Schon von Weitem ist er mit seiner großen Senderantenne erkennbar. Der als Vital- und Genießerberg bekannte Patscherkofel an der Landeshauptstadt von Tirol senkt sich sanft Richtung Norden zum Inntal ab und wirkt viel lieblicher als die ihm gegenüberliegende Nordkette. Fährt man mit der Patscherkofelbahn hinauf, erwarten einen wunderschöne und entspannte Wanderungen. Doch es geht auch sportlich zum Gipfel auf den Kofel! Ich zeige euch eine meiner Lieblingswanderungen um Innsbruck.

Lohnt sich eine Wanderung auf den Patscherkofel?

Der Patscherkofel ist nicht nur bei Innsbruckern beliebt und zählt als ihr Hausberg, nein vor allem auch Urlauber erfreuen sich an den zahlreichen Möglichkeiten, die der 2.246 Meter hohe Berg der Tuxer Alpen bietet. Nur wenige Minuten von der Innsbrucker Innenstadt entfernt, ist der Patscherkofel ein wahres Wanderparadies. Obwohl der Berg durch sein liebliches Aussehen viel kleiner als die Nordkette wirkt, ist er doch nur 100 Meter niedriger. Er grenzt an die Viggarspitze und die Neunerspitze und seine Südseite grenzt steil mit bewaldeten Hängen ans Viggartal.

Mit der 2017 neu errichteten 10er-Gondel der Patscherkofelbahn ist man in nur 35 Minuten auf 1.965 Metern und hat einen atemberaubenden Blick über das langgestreckte Inntal und die Stadt Innsbruck, sowie den Süden der Alpen. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten laden zum Verweilen ein, wie das 1887 erbaute Patscherkofelhaus des österreichischen Alpenvereins neben der Bergstation, die wieder neu eröffnete Gipfelstube oder die anderen zahlreichen Almen neben dem Wanderweg.

Fototipp: Das Gipfelkreuz des Patscherkofels eignet sich hervorragend für ein Bild. Stellt ihr euch neben das Kreuz und eine Person macht ein Foto in Richtung der Nordkette, habt ihr ein atemberaubendes Panorama im Hintergrund, welches neidisch macht!

Anreise nach Lans bei Innsbruck

Lage:Innsbruck, Tirol
Strecke:19,5 km
Höhenmeter:1.328 m
Gehzeit:7:12 h
Einkehrtipp:Patscherkofel Schutzhaus
Knackige Wanderung am Patscherkofel

Für unsere Tour fahren wir vom Innsbrucker Hauptbahnhof mit dem Bus 4132 des VVT (Verkehrsverbund Tirol) oder der Buslinie J bis zur Haltestelle „Lans Römerstraße“. Von der Haltestelle bis zum Ausgang der Tour benötigt ihr etwa zehn Minuten. Zum Hauptbahnhof selbst kommt ihr aus Richtung München super mit dem Zug über Kufstein, oder aus Richtung Bregenz mit dem ICE.

Mit dem Auto fahrt ihr ab Innsbruck entweder über Igls oder Aldrans nach Lans. Dort biegt ihr beim „Gasthof Wilden Mann“ ab und stellt bei den Parkmöglichkeiten neben der Straße euer Auto ab. Falls ihr lieber einen richtigen Parkplatz möchtet, empfehle ich euch den offiziellen Parkplatz in Lans. Von dort lauft ihr fünf Minuten bis zum Anfang der Tour.

Von Lans zum Patscherkofel Schutzhaus

Am Ausgangspunkt folgen wir der kleinen Patscherkofel-Straße, wo wir schon bald die Lanser Alm ausgeschildert sehen. Wir folgen der Beschilderung über den Forstweg und erreichen knapp 300 Höhenmeter später die urige Alm. Von hier aus habt ihr bereits einen tollen Blick auf die Stadt, während ihr auf den dickstämmigen Holzbänken kurz eure Füße entspannt und am Brunnen euren Wasservorrat auffüllt.

Nach der kleinen Ruhepause geht es weiter bergauf über Wurzeln und unter einem dichten Walddach in zahlreichen Serpentinen nach oben, immer der Beschilderung Richtung Patscherkofelhaus folgend. Kurz vor der Hütte lichtet sich der Wald und wir laufen die letzten Meter über einen gekiesten Forstweg weiter hinauf.

Hier lohnt sich ein Abstecher in den auf der rechten Seite befindlichen Alpengarten. Auf der großen Terrasse des vom österreichischen Alpenverein betriebenen Patscherkofel Schutzhaus genießen wir dann die Sonne, während wir hervorragend zu Mittag essen. Besonders empfehlenswert ist das klassisch Tiroler Knödeltris (drei verschiedene Knödel) und super erfrischend die Buttermilch mit frisch gepflückten Blaubeeren (saisonal).

Video-Tipp


Skifahren in der Hauptstadt der Alpen
Winterwunderland am Patscherkofel feat. marlenesleben

Zum Gipfel des Patscherkofels

Gestärkt gehen wir den zweiten Teil der Tour an. Vom Patscherkofelschutzhaus folgen wir dem breiten Forstweg zahlreiche Höhenmeter hinauf zum Gipfelhaus. In breiten Serpentinen erhalten wir immer unterschiedliche Perspektive auf das uns zu Füßen liegende Inntal.

Je höher wir kommen, desto besser überblicken wir die ganze Stadt, können die Nordkette in ihrer ganzen Pracht bewundern und sehen anschließend auf der Rückseite des Patscherkofels ins wunderschöne Viggartal hinab. Dort haben wir einen fantastischen Blick auf den Mühltacher Bach, der fast aussieht wie ein kleiner Wasserfall und auf die umliegenden Tiroler Berge, wie die imposante Kreuzspitze.

Am Gipfel angekommen, sind wir zuerst etwas erschlagen, denn der Sendermast ist mit seinen 50 Metern ziemlich dominant. Doch ihr lauft einfach schnell links daran vorbei, zum wunderschönen Gipfelkreuz und werdet dort mit einem tollen Blick belohnt. Hier nehme ich einen Moment für mich und lausche auf einem der umliegenden Steine kurz der Natur.

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Cappuccino auf der sonnigen Dachterrasse der Patscheralm

Auf dem Rückweg laufen wir zuerst den gleichen Weg runter vom Gipfel und folgen dann beim weiteren Abstieg dem Wegweiser für den Jochleitensteig. Haben wir diesen erreicht, halten wir uns rechts und folgend dem Weg gut vier Kilometer nach unten. Unterwegs kommen wir an der Hochmadalm vorbei, die besonders durch die Liebe zum Detail begeistert, und an der Patscheralm.

Dort gibt uns der Cappuccino auf der sonnigen Dachterrasse nochmal Kraft für die letzten Kilometer. Unterhalb der Patscheralm halten wir uns links und queren auf unserem Wanderweg unterhalb der Patscherkofelbahn die Skipiste. Von dort folgen wir der Beschilderung Richtung der kleinen Kapelle Heiligwasser.

Dort gibt es erneut ein Gasthaus, aber wir müssen uns etwas ranhalten und laufen deshalb weiter rechts vorbei über Asphalt der Beschilderung folgend zurück Richtung Lans. Nach einiger Zeit erreichen wir dann wieder unseren Forstweg vom Hinweg, auf dem wir zur Lanser Alm aufgestiegen sind.

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Fazit

Eine knackige, recht anstrengende Tour, die aber jeden brennenden Muskel mit einer atemberaubenden Landschaft und Aussicht wiedergutmacht. Wem die fast 20 Kilometer zu viel sind, der kürzt die Tour einfach mit der Bahn ab. Durch die zahlreichen Alternativen ist die Wanderung perfekt für sportliche Familien mit Kindern, ambitionierte Trailrunner (perfekt zum Hinaufjoggen), oder auch für ältere Damen und Herren, die erst oben an der Gipfelstation ihren Wandertag starten möchten. Auch im Winter eignet sich der Berg für eine Winterwanderung hervorragend – ein echter Alleskönner eben.

Lage

Praktische Links

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