Der Johnston Canyon liegt im Herzen des Banff-Nationalparks in Kanada. Laut Reiseführer ist er eines der Highlights in den Rocky Mountains in Alberta. Auf einer Stufe mit dem Johnston Canyon sollen auch bekannte Seen wie der Lake Moraine oder der Lake Louise stehen. Nur, dass es sich hierbei eben nicht um einen See, sondern um eine Schlucht mit Wildwasserbach handelt. Keine Frage also, dass wir uns davon selbst überzeugen müssen.

Lohnt sich eine Wanderung durch den Johnston Canyon?

Der Johnston Canyon liegt am Bow Valley Highway zwischen den zwei Orten Banff und Lake Louise. Der Fußweg bis zu den Upper Falls ist 4 Kilometer lang und gut ausgeschildert. Die Lower Falls sind bereits nach knapp 1,5 Kilometern erreichbar. Zwischendurch geht es über gut befestigte Wege vorbei an dem Flusslauf, der stets nebenan verläuft. Die meterhohen Felswände des Bow Creeks spenden an heißen Sommertagen angenehmen Schatten.

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Instatipp: Es lohnt sich bis zum Ende durchzugehen. Dann kommt man an die Abzweigung, die zu den großen Wasserfällen oder zum Viewpoint auf die großen Wasserfälle führt. Zwar begegnet man dem Wasserfall bei Einschlagen der ersten Option auf Augenhöhe, der Blick für Fotos ist vom Viewpoint aber meiner Meinung nach noch eindrucksvoller.

Anreise zum Johnston Canyon

Nach der Landung in Calgary fahren wir mit dem Mietwagen weiter in Richtung Banff-Nationalpark. Wir passieren die Zollhäuschen am Eingang des Parks. Wer sich im Nationalpark mit dem Auto bewegt, muss Parkgebühr zahlen. Bei uns kostete das für fünf Tage im April etwas mehr als 90 kanadische Dollar. Wir bleiben auf dem Trans-Canada Highway, lassen das Städtchen Banff zu unserer linken Seite liegen und biegen 20 Minuten später in den Bow Valley Parkway ein. Es geht weiter geradeaus. Bis zu einem großen Parkplatz. Dank der bereits entrichteten Nationalparkgebühr ist auf den öffentlichen Parkplätzen vor den Attraktionen und Sehenswürdigkeiten das Lösen eines Parkscheins nicht mehr nötig.

Felsen sind mit Eis überzogen

Bei der Ankunft weiß ich noch gar nicht, was mich erwartet. Es geht durch ein großes hölzerenes Tor. Willkommen im Johnston Canyon. Eine kleine Brücke führt über einen Fluss. Dann kommt noch ein Stück Wald. Kurz darauf bin ich auch schon mittendrin im Johnston Canyon. So sah es hier auch im Reiseführer aus. Meine Augen wandern hin und her. Es ist April. Das Wasser ist teilweise noch gefroren. Auch die Felsen um mich herum sind an einigen Stellen mit Eis überzogen. Obwohl die Sonne scheint, kommen kaum Sonnenstrahlen an. Der Winter hält sich hier wohl länger.

Gut abgesicherte Wanderwege

Immer wieder kommen uns andere Besucher entgegen. Viele haben Grödeln, eine Art Schneeketten für die Füße, über die Schuhe gezogen. Ich blicke auf meine eigenen Füße. Meine Nikes versinken im Schneematsch. Das ist zu dieser Jahreszeit wohl nicht das richtige Schuhwerk. An vielen Stellen ist der Weg eisig. Ich halte mich stets am Geländer fest. Zum Glück sind die Wege so gut abgesichert. Ansonsten sind während der kleineren Wanderung warme Kleidung und auch Handschuhe empfehlenswert.

Schwindelerregender Ausblick auf die Wasserfälle

Der Weg zum ersten Stopp vergeht wie im Flug. Ich staune über das Wasser, das sich seinen Weg durch den Stein gebahnt hat, über die eindrucksvollen Eisformationen am Wegesrand und schließlich über die etwa 10 Meter hohen Lower Falls. Wow. Aber das Highlight sollte erst noch kommen. Es geht noch tiefer in die Schlucht hinein. Irgendwann hört man sie schon. In der Ferne donnern die 30 Meter hohen Upper Falls. Als ich davor stehe wird mir ihr Ausmaß erst richtig bewusst. Ich folge dem Weg noch weiter bis zum Viewpoint und blicke plötzlich von oben in die Schlucht hinein. Das geht ganz schön tief runter und ist ein Farbspektakel. Das hellblaue Eis an der Wand steht im Kontrast zum leuchtend türkisfarbenen Wasser unter mir. Eingerahmt wird das Szenario von frühlingshaften Grüntönen.

Fazit

Der Johnston Canyon vereint sämtliche Schönheiten des Banff-Nationalparks. Mir kam es vor, als laufe ich durch unberührte Natur, obwohl die Wege immer abgesichert und für fast jedermann machbar sind. So grün und bewaldet habe ich mir Kanada immer vorgestellt. Ein Besuch des Johnston Canyon lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall. Der Weg ist außerdem nicht sonderlich lang und lässt sich gut mit anderen Programmpunkten verbinden. Ein bisschen Zeit sollte man trotzdem mitbringen. Schließlich gibt es so viele Fotomotive und so viel zu staunen. Hetzen will man sich hier ganz sicher nicht.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Alberta sei bekannt für seine Steaks, sagte man uns. Wenn ihr also nach dem Besuch im Johnston Canyon hungrig seid, kann ich euch Chucks Steakhouse empfehlen. Dazu müsst ihr wieder zurück in die Kleinstadt Banff fahren. In einem der malerischen Holzhäuser, die vor der Kulisse der eindrucksvollen Rocky Mountains liegen, befindet sich das besagte Restaurant nahe der Hauptstraße. Die Steaks lassen das Herz jedes Fleichliebhabers höher schlagen. Für Kenner gibt es sogar verschiedene Rindfleischarten zur Auswahl.

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