Da Chemnitz meine Heimatstadt ist, habe ich schon tausende Fotos vom berühmten Karl-Marx-Monument gesehen und in der Schule etliche Vorträge dazu gehört. Als Wahrzeichen der sächsischen Stadt ist der „Nischel“ oder „Kopp“, wie wir ihn liebevoll nennen, nicht mehr wegzudenken. Aus nächster Nähe habe ich mir das Karl-Marx-Monument aber noch nie angesehen! Los also: Ich bin Touristin in meiner eigenen Stadt und besuche die riesige Büste von Karl Marx.
Lohnt sich der Besuch des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz?






Beim Karl-Marx-Monument handelt es sich um eine monumentale Bronzeplastik im Stadtzentrum von Chemnitz, der ehemaligen Karl-Marx-Stadt. Die Büste ist über 7 Meter hoch – mit Sockel über 13 Meter – und wiegt etwa 40 Tonnen. Sie wurde vom sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel entworfen und 1971 feierlich enthüllt. Das Denkmal zeigt das stilisierte Gesicht von Karl Marx und gilt als zweitgrößte Porträtbüste der Welt.
Auf der Wand hinter dem Karl-Marx-Monument steht das Zitat „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ in vier Sprachen. Ursprünglich ein ideologisch geprägtes Symbol der DDR, ist der Kopf nach der Wiedervereinigung als Wahrzeichen erhalten geblieben. Heute ist er Ort zahlreicher kultureller Veranstaltungen und ein beliebtes Fotomotiv der Stadt Chemnitz.
Fototipp: Das beste Foto vom Nischel machst du, wenn du direkt davor stehst. Idealerweise wählst du einen späten Nachmittag an einem Wochentag für optimales Licht.
Anreise zum Karl-Marx-Monument in Chemnitz
| Lage: | Chemnitz-Zentrum |
| Enthüllt: | 1971 |
| Höhe mit Sockel: | 13 Meter |
| Gewicht: | 40 Tonnen |
| Erbauer: | Lew Kerbel |
Das Karl-Marx-Monument erreichst du ganz unkompliziert mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Am Hauptbahnhof steigst du in die Straßenbahnlinien 3 oder 4.
Auch Busse wie die Linien 21, 22, 23, 31 und 32 fahren ins Zentrum von Chemnitz. Du kannst an den Haltestellen Freie Presse/Brückenstraße, Roter Turm oder Zentralhaltestelle aussteigen. Alternativ kannst du auch direkt vom Bahnhof zum Monument laufen – dafür brauchst du etwa 15 Minuten.
Autofahrer nutzen die Autobahnen A4 oder A72 und fahren Richtung Stadtzentrum. Entlang der Brückenstraße und an der Straße der Nationen gibt es mehrere kostenpflichtige Parkplätze. Alternativ kannst du auch in einem der Parkhäuser dein Auto abstellen, zum Beispiel im City-Parkhaus Roter Turm oder im Parkhaus an der Stadthalle.
Das meistfotografierte Motiv in Chemnitz
Das Karl-Marx-Monument ist die bekannteste Sehenswürdigkeit von Chemnitz, und doch habe ich es noch nie bewusst aus der Nähe betrachtet. Der Kopf wirkt wuchtig, strahlt eine erhabene Präsenz aus und schaut mit starrem Blick in Richtung Innenstadt – fast so, als würde er auf uns Chemnitzer ein beschützendes Auge werfen. Zugegeben, der Gesichtsausdruck von Karl ist nicht gerade freundlich, sondern eher mürrisch – und wie in Stein gemeißelt, im wahrsten Sinne des Wortes.
Es überrascht mich, dass doch einige Touristen unterwegs sind, die vom Kopf ein Foto machen. Das Karl-Marx-Monument ist das meistfotografierte Motiv der Stadt – und auch das eindrücklichste: Jeder verbindet damit sofort Chemnitz, und irgendwie finde ich das als gebürtige Chemnitzerin ziemlich cool.
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Erhabene Präsenz des Nischels: Das Gesicht von Chemnitz
Wer ungestört ein Foto vom Karl-Marx-Monument machen will, sollte sich am besten vorher über bevorstehende Events und Demonstrationen informieren. Montags finden dort beispielsweise häufig Proteste statt. Doch das Monument war auch Schauplatz der Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres 2025 unter dem Motto „C the Unseen“: Es geht darum, einen Blick auf bislang Ungesehenes in Chemnitz zu werfen. Denn die Stadt hat einiges zu bieten – wenn man nur die richtigen Orte kennt.
So wird das Karl-Marx-Monument auch für jährliche Veranstaltungen wie das Festival Kosmos oder das Chemnitzer Hutfestival in Szene gesetzt. Die politische Botschaft mag überholt sein, aber an Aussagekraft und Wirkung hat der Karl-Marx-Kopf als Gesicht von Chemnitz nichts eingebüßt.
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Fazit
Wenn du die Kulturhauptstadt Chemnitz besuchst, gehört ein Selfie mit dem Karl-Marx-Monument auf jeden Fall dazu. Denn es handelt sich um ein einzigartiges Wahrzeichen der Stadt, das nur mit der größten Porträtbüste der Welt vergleichbar ist: dem Kopf von Lenin in Russland. Außerdem ist es ein wichtiges Stück Stadtgeschichte der ehemaligen Karl-Marx-Stadt.
Nach der Besichtigung des Monuments solltest du dir noch den Theaterplatz, den Roten Turm und/oder den Marktplatz mit dem Alten und Neuen Rathaus anschauen.
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