Weihnachtsmarkt Straßburg: Einfach genial

Die historische Altstadt von Straßburg hat ja sowieso schon Disney-Magie. In der Vorweihnachtszeit mausert sie sich zur „Capitale de Noël“, zur Weihnachts-Hauptstadt. Dann erstrahlt die ganze Stadt im Glanz unzähliger Lichter. Die kleinen Fachwerkhäuser werden mit Lebkuchenmännchen und Geschenken geschmückt. Es duftet nach Raclette, und überall stehen Weihnachtsbäume. Der Straßburger Weihnachtsmarkt erstreckt sich über die ganze Altstadt. Doch welche Ecken lohnen sich wirklich?

Lohnt sich ein Besuch des Straßburger Weihnachtsmarktes?

Straßburg gilt als einer der historischen Hauptorte europäischer Weihnachtsmärkte. Die Innenstadt wird jedes Jahr großflächig dekoriert, besonders rund um den Place Kléber, den Place de la Cathédrale und das Viertel Petite France. Insgesamt gibt es acht Weihnachtsmärkte, die alle fußläufig voneinander entfernt liegen. Viele Elemente wiederholen sich von Jahr zu Jahr: Dazu gehört der majestätische Weihnachtsbaum am Place Kléber, der in diesem Jahr stolze 31 Meter hoch ist und zwischen 16 und 21 Uhr stündlich mit Musik erleuchtet wird.

Nahe der Oper könnt ihr die große Weihnachtspyramide bewundern, und für alle, die Lust auf ein etwas cooleres, alternatives Angebot haben, lockt der Marché Off. Kulinarisch geht das Angebot über Bratwurst und Plätzchen hinaus: Hier im Elsass gibt es natürlich Flammkuchen, außerdem zahlreiche typisch französische Spezialitäten wie Raclette, belegte Baguettes oder Galettes (deftige Crêpes aus der Bretagne). Der Glühwein ist auch etwas für Feinschmecker: Straßburg liegt mitten in einer berühmten Weißwein-Gegend – entsprechend gibt es hier echten Winzerglühwein für kleines Geld.

Fototipp: Die eindrucksvollsten Aufnahmen gelingen meist am Münsterplatz, wenn die Beleuchtung des Straßburger Münsters mit den Marktständen kontrastiert. Am besten ist das Licht rund um die Dämmerung.

Anreise zum Straßburger Weihnachtsmarkt

Lage:Straßburger Altstadt
Zeitraum:27.11. – 24.12.2025
Öffnungszeiten:11:30 – 21 Uhr
Stände:300
Einkehrtipp:Sternensuppe (Place Kléber)

Vom Straßburger Hauptbahnhof erreicht man den Weihnachtsmarkt in wenigen Minuten. Die Straßenbahnlinien A und D fahren regelmäßig in Richtung Innenstadt; bis zur Haltestelle „Homme de Fer“ sind es meist nur wenige Minuten Fahrzeit. Von dort führt ein kurzer Fußweg direkt in die Fußgängerzone.

Alternativ kann man auch gleich zu Fuß gehen: Der Weg dauert etwa 15–20 Minuten und bietet einen ersten Blick auf die Innenstadt. Während der Adventszeit werden die Zugänge zur Innenstadt kontrolliert. Besser nehmt ihr nur kleine Taschen mit, um Wartezeiten zu vermeiden und gut durchs Gedränge zu kommen.

Wer mit dem Auto kommt, sollte etwas abseits der Innenstadt parken und dann ebenfalls auf die Tram umsteigen oder zu Fuß gehen. Insgesamt ist die Anreise unkompliziert, die Wege sind gut ausgeschildert, und die Verkehrsführung wird an den Wochenenden regelmäßig angepasst, um den Besucherfluss zu erleichtern.


31 Meter hoher Weihnachtsbaum am Place Kléber

Der traditionelle und solidarische Weihnachtsmarkt auf dem Place Kléber ist der erste, den ich nach meinem kurzen Fußmarsch vom Bahnhof aus erreiche. In der Mitte des Platzes steht der 31 Meter hohe Weihnachtsbaum, der im Takt besinnlicher Weihnachtsmusik blinkt wie der Pariser Eiffelturm. Seit dem Jahr 2000 ist der Baum das Wahrzeichen des Straßburger Weihnachtsmarkts. Rundherum stehen kleinere Stände, in denen 110 Vereine abwechselnd Verschiedenes für den guten Zweck verkaufen – darunter „Sternensuppe“, gekocht von mit Michelin-Stern ausgezeichneten Köchen.

Nachdem ich meine Runde gedreht habe, hole ich mir eine Tasse Pilzsuppe und laufe gen Norden. Die Fußwege sind klar strukturiert, und überall weisen Lichterbögen den Weg weiter Richtung Altstadt. Der Duft nach gerösteten Esskastanien zieht durch die Gassen. Die Menschen bleiben immer wieder stehen, um Fachwerkfassaden und aufwendige Dekorationen zu fotografieren.

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Acht Weihnachtsmärkte, viele Stimmungen

Vom Place Kléber aus verteilt sich der Weihnachtsmarkt auf mehrere Plätze im historischen Zentrum. Die Wege dazwischen sind kurz. Jeder Markt hat ein eigenes Profil: Am Place Broglie liegt der klassische Christkindelsmärik mit traditionellen Ständen, an denen Keramik, Kerzen und typische elsässische Spezialitäten angeboten werden. Beim handwerklichen Markt auf dem Place du Temple Neuf werden Kunsthandwerk und Pâtisserie-Kreationen angeboten. Der solidarische Marché Off auf dem Place Grimmeissen ist alternativer: Hier gibt es vegane Hotdogs, Second-Hand-Mode, und auch der Fernsehsender Arte ist mit einem Stand vertreten.

An anderen Orten dominieren kulinarische Angebote wie Bredle, Flammkuchen, Suppen oder Winzerglühwein. Die Märkte sind bewusst unterschiedlich gestaltet, sodass sich die Eindrücke ständig verändern – mal lebhaft und dicht gedrängt, mal weitläufig und mit Sitzplätzen. Trotz der Vielzahl an Besucherinnen und Besuchern wirkt das Gesamterlebnis strukturiert, da sich die Menschen über die gesamte Altstadt verteilen.

Rund um den Straßburger Münster

Der Bereich um das Straßburger Münster ist einer der intensivsten Orte während des Weihnachtsmarkts. Schon aus der Ferne ragt die Kathedrale über die Dächer. Die von Fachwerkhäusern gesäumte Straße zum Hauptportal hin ist ganzjährig ein beliebter Fotospot, aber jetzt in der Vorweihnachtszeit ist das Zusammenspiel aus gotischer Architektur und Beleuchtung atemberaubend. Auf dem Platz davor drängen sich kleine, liebevoll dekorierte Stände aneinander. Wenn ich den Blick hebe, scheinen die filigranen Steinornamente mit den funkelnden Lichtern zu spielen – als würde die Fassade lebendig werden.

Wer ein paar Minuten innehalten möchte, sollte die Kathedrale betreten: Drinnen herrscht ein gedämpftes Licht, durch die Glasfenster fällt buntes Strahlen, und für einen Moment scheint der Trubel draußen ganz weit weg. Danach geht es auf die Terrasse Rohan zum kulinarischen Weihnachtsmarkt. Zum Abschluss gönne ich mir einen Winzer-Glühwein und beobachte die Boote über den Kanal tuckern.

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Fazit

Straßburg zeigt in der Adventszeit, wie stimmungsvoll ein Weihnachtsmarkt sein kann: traditionsreich, atmosphärisch und zugleich modern organisiert. Die acht Märkte im Herzen der Altstadt liegen nah beieinander und ermöglichen ein entspanntes Entdecken – von regionalem Kunsthandwerk bis zu kulinarischen Klassikern wie Bredle oder würzigem Vin chaud. Besonders stimmungsvoll ist die Mischung aus historischen Fassaden, weihnachtlicher Dekoration und liebevoll gestalteten Ständen.

Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen des besonderen Ambientes, sondern auch wegen der Vielfalt an Angeboten und der nachhaltigen Ausrichtung der Veranstaltung. Wer etwas Zeit mitbringt, kann zusätzlich die umliegenden Viertel, das beleuchtete Petite France oder die Aussicht von der Plattform der Kathedrale erkunden. So wird aus einem Marktbesuch ein rundes, abwechslungsreiches Weihnachtserlebnis.

Lage

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