Wenn man mich fragt, welchen Ort man im Süden Thailands nicht verpassen darf, ist meine Antwort klar: die Rai Leh-Halbinsel in der Provinz Krabi. Eingebettet zwischen imposanten Kalksteinfelsen, türkisblauem Meer und palmengesäumten, weißen Sandstränden liegt der unbeschreibliche Rai Leh Beach in Thailands Provinz Krabi – selbst das Wort „Traumstrand“ wird der Bilderbuchkulisse nicht gerecht. Trotz seiner Bekanntheit behält die nur mit dem Boot erreichbare Halbinsel ihre Magie. Tipps und Tricks für einen Besuch erfahrt ihr hier.
Lohnt sich ein Besuch der Halbinsel Rai Leh in Thailand?





Die Rai Leh-Halbinsel, auch als „Railey“ bekannt, liegt an der Andamanensee im Süden Thailands in der Provinz Krabi. Obwohl sie mit dem Festland verbunden ist, führt kein Weg über Straßen dorthin – die Anreise erfolgt ausschließlich per Boot. Die Halbinsel teilt sich in eine Ost- und eine Westseite, die durch eine charmante „Walking Street“ verbunden sind.
Obwohl meistens einfach vom „Railey Beach“ gesprochen wird, gibt es hier mehrere bildschöne Strände, die smaragdfarben glitzern und von mächtigen Felsformationen umgeben sind. Das Innere der Halbinsel ist von dichtem Dschungel bedeckt, in dem freche Äffchen die Baumkronen und Stromleitungen unsicher machen. Mit ihrem Talent, alles zu stehlen, was nicht gut verstaut ist, sorgen sie bei den Touristen für einige Überraschungsmomente.
Fototipp: Der beste Fotospot am Railay West Beach befindet sich direkt am Ufer, wo du ein traditionelles Longtailboot im Vordergrund und die beeindruckenden Kalksteinfelsen im Hintergrund perfekt einfangen kannst.
Anreise nach Rai Leh
| Lage: | Provinz Krabi |
| Anreise: | Longtailboot |
| Must-See: | Ao Phra Nang Beach |
| Einkehrtipp: | Café LÉ Inguz |
| Beste Reisezeit: | November bis April |
Die Anreise zur Halbinsel gleicht tatsächlich schon einem kleinen Abenteuer, da hier kein Auto oder Bus einfach hinfahren kann. Ähnlich wie bei einer Insel müssen alle Besucher übers Wasser anreisen.
Am bequemsten ist die Anreise über Krabi, das über einen internationalen Flughafen verfügt und auch von anderen Regionen Thailands per Bus gut zu erreichen ist. Von Krabi Town oder Ao Nang aus fahren regelmäßig Longtail-Boote, die stündlich zum Railay Beach übersetzen.
Ich bin über einen Shuttle vom Flughafen Krabi zum Ao Nam Mao Pier angereist und habe dort ein Longtailboot (eine Art Wassertaxi) genommen, das mich in etwa 15 Minuten zum Floating Pier auf der Ostseite brachte. Viele Touristen reisen auch von den umliegenden Inseln wie Koh Phi Phi oder Koh Lanta an und machen Tagesausflüge nach Rai Leh. Dadurch kann es tagsüber durchaus voll werden, aber außerhalb der Stoßzeiten ist die Atmosphäre sehr entspannt.
Paradies zwischen Mangroven und Felsformationen
Schon als ich aus dem schwankenden Longtailboot steige und mit meinem Rucksack über den langen Steg am östlichen Strand der Railay-Halbinsel balanciere, bin ich überwältigt von den gigantischen, grünbewachsenen Felsen, die sich links und rechts des Strandes erheben.
Die Landschaft ist üppig grün, und am Wasser ziehen sich entlang des kleinen Pfads Mangroven und Fischerboote – in dieser surrealen Landschaft fühlt es sich an, als sei ich in einem Videospiel gelandet. Der Railay Beach East ist idyllisch, aber weniger zum Baden geeignet, vor allem weil das Meer stark abfällt und sich bei Ebbe das Wasser hunderte Meter zurückziehen kann (daher verläuft auch der Steg sehr weit ins Wasser).
Auf dieser Seite der Insel befinden sich einige Restaurants, entspannte Bars mit Hängematten und auch einige Unterkünfte, die in der Regel etwas preiswerter sind als die im Westen. Auch meine Unterkunft befindet sich auf der Ostseite der Halbinsel. Da Railay nicht groß ist, lässt sich alles bequem zu Fuß erkunden. Autos oder Busse gibt es hier nicht – nur schmale Pfade, die von einem Strand zum anderen führen.
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Traumkulisse in Hippie-Atmosphäre
Um vom östlichen Strand zum Railay Beach West zu gelangen, laufe ich durch das kleine Railay Village, bestehend aus wenigen Straßen mit Geschäften, Restaurants, Bars sowie Kletter- und Tauchschulen. Schon bald spüre ich die entspannte Atmosphäre der Halbinsel: Viele Cafés und Bars versprühen einen lockeren Hippie-Vibe, mit dem gelegentlichen Geruch von Marihuana in der Luft. In einem Café bekam ich meinen Kaffee mit dem Schaum-Design „Smoke Weed“ – das brachte mich zum Schmunzeln.
Am Railay Beach West angekommen, fällt sofort der lebhaftere Trubel auf, da hier viele Longtailboote anlegen, die Besucher von Ao Nang bringen. Trotz der Menschen bleibt der Strand atemberaubend: weicher, weißer Sand und dramatische Felsformationen, besonders schön bei Sonnenuntergang. Wir leihen uns Kajaks und paddeln hinaus, spüren die stärkeren Wellen und bewundern die majestätischen Kalksteinfelsen.
Am späten Nachmittag, wenn die Ebbe einsetzt, zeigt sich der Strand besonders beeindruckend, und man kann lange an den Felsen entlang spazieren. Am nördlichen Ende führt ein Pfad zum abgelegenen Tonsai Beach, einem Geheimtipp unter Backpackern und Kletterern. Der Weg dorthin dauert etwa 45 Minuten durch den Dschungel.
Das Postkartenmotiv und Fruchtbarkeitshöhle
Als ich mich auf den Weg zum berühmten Phra Nang Beach mache, begegnen mir auf der Straße Affen, die sehr neugierig die Touristen mustern. Ich mustere die niedlich wirkenden Tiere skeptisch, als auch schon eine Frau aufschreit, weil ihr ein Äffchen die Tüte mit Essen aus der Hand gerissen hat.
Nach etwa 15 Minuten zu Fuß durch den Dschungel erreiche ich den Ao Phra Nang Beach. Ich muss mich kurz kneifen. Schon bis jetzt hat mich die Schönheit des Ortes umgehauen, doch der Strand toppt alles. Der Sand ist hell und fein, und das ruhige Meer lädt zum Planschen und Schwimmen ein. Wie platziert ragt mitten im Wasser die berühmte Felseninsel heraus – das Postkartenmotiv von Krabi. Da die meisten Tagesausflügler bereits wieder abgereist sind, kann ich sogar dieses Paradies fast für mich allein genießen.
An der linken Seite des Phra Nang Strandes befindet sich eine außergewöhnliche Höhle: Hier liegen zahlreiche phallusförmige Opfergaben aus Holz und Stein, die von Menschen dargebracht werden, um ihren Wunsch nach Fruchtbarkeit und Nachwuchs zu erfüllen. Besonders faszinierend an der „Princess Cave“ sind die imposanten Felswände, die über der Höhle thronen – und nicht selten kann man hier Kletterer in schwindelerregender Höhe beobachten.
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Fazit
Die Halbinsel Rai Leh ist zweifellos ein Ort, der durch seine beeindruckende Naturkulisse und die entspannte Atmosphäre fasziniert. Allerdings kann es je nach Uhrzeit und besonders in der Hochsaison durch die vielen Tagesausflügler an den Stränden sehr voll werden. Wer die Möglichkeit hat, mehrere Tage auf der Halbinsel zu bleiben, wird belohnt: In den frühen Morgen- und späten Abendstunden, wenn die Strände nahezu menschenleer sind, entfaltet die abgelegene Halbinsel ihren wahren Zauber.
Wenn ihr Lust auf eine großartige Aussicht auf die Halbinsel habt, solltet ihr euch den Railey Viewpoint nicht entgehen lassen. Der Start für den Aufstieg befindet sich zwischen dem Railey East Beach und dem Phra Nang Beach und dauert ca. 25 Minuten. Zum Teil ist die Strecke sehr herausfordernd, deswegen solltet ihr feste Schuhe tragen.
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