Mehrere Hundert Meter stürzt das Wasser in die Tiefe. Mein Blick folgt dem Wasserfall nach oben. Es scheint, als höre diese Felswand vor mir niemals auf. Als ich schließlich mit den Augen oben ankomme, liegt mein Kopf weit im Nacken. Viel höher hätte ich gar nicht blicken können. Ich stehe vor dem höchsten Wasserfall Deutschlands, dem Röthbachfall im Nationalpark Berchtesgaden.

Lohnt sich die Wanderung zum Röthbachfall?

Südlich des Obersees in Schönau am Königssee liegt die Röthwand. Dort hinab stürzt Deutschlands höchster Wasserfall aus 470 m Höhe. Dabei fällt das Wasser des Röthbachfalls fast senkrecht nach unten. Eine Stufe im Fels unterteilt den hohen Wasserfall in zwei Sektionen.

Das Naturschauspiel im Nationalpark Berchtesgaden ist auch Ausgangspunkt für einige Wanderungen in der Umgebung. So gelangen Bergsteiger vom Röthbachfall auf die Wasseralm und weiter auf die Teufelshörner.

Instatipp: Es lohnt sich, den Röthbachfall schon von Weitem zu fotografieren. Wenn ihr ganz nah davor steht, ist alles bewaldet. Da könnt ihr kaum zum Einstieg hochschauen.

Anreise per Schiff über den Königssee

Lage:Königssee
Höhe:470 m
Länge Wanderung:3 km
Schifffahrt:18,50 €
Beste Reisezeit:Nebensaison

Trotz seines enormen Ausmaßes ist der Wasserfall gar nicht allzu berühmt. Das liegt vielleicht daran, dass die Anreise etwas dauert. Am besten parkt ihr das Auto in Schönau. Das Tagesticket kostet 5 Euro.

Von Schönau aus geht es mit dem Schiff weiter. Wir überqueren den glasklaren, türkisblauen Königssee mit dem Elektroboot bis zur Endhaltestelle nach Salet. Dabei macht das Schiff unter anderem einen Zwischenhalt an der sogenannten Echowand und an der Wallfahrtskapelle St. Bartholomä, die ihr vielleicht von der einen oder anderen Postkarte schon kennt.

Kurzer Stopp am Fotospot Obersee

Bis nach Salet dauert die Überfahrt mit dem Schiff rund eine Stunde. Als wir dann anlegen, folgen wir dem Menschenstrom. Der Königssee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch die meisten Besucher bleiben nur wenige Meter später am Obersee wieder stehen.

Hier liegt ein Bootshaus einsam im Wasser. Ein Steg führt auf das Häuschen zu. Dahinter ragen imposante Felswände auf. Ein Fotomotiv wie aus dem Bilderbuch! Kein Wunder, dass hier alle Halt machen und die Kamera zücken. Auch wir möchten ein Foto knipsen. Und das sieht am Ende sogar idyllisch-einsam aus. Klasse!

Dann geht’s zu Fuß am Seeufer entlang weiter. Knapp 3 Kilometer sind es bis zum Röthbachfall. Das erste Stück legen wir direkt an der Bergflanke zurück. Ein schmaler Weg führt am Fels entlang. Ein Seil ist zum Festhalten als Geländer installiert. Das ist auch wichtig, denn der steinige Untergrund ist zum Teil sehr rutschig und immer wieder gilt es dem Gegenverkehr Platz zu machen.

Passt gar nicht ins Blickfeld

Aber auch von weiter weg dauert es einige Zeit, bis ich mit meinen Augen die gesamte Dimension des Wasserfalls wahrgenommen habe. An der Felswand sprudelt das weiße Wasser hinab. Dabei sei das gerade sogar wenig, erzählt mir ein Local.

Ich bin im Herbst unterwegs. Vor meinem Ausflug war es lange Zeit trocken. Gerade zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr oder wenn es viel geregnet hat, sei der Röthbachfall noch viel beeindruckender. Dann tose dort das Wasser regelrecht runter.

Fazit

Die Wanderung zum höchsten Wasserfall Deutschlands lohnt sich in jeglicher Hinsicht. Der Wasserfall selbst ist natürlich ein Highlight. Aber auf dem Weg dahin kommt ihr noch an vielen spannenden Sachen vorbei. So lohnt es sich beispielsweise auch, in St. Bartholomä das Schiff zu verlassen und einen Abstecher zur Eiskapelle am Fuße der berühmten Watzmann Ostwand zu machen.

Wenn ihr dann in später in Salet am Obersee seid, solltet ihr auf der anderen Seite des Sees eine Rast einlegen und in der Fischunkelalm einkehren. Da gibt’s leckere Milch. Es empfiehlt sich außerdem, die Hauptsaison und Wochenenden zu meiden. Der Königssee zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen in Deutschland. Dementsprechend ist rund um den See im Süden Bayerns auch viel los.

Ein Wochentag im Herbst oder Frühjahr abseits der Ferienzeit ist am besten für einen Besuch geeignet. Wenn ihr dann auch noch früh startet, habt ihr so manche Ecke sicher noch ganz für euch alleine.

Lage

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