Orrido di Santa Anna: Verstecktes Juwel am Lago Maggiore

Der Lago Maggiore lockt mit seinem tiefblauen Wasser, malerischen Hafenstädtchen und südländisch-warmem Flair. Doch es lohnt sich, auch einen Blick abseits der bekannten Touristenpfade zu werfen. Denn dort findet man mitunter wahre Perlen und versteckte Kleinode – wie die etwas abgelegene Orrido di Santa Anna. Eine malerische Kirche thront direkt über einer imposanten Schlucht mit kristallklarem Wasser. Die steinerne Brücke, die die Schlucht überspannt, macht die Szenerie perfekt – und äußerst fotogen.

Lohnt sich ein Besuch der Orrido di Santa Anna am Lago Maggiore?

Die Orrido di Santa Anna ist ein faszinierender Ort in der Nähe von Cannobio am Westufer des Lago Maggiore. Hier hat sich der gleichnamige Fluss Cannobino über Jahrtausende tief in den Fels gegraben und eine beeindruckende Schlucht geschaffen. Hoch über der Schlucht thront seit dem 17. Jahrhundert die kleine Kapelle Santa Anna, die dem Ort eine fast mystische Atmosphäre verleiht. Wenn die Kirche geöffnet ist, lohnt sich ein Blick in den künstlerisch gestalteten Innenraum mit dem prachtvollen Altar.

Direkt am Auslauf der Schlucht wird das Flussbett breiter. Glasklares Wasser liegt vor euch, und rundherum ist das Terrain flach – so entsteht eine Art Strand, über den man bequem ins Wasser gelangt. Alternativ lohnt sich ein Stopp an der Orrido di Santa Anna auch für alle, die Hunger mitbringen: Hinter der Kirche befindet sich ein einladendes Restaurant.

Fototipp: Für das perfekte Bild parkt ihr oben am Parkplatz, überquert die Brücke und steigt hinunter zum Einstieg der Badestelle. Von dort aus könnt ihr Schlucht, Brücke und Kirche gemeinsam auf ein Foto bringen.

Anreise nach Cannobio am Lago Maggiore

Lage:Cannobio am Lago Maggiore
Parkplatz:kostenlos
Must-Do:Baden
Einkehrtipp:Grotto Sant’Anna
Beste Reisezeit:Mai – Oktober

Die Orrido di Santa Anna liegt nur 3 Kilometer vom Hafenörtchen Cannobio am Ufer des Lago Maggiore entfernt. Die Straße dorthin ist eng und kurvig. Bei Gegenverkehr wird es mitunter recht eng – und wenn ihr die Felswand auf der linken Seite beobachtet, könnt ihr den einen oder anderen spektakulären Wasserfall direkt neben der Fahrbahn entdecken. Das finde ich sehr beeindruckend.

Direkt neben der Kirche gibt es einen kleinen, kostenlosen Parkplatz. Wir haben problemlos eine Lücke gefunden. In der Hauptsaison und während der Ferien würde ich mich allerdings auf mehr Andrang einstellen und den Besuch eher für den frühen Morgen oder späten Nachmittag planen.
Alternativ könnt ihr das Auto auch unten am See stehen lassen und zu Fuß durch Cannobio spazieren.

Wenn ihr nicht der Hauptstraße folgen möchtet, ist die Strecke etwas länger – dafür führt sie die ganze Zeit direkt am Fluss entlang. Den etwa 3,5 bis 4 Kilometer langen Fußweg bewältigt man gut in rund 40 Minuten. Dann habt ihr euch ein bisschen Bewegung gegönnt, den Einkehrschwung noch mehr verdient – und die Parkplatzsuche elegant umgangen.

Verwunschene Dschungel-Szenerie

Was mir sofort auffiel, war der komplette Wechsel der Vegetation. Cannobio selbst überzeugt mit seinem mediterranen Charme: Die bunten Hausfassaden stehen im reizvollen Kontrast zur tiefblauen Wasseroberfläche des Lago Maggiore. Doch hier, bei der Orrido di Santa Anna, spürt man eher die pure Naturgewalt. Es fühlt sich vielmehr an, als sei man mitten in einem Urwald angekommen.

Direkt neben dem Parkplatz führt eine steinerne Brücke auf die Kirche zu. Darunter stürzen die Felsen steil ab und geben den Blick frei auf die wilde Schlucht mit ihrem tosenden Wasser. Und rundherum ist alles grün – es ist, als würde man in eine andere Welt eintauchen.

Video-Tipp


Wanderung am Monte Generoso
Der schönste Aussichtsberg am Luganersee

Postkartenmotiv und Tauch-Eldorado an der Orrido di Santa Anna

Wir nehmen den Pfad, der an der Kirche vorbei hinab zum Fluss führt. Es geht über Kopfsteinpflaster einige Stufen bergab. Dieses Stück ist zwar recht steil, aber kurz. Auf den breiten Uferbänken haben sich Menschen zum Picknicken und Schwimmen niedergelassen. Übrigens ist das Gewässer auch bei Tauchern sehr beliebt.

Mittags, zwischen 11 und 12 Uhr, fällt das meiste Sonnenlicht in die Schlucht der Orrido di Santa Anna. Viele Unterwassersportler nutzen diese Zeit, um in die Felsspalte bis zu 13 Meter tief hinabzutauchen. Durch teils überstehende Felsen wirkt es so, als sei man in einer Höhle unterwegs.

Ich bleibe am Ufer – und trocken. Dafür genieße ich die Szenerie in vollen Zügen. Mein Handy ist voll mit Fotos aus den verschiedensten Blickwinkeln, und meiner Meinung nach wirkt es von hier unten, vom Strand aus, am beeindruckendsten.

Auch interessant: Das Kloster Sacra di San Michele im Piemont

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Audrey Trl (@trl.audrey)

Fazit

Wer Hunger mitgebracht hat, kann auch in der Grotto Sant’Anna hinter der kleinen Kirche einkehren. Gerade an warmen Tagen ist das sehr zu empfehlen. Die massiven Steintische befinden sich direkt neben der kühlen Schlucht, und eine berankte Pergola spendet zusätzlichen Schatten. Die Tiefblicke nach unten sind fantastisch, und die Speisekarte ist zwar nicht ganz günstig, bietet aber leckere Köstlichkeiten.

Doch auch ohne Einkehr lohnt sich ein Abstecher zur Orrido di Santa Anna meiner Meinung nach. Je nach Lust und Laune könnt ihr hier einen entspannten Tag am Wasser verbringen oder nur kurz für den Fotospot vorbeischauen, wenn ihr ohnehin in Cannobio seid. Diese charmante Hafenstadt solltet ihr euch ebenfalls nicht entgehen lassen: Die wunderschöne Uferpromenade von Cannobio am Lago Maggiore ist schier endlos und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

Lage

Praktische Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch interessant

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!

Entdecke mehr von HOME of TRAVEL

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!

Weiterlesen