, das sich einige Hundert Meter unterhalb des Gipfels befindet – die Schneehöhle von Alta Badia, die über eine traumhafte Wanderung erreichbar ist.

Für die Strecke von 10 Kilometern, die dank zweier Liftfahrten fast ausschließlich bergab führt und ungefähr dreieinhalb Stunden dauert, brauchst du weder besondere Ausrüstung noch alpines Know-how. Die Wanderung eignet sich also auch perfekt für Familien oder Wanderanfänger. Langweilig wird es auf der Wanderung aber nicht! Dich erwarten neben der spektakulären Schneehöhle wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Gipfel, traumhafte Almwiesen und imposante Felswände.

Fototipp: Ein Foto vor dem Höhleneingang zu schießen, ist ein absolutes Muss auf der Wanderung zur Schneehöhle. Wenn der Zutritt erlaubt ist, wirkt ein Foto vom Höhlenende, aus der Höhle heraus, aber noch spektakulärer.

Anreise zum Ausgangspunkt am Heiligkreuzkofel

Lage:Alta Badia, Südtirol
Anreise:Sessellift und Kabinenbahn
Strecke:10 km
Höhenmeter:153 hm
Gehzeit:3,5 Stunden

Für die Wanderung zur Schneehöhle am Heiligkreuzkofel benötigst du nur einen halben Tag. Es ist daher nicht unbedingt notwendig, früh morgens zu starten. Ich würde dir sogar empfehlen, die Wanderung erst gegen Mittag zu beginnen, da zu dieser Zeit deutlich weniger Mitwanderer unterwegs sind. Zum Ausgangspunkt der Tour, der Talstation des Sessellifts Heiligkreuz, gelangst du bequem mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Parken kannst du direkt und kostenlos an der Seilbahn.

An der Kasse kannst du das Ticket für beide Liftfahrten kaufen, die du bis zum tatsächlichen Startpunkt der Wanderung nutzen kannst. Die Kombination aus Sessellift und Kabinenbahn bringt dich in wenigen Minuten auf über 2.000 Höhenmeter.

Für die Wanderung brauchst du weder spezielle Ausrüstung noch besonderes alpines Know-how. Wichtig sind Wanderschuhe, ein Rucksack mit ausreichend Getränken und ein paar Snacks sowie Sonnenschutz, da gerade der Rückweg über sehr sonnige Hochtäler verläuft. Da in der Nähe der Höhle Steinschlaggefahr besteht, kannst du einen Helm mitnehmen. Eine Hütte befindet sich nur am Startpunkt der Tour.

Panoramawanderung vor Dolomitengipfeln

Ich steige aus der Kabinenbahn aus und laufe in Richtung Wallfahrtskirche zum markierten Wanderweg. Schon die ersten Meter der Wanderung vermitteln einen guten Eindruck davon, was mich auf dem restlichen Weg erwarten wird.

Ab hier habe ich fast durchgehend einen atemberaubenden Blick auf den imposanten Heiligkreuzkofel und die anschließende Zehnerspitze. Auch der Blick in die andere Richtung ist einfach nur traumhaft: Ein markanter Gipfel reiht sich an den nächsten.

Auf dem breiten Wanderweg kommen mir einige Personen aus der anderen Richtung entgegen, aber niemand scheint um diese Uhrzeit den Hinweg so wie ich anzutreten. Der Start in der Mittagszeit ist also perfekt für alle, die den Blick auf die Schneehöhle lieber allein genießen wollen.

Nach ungefähr einer Stunde erreiche ich eine Weggabelung, die rechts in ein breites Geröllfeld führt. Zwischendurch habe ich immer wieder kurze Pausen eingelegt, um die Kletterer in den Felswänden zu beobachten. Ich quere das Geröllfeld und laufe immer weiter, bis ich fast am Fels stehe und die Schneehöhle sehen kann.

Schneewände mitten im Hochsommer

Die Gegensätze könnten nicht größer sein: Vor mir liegt eine riesige, eisige Höhle, die aus weißem Schnee gebildet wurde, während ich in der hochsommerlichen Hitze stehe. Die Naturhöhle wird von einem kleinen Bach geformt, der im Frühjahr bei der Schneeschmelze oder nach Gewittern von der Zehnerspitze hinabfließt.

Der Schnee sammelt sich im Winter in der schattigen Ecke und verdichtet sich dort zu dicken Eismassen. Das aufliegende Geröll wirkt wie eine Isolierung für die Oberfläche der Höhle. Das Wasser des Baches fließt vom Berg herunter durch die Eismassen und gräbt die Höhle.

Im Sommer vergrößert sich die Höhle sogar noch, da die in ihr liegende Kaltluft die Eismassen schützt. Je nach Saison und Schneemenge kannst du in die Höhle hineingehen. Für mich war das Betreten leider strengstens untersagt.

Ich gehe bis an den Eingang der Höhle heran und kann in das weiße Innere blicken. Immer wieder tropft es von der Eisdecke herunter. Ein tiefer Blick in die Höhle zeigt sogar das Ende der Eismassen. Durch ein Loch sehe ich dort wieder Tageslicht hereinströmen.

Auch interessant: Wanderung zum Blaueisgletscher im Berchtesgadener Land

Traumhafter Rückweg über einsame Almwiesen

Über das Geröllfeld gehe ich nun wieder zurück auf den breiten Wanderweg und laufe weiter in Richtung Alta Badia. Nach kurzer Zeit zweigt der Weg auf eine Forststraße ab, bevor die Route dann immer wieder zwischen breiten Wanderwegen und kleineren Pfaden wechselt. Fast den gesamten Weg, der ungefähr zwei Stunden dauert, geht es leicht bergab.

Für mich ist auf dieser Wanderung nicht nur die Schneehöhle, sondern auch der Weg zurück ins Tal ein echtes Highlight. Die Wiesen und der immer noch beeindruckende Ausblick in alle Richtungen sind absolut malerisch. Solltest du eine kleine Pause einlegen wollen, findest du hier auf jeden Fall einen schattigen und idyllischen Platz.

Auch interessant: Kajakfahren in der Eishöhle am Hintertuxer Gletscher

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von La Crusc/S. Croce – Alta Badia (@lacrusc_altabadia)

//www.instagram.com/embed.js

Fazit

Die Schneehöhle von Alta Badia ist keine typische Touristenattraktion. Sie ist nicht überlaufen und wenn man die richtige Uhrzeit wählt, hat man das Naturschauspiel sogar ganz für sich alleine. Auch wenn ich die Höhle nicht betreten konnte, war ich absolut beeindruckt von der Größe und dem Blick ins Innere. Durch die schnelle Erreichbarkeit dank der Bergbahnen ist die Tour für viele leicht machbar. Trotzdem bietet sie wunderschöne alpine Eindrücke, da du dich in direkter Nähe zu den schroffen Dolomitenfelsen befindest.

Wenn du die Tour anspruchsvoller gestalten möchtest, kannst du auf die Bergbahnen verzichten und auch den Weg hinauf zu Fuß zurücklegen. Dafür stehen dir mehrere Wege aus dem Tal zur Auswahl. Alternativ kannst du die Route auch in umgekehrte Richtung gehen und die Bergbahnen für den Weg runter nutzen.

Lage

Praktische Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch interessant

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!

Entdecke mehr von HOME of TRAVEL

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!

Weiterlesen