Orakel von Delphi: Bedeutendste griechische Stätte

Wir brechen am frühen Morgen auf, um nach Delphi zu fahren. Die einstige Weissagungsstätte des antiken Griechenlands steht schon lange auf meiner Liste von Reisezielen, die ich besuchen möchte. Die Fahrt ist lang, führt uns jedoch durch eine atemberaubend grüne Landschaft, die mich wirklich an einen Ort der Götter erinnert. Sanfte, üppige Hügel bis zum Horizont. Eine angenehme Oktobersonne und die antike Stadt thront hoch oben auf dem Berg. Ich kann es kaum erwarten, die einzelnen Sehenswürdigkeiten von Delphi zu erkunden. Ich möchte in die sagenumwobene Atmosphäre eintauchen.

Lohnt sich der Besuch des Orakels von Delphi?

Das Orakel von Delphi, eine der bedeutendsten antiken Stätten Griechenlands, liegt am Südwesthang des Parnass-Gebirges. Es wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war über 1.000 Jahre lang ein zentrales Heiligtum des Gottes Apollon. Pilger kamen von weither, um die Weissagungen der Priesterin Pythia zu hören, die ihr von den griechischen Göttern eingegeben wurden. Delphi galt in der Antike als Mittelpunkt oder „Nabel der Welt“.

Heute ist Delphi eine beeindruckende archäologische Ausgrabungsstätte. Sie umfasst den Tempel des Apollon, das antike Theater, das Stadion, zahlreiche Schatzhäuser sowie das Museum von Delphi. Steinige Wege führen über das Gelände, und Besucher können während ihres Rundgangs den atemberaubenden Blick auf das grüne Tal genießen. Die historische und spirituelle Bedeutung dieses Ortes macht ihn zu einem faszinierenden Reiseziel in Griechenland. Seit 1987 gehört das antike Delphi zudem zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Was ist mythologisch so besonders an Delphi?

Die sagenumwobene Geschichte von Delphi und die spirituell-mystische Atmosphäre fasziniert mich hier besonders. Der Mythologie nach ließ Zeus zwei Adler von den Enden der Welt fliegen, die sich über Delphi trafen, wodurch der Ort zum Nabel der Welt erklärt wurde. Zudem war Delphi die Heimat des berühmten Orakels, wo die Priesterin Pythia Weissagungen im Namen Apollons machte. Menschen aus der gesamten griechischen Welt kamen hierher, um Ratschläge und Prophezeiungen zu empfangen.

Wann die nächste Schlacht oder Eroberung in Angriff genommen werden sollte, für welche Frau sich ein Mann entscheiden sollte, wie in einem Streit verfahren werden sollte. Welche Medizin Heilung brachte – Pythia hatte für jede Frage die passende Antwort. Sie soll in Trance die Botschaften der Götter empfangen und an den Fragenden weitergegeben haben.

Angeblich stiegen zwischen den Felsspalten bestimmte Dämpfe auf, die zu dem Zustand der Pythia geführt haben sollen. Zum Dank brachten die Pilger Schätze, und so wurde Delphi zu einem der blühendsten Orte im antiken Griechenland. Noch heute ist diese geheimnisvolle Atmosphäre zwischen den Ruinen und Überresten spürbar.

Fototipp: Das beste Foto kannst du vom antiken Theater aus machen. Es bietet einen atemberaubenden Blick auf den Tempel des Apollon und die umliegende Landschaft.

Anreise nach Delphi

Lage:Parnass-Gebirge
Anreise:Auto/Bus
Must-Do:Museumsbesuch
Einkehrtipp:Taverna Maistrali in Itea
Besonderheit:UNESCO-Weltkulturerbe

Die Anreise nach Delphi ist sowohl mit dem Auto als auch mit dem Bus unkompliziert. Mit dem Auto fährst du von Athen aus zunächst auf der Nationalstraße A1/E75 in Richtung Lamia. Du nimmst dann die Ausfahrt zur E65 in Richtung Livadia/Amfissa. Anschließend folgst du der Bundesstraße 48 nach Delphi.

Beachte, dass auf der Nationalstraße Mautgebühren anfallen. Nach etwa 180 Kilometern, was je nach Verkehrslage etwa zweieinhalb Stunden dauert, erreichst du Delphi. Es gibt mehrere Parkplätze in der Nähe der archäologischen Stätte und des Museums, die jedoch während der Hauptsaison oft belegt sind. Alternativ kannst du auch im nahegelegenen Dorf Delphi parken, von wo aus du über einen kurzen Spaziergang zur Ausgrabungsstätte gelangst.

Wenn du den Bus bevorzugst, fährt der KTEL-Bus von Athen nach Delphi; die Fahrt dauert etwa drei Stunden. Bustickets kannst du am KTEL-Busbahnhof in Athen kaufen. Für eine bequeme und informative Reise bieten verschiedene Anbieter zudem geführte Bustouren an. Diese Touren steuern oft zusätzlich zu Delphi auch andere Sehenswürdigkeiten in der Region an.

Start nach Delphi am frühen Morgen

Für einen Ausflug nach Delphi solltest du früh am Morgen starten, um die Menschenmassen und die Hitze zu vermeiden. Die beste Jahreszeit für den Besuch ist ohnehin der Frühling oder Herbst, wenn das Wetter angenehm und die Landschaft besonders imposant ist. Wir waren in der Nebensaison etwa eine Stunde nach der Öffnung dort und haben somit auch bequem einen Parkplatz gefunden.

Im Idealfall erreichst du Delphi also bereits am frühen Vormittag und nimmst dir dann drei bis vier Stunden Zeit, um alles in Ruhe zu erkunden – vor allem, wenn du auch das Museum besichtigen möchtest. In der Hauptsaison solltest du die Tickets vorher online kaufen, um lange Warteschlangen zu vermeiden.

Trage bequeme Schuhe, da das Gelände uneben und teils steinig ist. Der Weg führt über einen nicht unerheblichen Höhenanstieg von etwa 850 Metern. Ein Sonnenhut, Sonnencreme und ausreichend Wasser sind ebenfalls essenziell.

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Faszinierender Ausblick vom Amphitheater in Delphi

Mit dem Sonnenaufgang brechen wir von der griechischen Insel Euböa nach Delphi auf. Leider habe ich einen Hexenschuss – keine gute Voraussetzung für eine lange Fahrt und eine Wanderung über unebenes Gelände am Berg.

Nach ein paar Stunden Fahrt stellen wir das Auto unter Bäumen entlang der Straße ab, nehmen noch einen stärkenden Snack ein und begeben uns dann zur antiken Stätte von Delphi. Doch schon als wir die Heilige Straße, also den Pilgerpfad von Delphi, entlanggehen, sind meine Rückenschmerzen vergessen. Wir passieren den einstigen Marktplatz und die verschiedenen Schatzhäuser, die teilweise sehr gut erhalten sind, und erreichen schließlich das Amphitheater.

Der Ausblick von hier auf die umliegenden grünen Hügel des Parnass-Gebirges mit Pinienwäldern und Zypressen ist wunderschön, anmutig und wirkt wie aus einem Märchenbuch. Trotz der anderen Touristen ist es ein Ort der Ruhe und des Friedens. Ich fühle mich eingebettet in dieses üppige Grün und die eleganten Bauten vergangener Zeiten.

Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dem Himmel und den Göttern ganz nah zu sein. Die Region galt schon in der Antike als heilig, weshalb sie für die Gründung von Delphi auserkoren wurde – ich könnte mir kaum einen schöneren Ort dafür vorstellen. Eine ganze Stadt entstand hier, samt Tempeln, Theater zur Unterhaltung und einem Stadion zur sportlichen Betätigung.

Das Museum von Delphi mit dem berühmten Wagenlenker

Das Museum von Delphi ist ein absoluter Geheimtipp, den du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest. Direkt neben den antiken Ruinen gelegen, bietet es einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Kunst des Ortes.

Besonders hervorzuheben sind die berühmte Statue des Wagenlenkers von Delphi und die zahlreichen Skulpturen, wie die der Sphinx von Naxos, die eindrucksvoll die Kunstfertigkeit der antiken Griechen widerspiegeln. Auch durch die zahlreichen Votivgaben und Alltagsgegenstände erfahren Besucher mehr über das religiöse und soziale Leben der damaligen Zeit.

Plane mindestens eine bis anderthalb Stunden für den Besuch des Museums ein, um die Exponate in Ruhe zu betrachten und die geschichtlichen Zusammenhänge zu erfassen. Das Museum befindet sich nur wenige Gehminuten von den Ruinen der antiken Stätte entfernt und ergänzt ideal den Besuch der archäologischen Ausgrabungen.

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Fazit

Das Orakel von Delphi ist für mich die schönste antike Stätte in ganz Griechenland. Das liegt vor allem an der beeindruckenden umgebenden Landschaft. Ebenso tragen die mystische und spirituelle Atmosphäre dazu bei. Auch das gut ausgestattete Museum spielt eine Rolle. Wenn du dich für die griechische Geschichte interessierst oder einfach einen Ort mit wunderschönen Fotomotiven sehen möchtest, dann solltest du Delphi keinesfalls verpassen. Am besten unternimmst du den Ausflug im Frühjahr oder Herbst.

Empfehlenswert für eine Erkundung sind auch die nahegelegenen Bergdörfer wie Arachova. Oder du isst auf dem Rückweg in einer der Tavernen am Meer, wie beispielsweise in der Taverna Maistrali in Itea.

Lage

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