Thailand umfasst mehrere hundert Inseln, alle mehr oder weniger touristisch erschlossen. Auf der 4-Inseltour ab Koh Lanta können einige der schönsten Inseln bei einer organisierten Tagestour entdeckt werden. Ein Highlight soll dabei das Schwimmen in der Emerald Cave (Morakot Cave) zu einem versteckten Strand auf Koh Muk sein. Doch lohnt sich das wirklich? Ich habe es erlebt und berichte von meiner persönlichen Erfahrung mit der 4-Insel-Tour.

Lohnt sich die 4-Insel-Tour zur Emerald Cave?

Schnorcheln, einsame, wunderschöne Strände auf Inseln, die sonst für Reisende nicht ganz einfach zu erreichen sind und durch eine Höhle schwimmen. So lassen sich wohl die Highlights der 4-Insel-Tour ab Koh Lanta zusammenfassen. Gefahren wird entweder mit einem Longtail-Boot oder einem Speedboat. Bevor das Boot die Emerald Cave auf Koh Muk erreicht, gibt es mehrere Schnorchelstopps. Flossen und Maske werden dabei von der Agentur gestellt. Anschließend folgt der Stopp vor Koh Muk und das Schwimmen durch eine 80 Meter lange Höhle zu einer versteckten Lagune.

#thailand #schnorcheln

Instatipp: Die beste Aufnahme von der Lagune gelingt aus dem Wasser heraus kurz vor dem Ausgang der Höhle. Deshalb unbedingt eine wasserdichte Kamera mitnehmen. Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen 12 und 13 Uhr, weil dann weniger Touristen da sind und die Sonne schön einstrahlt.

Buchung, Preise und Route

Die 4-Insel-Tour lässt sich auf Koh Lanta ganz leicht im Hostel, im Hotel oder über eine Webseite buchen. Abfahrt ist vom Pier in Koh Lanta, den man wirklich kaum verfehlen kann – schließlich ist Koh Lanta nicht gerade groß. Manche Anbieter holen die Gäste auch direkt von der Unterkunft ab und bringen sie zum Pier. Ich habe damals (Anfang 2017) für die Tour unter 20 Euro bezahlt. Als Stopps der Tour wurden Koh Chueak, Koh Muk mit der Emerald Cave, Koh Kradan und Koh Ngai angegeben.

Erster Eindruck

Ich hatte unbeabsichtigt für diese Tour den Tag des thailändischen Neujahrsfestes ausgewählt, weshalb der Großteil der Teilnehmer Thais waren, die – wie sich schon beim ersten Schnorchelstopp herausstellen sollte – nicht schwimmen konnten. Man merke bitte: Diese Tour umfasst das Schwimmen durch einen 80 Meter langen, engen Tunnel, dessen Zugang im offenen Meer mit entsprechendem Wellengang liegt. Und selbst wenn Schwimmwestenpflicht besteht, ist es nicht ganz einfach, sich bei Strömung und Wellen gut im Wasser zu halten.

Keine Sicherheitshinweise

Sicherheitshinweise oder generelle Informationen zum Ablauf der Tagesreise gab es keine. Auch Instruktionen bei der Annäherung an den Tunnel der Emerald Cave – also mögliche Verhaltenstipps zum Schützen des Kopfes oder Verletzungen an den scharfen Felswänden am Höhleneingang – fielen aus. Selbst als relativ souveräne Schwimmerin habe ich hier angefangen, mich zu fragen, wie sicher das Ganze wirklich ist. Vor allem, weil auf die Gezeiten des Meeres relativ wenig geachtet wurde und der Wasserstand bereits so hoch war, dass bei jeder neuen Welle der Höhleneingang gänzlich unter Wasser stand.

Durch einen 80 m langen Tunnel ins Paradies

Am Ausgang der Höhle wartet das Paradies. Die Lagune sieht aus wie eine große Badewanne, der Strand ist weiß und umgeben von Felsen. Allerdings habe ich all das kaum wahrgenommen, weil mein Körper noch mit Adrenalin und dem Bekämpfen der aufkommenden Panik zu tun hatte. Ich halte mich selber kaum für zimperlich, aber in einem engen Tunnel in einer stockdunklen Höhle zu sein, beeinflusst meinen Puls tatsächlich ein bisschen. Deswegen kann ich Personen, die Probleme mit Dunkelheit, engen Räumen und/oder offenen Gewässern haben, nur dringend raten, diese Tour sein zu lassen. Denn wenn ihr dort Panik bekommt, kann euch niemand helfen.

Alternative zum Schwimmen in der Emerald Cave

Wer sich jetzt durch meine Beschreibung eingeschüchtert fühlt, dem kann ich folgendes empfehlen. Diese Tour wird nämlich auch mit Kayaks angeboten. Möglicherweise ist dies eher eine Option, die weniger bedrohlich wirkt. Hier ist es nicht so schlimm, wenn man die Gruppe verliert und niemand muss die Panik kriegen, wenn einen im Dunklen etwas berührt und man wirklich nur hoffen kann, dass es der Nebenmann war. Die Benutzung des Kayaks erspart übrigens auch die äußerst schmerzhaften Verletzungen, wenn man als Schwimmer mit Schwimmweste zum Spielball der Welle wird und gegen die scharfen Felswände geworfen wird.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Thailand wird aktuell besonders von Rucksacktouristen geradezu überrannt, was dazu führt, dass zahlreiche Agenturen und Anbieter von Touren auf den Markt strömen. Dabei sollten Urlauber bedenken, dass Sicherheitsstandards nicht unbedingt immer geprüft werden und dass dadurch besonders der eigene Menschenverstand zum Einsatz kommt. Auch bei Gütesiegeln, besonders im Zusammenhang mit Elefantencamps, oder Logos für Tierschutz etc. sollte Skepsis vorherrschen, denn natürlich hat man vor Ort längst mitbekommen, dass Touristen sich mittlerweile auf Nachhaltigkeit fokussieren. Ein solcher Aufkleber bedeutet aber noch lange nicht, dass nicht trotzdem fragwürdige Dinge im Hintergrund ablaufen.

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