Über Nacht hat es frisch geschneit. Rund um Innsbruck erstrahlen die Berggipfel in leuchtendem Weiß. Der Winter ist zurück. Passend dazu verziehen sich die Wolken und die Sonne taucht die Umgebung in leuchtend, warmes Licht. Ein perfekter Wintertag. Also geht’s raus aus der Stadt und rauf auf den Berg. Genauer gesagt auf den Patscherkofel, den Hausberg von Innsbruck.
Lohnt sich Winterwandern rund um Innsbruck?
Innsbruck ist bei Skifahrern längst ein Begriff. Denn rund um Innsbruck warten 13 Skigebiete auf Wintersport-Enthusiasten. Darunter sind Axamer Lizum, Nordkette, Kühtai und der Stubaier Gletscher. Rund um die Hauptstadt der Alpen könnt ihr aber noch weit mehr unternehmen als nur über Pisten abfahren. Auch das Skitourengehen wird ja immer beliebter. Da ist vor allem das Sellraintal ein beliebter Ausgangspunkt.
Etwas entspannter könnt ihr die verschneite Landschaft beim Winterwandern, Schneeschuhgehen oder Rodeln genießen. So gibt es am Patscherkofel ausgewiesene Strecken.
Von der Stadt auf den Patscherkofel
Start: | Patscherkofelbahn |
Höchster Punkt: | 2.246 m |
Dauer: | 1,5 Std. |
Höhenmeter: | 300 Meter |
Einkehrtipp: | Tee Hütt’n |
Von Innsbruck bis zum Patscherkofel sind es mit dem Auto knapp 15 Minuten. Der Parkplatz an der Talstation ist kostenpflichtig. Wenn ihr mit dem PKW kommt, müsst ihr noch 6 Euro für den Parkschein zahlen.
Ihr könnt aber auch den Skibus nehmen. Der bringt Skifahrer mit dem SKI plus CITY Pass aus der Innenstadt kostenlos auf die Piste.
Wir laden die Ski aus und packen die Wanderschuhe in den Rucksack. Denn wir fahren zwar mit der Bergbahn rauf, aber die Gondel endet etwa 300 Höhenmeter unter dem eigentlichen Gipfel. Den Rest werden wir an diesem sonnigen Tag zu Fuß zurücklegen.
Umkleidekabine an der Bergstation
Bevor wir die Wanderung antreten, legen wir aber noch eine Abfahrt mit Ski auf der Piste zurück. Es ist viel zu verlockend. Eine leichte Neuschneeschicht sorgt dafür, dass hinter mir bei jedem Schwung eine Staubwolke hochfliegt. Genial!
Dann lassen wir die Ski an der Bergstation stehen und folgen den Schildern mit dem Umkleidsymbol. Das habe ich so bisher noch nie in einer Bergstation gesehen. Neben den Toiletten gibt es einen separaten Raum, der an eine Sammelumkleide aus dem Schwimmbad erinnert. Bänke stehen dort, es gibt separate Kabinen für mehr Privatsphäre, abschließbare Spinde und sogar einen Föhn.
Ich krame die Wanderschuhe aus dem Rucksack, schiebe die Skischuhe und den Helm in einen der Schränke und bin bereit für die anstehende Winterwanderung.
Instatipp: Auf dem Aufstiegsweg gibt es einige Kurven, da liegt euch Innsbruck im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Ihr findet unterwegs also zahlreiche gute Foto-Spots.
Durchs Winterwunderland bergauf
Vor uns steigt bereits eine Gruppe Schneeschuhwanderer in Richtung Gipfel auf. Auch der eine oder andere Skitourengeher ist auf diesem Weg unterwegs.
Der Weg ist breit. Im Sommer handelt es sich wohl um einen Forstweg. So stapfen wir durch die fluffige Schneeschicht und vorbei an Bäumen, die von weißen Schneekristallen bezogen sind. Das schaut aus wie im Winterwunderland. Die Vegetation wirkt beinahe unwirklich. Wie diese weißen Plastikweihnachtsbäume, die man manchmal im Discounter kaufen kann.
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Klein aber oho: Atemberaubende Aussicht
Was mich aber mindestens genauso gut begeistert, ist die sensationelle Aussicht. Waschechte Innsbrucker werden die folgenden Wort wohl nicht gerne hören, aber von unten wirkt der Patscherkofel eigentlich wirklich sehr unscheinbar. Mich hat es bisher nie wirklich hier hinauf gezogen.
Von oben sieht die Sache ganz anders aus. Der Berg, dem ich bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt habe, hat es in sich. Die Aussicht ist genial. Schon unterwegs liegt mir die Stadt zu Füßen.
Ganz oben am Gipfelkreuz ist der Blick aber erst wirklich atemberaubend. Dann schaue ich ganz weit ins Inntal hinein, blicke auf Innsbruck und die mächtige Nordkette. Die Augen wandern weiter über die Kalkkögel der Axamer Lizum und die Stubaier Alpen. Ganz im Hintergrund ist auch der Stubaier Gletscher zu sehen. Und die Brennerautobahn führt gut sichtbar nach Südtirol. Dort liegt also Italien.
Plötzlicher Wetterumschwung
Doch dann wird es frisch. Wind bläst plötzlich über den Gipfel. Wolken ziehen auf. Wir machen uns auf den Rückweg und schnallen an der Bergstation die Ski wieder an. Langsam wird es echt ungemütlich. Die Sonne ist von einer auf die andere Sekunde verschwunden.
Und noch während wir abfahren, fängt es an zu schneien und zu stürmen. Kleine Schneekristalle pieksen in die Haut. Ich halte mir eine Hand vor das Gesicht, um die Mundpartie zu schützen. Das ist echt ein krasser Wetterumschwung.
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Fazit
Schutz finden wir in der Tee Hütt’n. Das ist die kleinste Hütte am Patscherkofel. Es gibt zwar eine große Terrasse, dort hat sich aber aktuell aufgrund des Wetters niemand eingefunden. Ich bestelle mir also einen heißen Cappuccino und lasse dabei den Tag Revue passieren.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich der Patscherkofel so positiv beeindrucken wird. Aber es war ein toller Tag. Eine super schöne und leichte Wanderung zum Gipfel. Irgendwie erholsam. Dann die Abfahrt über die Piste. Von denen hätte ich wohl noch mehr gemacht, wenn das Wetter es zugelassen hätte.
Und abends bin ich dann wieder in der Stadt und lasse mich im Hotel mit Ausblick über die Dächer von Innsbruck beim Abendessen verwöhnen.
Übrigens: Wenn ihr den SKI plus CITY-Pass besitzt, könnt ihr nicht nur die Bergbahnen in den 13 Skigebieten nutzen, sondern nach dem Tag im Schnee 22 Attraktionen in Innsbruck kostenlos besuchen.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Webseite von Innsbruck
- Die Öffnungszeiten Patscherkofelbahn
- Top 10 Regionen zum Winterwandern
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