Fagradalsfjall auf Island: Wandern auf aktivem Vulkan

Feurige Schlote, dampfende Felder und der Geruch von Schwefel in der Luft – am Fagradalsfjall erlebst du Islands junge Vulkangeschichte hautnah. Die Wanderung führt dich direkt an den Ort der Ausbrüche von 2021 und 2022, wo sich Lavaströme ins Tal wälzten. Noch heute liegt frische, schwarze Lava versteinert in der Landschaft. Wenn du hier unterwegs bist, spürst du die rohe Kraft der Erde und tauchst ein in eine Szenerie, die sich ständig weiter verändert. Oder ist die Tour doch zu gefährlich?

Lohnt sich die Wanderung zum Fagradalsfjall auf Island?

Der Vulkan Fagradalsfjall liegt auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel, rund 40 Kilometer von Reykjavík entfernt, und zählt zu den jüngsten Vulkansystemen Islands. Seit 2021 gab es hier zwölf Ausbrüche in nur vier Jahren. Auf deiner Wanderung durchquerst du erkaltete Lavafelder, siehst erloschene Vulkankrater und dampfende Spalten.

Du bewegst dich auf geologisch immer noch aktivem Terrain. Auch wenn aktuell neben dem Wanderweg keine Lava mehr fließt, verändert sich die Landschaft ständig weiter. Die Tour zeigt dir, wie jung und lebendig Island an diesem Ort ist. Der Rundweg ist etwa 12 Kilometer lang, und in etwa vier Stunden erreichst du die faszinierenden Lavafelder und die Kraterlandschaft des Fagradalsfjall.
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#island

Fototipp: Der beste Aussichtspunkt für ein Foto liegt am Ende des Wanderweges. Hier bist du der erloschenen Caldera am nächsten. Für die interessanten Strukturen in der erkalteten Lava lohnt sich ein Makroobjektiv.

Anreise zum Fagradalsfjall in Island

Lage:Geldingadalir, Island
Anreise:PKW
Strecke:12 Kilometer
Gehzeit:ca. 4 Stunden
Besonderheit:Aktiver Vulkan

Der Ausgangspunkt der Wanderung zum Fagradalsfjall liegt bei Geldingadalir (Parkplatz 1) an der Straße 427, etwa 33 Kilometer vom internationalen Flughafen Keflavík (KEF) entfernt. Von Reykjavík fährst du rund 30 Minuten mit dem Mietwagen. Ohne eigenes Auto kannst du dich auch geführten Tagesausflügen ab Reykjavík anschließen oder im Sommer saisonale Busverbindungen nutzen.

Ich empfehle dir, vorher die Parka-App herunterzuladen, um die Parkgebühr von 1.000 ISK (7 €) problemlos zu bezahlen. Ab dem Parkplatz folgst du der markierten Route Richtung Norden. Falls der Parkplatz voll sein sollte, kannst du auf einen knapp 1,5 km entfernten Parkplatz ausweichen.

Perfekt vorbereitet für die Vulkanwanderung auf Island

Vor der Tour sollte man natürlich prüfen, ob gerade ein Ausbruch am Fagradalsfjall stattfindet oder Straßen sowie Wanderwege gesperrt sind. Ausbrüche, wie zum Beispiel der am 17. Juli 2025, können auf der ganzen Reykjanes-Halbinsel zu heftigen Einschränkungen führen.

Packe festes Schuhwerk ein, da die Strecke über loses Lavageröll führt, und lade dir eine Offline-Karte aufs Handy, da die Verbindung nicht überall zuverlässig ist. Auf dem Weg gibt es keine Verkaufsstellen für Wasser oder Snacks, also nimm ausreichend Verpflegung mit, bevor du dich auf die rund vierstündige Wanderung machst.

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Wanderung in die Vergangenheit

Die ersten Meter führen über einen steinigen Schotterweg, der sich sanft durch die Landschaft schlängelt. Bald erreichst du die ersten erkalteten Lavaströme des Fagradalsfjall – schwarz und scharfkantig, als wären sie gerade erst zum Stillstand gekommen. Nach gut zwei Kilometern öffnet sich rechts ein riesiges Lavafeld. Diese endlose Fläche besteht aus schwarzen und zerklüfteten Hügeln.

Sofort tauchen die Bilder von 2021 in meinem Kopf auf, als glühende Lava hier ins Tal floss. Vier Jahre später stehe ich wieder hier: Die Landschaft hat sich kaum verändert, und die Erinnerungen an die feurige Gewalt dieses Ortes kommen hoch. Nur schwer vorstellbar, dass dieses riesige schwarze Feld einmal lebensfeindliche Lava war.

Der erloschene Vulkan Fagradalsfjall am Ende des Weges

Nach rund sechs Kilometern erreichst du das absolute Highlight der Wanderung: den Rand der Caldera, an der 2021 und 2022 die Lava spektakulär aus dem Boden schoss. Heute liegt alles still, doch die Landschaft am Fagradalsfjall erzählt noch immer von der gewaltigen Kraft, die hier wirkte. Um dich herum breitet sich ein Meer aus schwarzer Lava aus. Neben dem Weg öffnen sich Spalten, in die du hineinblicken kannst. Hier kannst du nachvollziehen, wo einst glühende Ströme ihren Weg suchten. Zwischen dem Schwarz leuchten Steine in Rot, Gelb und Ocker und bringen Farbe in die menschenfeindliche Umgebung.

Der Boden ist rau und mit scharfkantigen Steinen übersät. Generell weisen die Hinweisschilder darauf hin, dass die Lavafelder nicht betreten werden dürfen und es jederzeit zur Freisetzung gefährlicher Gase kommen kann. Eine Absperrung markiert das Ende der Route. Hier bleibst du stehen und schaust über das endlose Schwarz am Fagradalsfjall. In diesem Moment frage ich mich, wo und wann sich die Erde wieder aufbrechen wird und Lava an die Oberfläche schießt. Ehrfürchtig mache ich mich auf den Rückweg zum Parkplatz.

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Fazit

Die Wanderung zum Fagradalsfjall lohnt sich absolut – selbst wenn gerade keine Lava fließt. Die erkalteten Ströme, dampfenden Ritzen und der Blick in Richtung Caldera machen deutlich, wie lebendig Island ist. Experten gehen davon aus, dass die Reykjanes-Halbinsel auch in den nächsten Jahrzehnten nicht zur Ruhe kommt. Vielleicht hast du Glück und erlebst selbst einen Ausbruch – ich drücke dir die Daumen!

In der Umgebung warten weitere Highlights: Gönn dir nach der anstrengenden Wanderung ein warmes Bad in der Blauen Lagune, die nur eine kurze Fahrt entfernt ist. Die Hauptstadt Reykjavík hat zum Beispiel mit der imposanten Hallgrímskirkja zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten.

Lage

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