Almweg in Südtirol: Von Hütte zu Hütte im Gsiesertal

In Südtirol gibt es viele schöne Wanderwege. Aber auf dieser Runde durchs Gsiesertal steht neben schönen Ausblicken auch der Genuss im Fokus. Denn auf der Wanderung über den Almweg 2000 kommen wir an vielen urigen Hütten vorbei und probieren uns durch die Südtiroler Küche. Dabei staunen wir über eine wunderschöne Bergwelt und ein geniales Dolomiten-Panorama, das uns hier erwartet.

Lohnt sich der Almweg 2000 in Südtirol?

Das Gsiesertal ist ein Seitental des bekannten Pustertals. Hier befindet sich der Almweg 2000, der noch als kleiner Geheimtipp gilt. Wer den ganzen Weg gehen möchte, sollte sich auf 26 km einstellen. Damit ist die Runde super lang und ihr wärt rund 10 Stunden unterwegs. Weil dann kaum noch Luft für einen Einkehrschwung bleibt, empfiehlt es sich, die Tour stark abzukürzen und nur Teilstücke zu erwandern.

Wir sind eine abgespeckte Version über die Uwald Alm, die Kaser Alm und die Stumpf Alm gewandert und haben dabei die herbstlichen Wälder in absoluter Ruhe genossen. Denn abseits der Hauptsaison passiert es hier auch gerne mal, dass ihr ganz alleine unterwegs seid und kaum auf andere Wanderer trefft. Damit ist die Tour super für Ruhesuchende und Naturliebhaber geeignet.

Fototipp: Auf der Terrasse der Uwald-Alm habt ihr einen tollen Blick über das Gsiesertal und im Hintergrund ragen die Dolomiten auf. Dieses Motiv finde ich super sehenswert und es lohnt sich, den Ausblick bildlich festzuhalten.

Anreise nach St. Magdalena im Gsiesertal

Während wir ins ursprüngliche Gsiesertal hineinfahren bewundere ich die idyllische Landschaft und die ursprünglichen Ortschaften. Alles wirkt ruhig und gemütlich. Teilweise scheint es, als sei die Zeit stehengeblieben. Direkt am Ausgangspunkt der Tour gibt es einen großen (gebührenpflichtigen) Parkplatz. Der zeugt davon, dass der Schein im Herbst wohl ein bisschen trügt und es an warmen Sommertagen auch manchmal sehr voll werden kann.

Alternativ ist die Anreise übrigens auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich. Dazu geht es mit dem Zug bis nach Toblach und von dort verkehrt der Bus regelmäßig in das abgelegene Tal.

Steiler Anstieg zur Urwald Alm

An sich ist die Tour nicht schwierig. Aber die ersten Höhenmeter haben es dennoch in sich. Etwas mehr als 550 hm sind es bis zur ersten Hütte, bis zur Uwald Alm. Und die führen beinahe in direkter Linie durch den Wald hinauf. Es ist steil und knackig. Nach wenigen Metern komme ich ins Schwitzen. Hier ist wichtig, dass ihr langsam loslauft und gleichmäßig einen Schritt vor den anderen setzt. So schrauben auch wir uns Meter für Meter nach oben. Immer oberhalb einer Schlucht entlang.

Sobald sich der Wald lichtet ist es dann nicht mehr weiter zur ersten Almhütte. Sie liegt super idyllisch. Von der Terrasse haben wir einen tollen Blick auf die Dolomiten mit der schneebedeckten Marmolada. Und auch der Seekofel, der am Ufer des Pragser Wildsees in die Höhe ragt, ist gut zu erkennen. Und in der gemütlichen Stube ist es schön warm. Wir lassen uns zum Start in den Tag einen leckeren Apfelstrudel schmecken und morgens um 10:00 Uhr schmeckt hier auch der Cappuccino richtig gut.

Kaiserschmarrnn an der Kaser Alm

Dann haben wir die Haupt-Höhenmeter gemeistert. Wir folgen einem Höhenweg. Immer wieder warten tolle Aussichten auf uns und zwischendurch geht es durch herbstliche Wälder hindurch. Ich liebe das warme Sonnenlicht, das die Welt in magisches Gold taucht und die bunten Blätter noch mehr zum Leuchten bringt.

So erreichen wir schon nach 45 Minuten die nächste Hütte. An der Kaser Alm fühlt es sich an, als kehren wir in eine private Stube ein. Gekocht wird auf einem alten Holzofen direkt vor den Gästen. Es liegt bereits der Geruch einer Gulaschsuppe in der Luft, die auf der Platte vor sich hinköchelt. Und daneben bereitet der Hüttenwirt meinen bestellten Kaiserschmarrn zu. Der ist mit ein bisschen Zimt aufgepeppt und es gibt ihn wahlweise mit oder ohne Rosinen. Und ich muss sagen: Der ist unter meinen Kaiserschmarren-Favoriten in dieser Saison.

Almabtrieb im Herbst

Falls ihr auch im Herbst in die Gegend fahrt, dann informiert euch, wann der traditionelle Almabtrieb stattfindet. Meist ist es Mitte Oktober so weit. Dann werden die Kühe, die hier in den Sommermonaten grasen, wieder ins Tal in ihre Ställe getrieben. Und dieses Event wird regelrecht zelebriert. Das Vieh wird reicht geschmückt, die Bauern werfen sich in die traditionelle Südtiroler Tracht und das ganze wird wie ein Umzug mit Live-Musik begleitet. Das ist super sehenswert!

Wir lassen unsere Runde in der Stumpfalm ausklingen. Eine Brettljause zum Teilen rundet die Tour ab. Und dann geht’s durch den Wald retour zum Parkplatz zurück. Und ich bin froh, dass es nach all dem Essen nur noch bergab geht. Das rollt quasi wie von selbst.

Fazit

Der Almweg 2000 ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Schmankerl“ für alle Liebhaber der Südtiroler Küche. Die drei Hütten haben allesamt super leckere Gerichte auf der Speisenkarte und es lohnt sich alleine schon fürs Essen, hier vorbeizukommen. Zudem ist die Tour auch für weniger geübte Wanderer gut machbar. Auf- und Abstieg fordern Kraft und Konzentration durch die Steilheit. Wenn man dann aber erst mal oben ist, geht es nur noch mäßig auf und ab. Außerdem gibt’s auf diesem Teilstück des Almwegs keine ausgesetzten, absturzgefährdeten Passagen.

Falls ihr länger in der Nähe seid, lohnt sich zudem noch ein Abstecher zum Pragser Wildsee. Der ist ja wirklich nicht weit und eine Perle in den Dolomiten. Und wenn ihr eine längere, anspruchsvolle Wanderung in den Dolomiten erleben möchtet, kann ich euch die wunderschöne Runde zu den berühmten Drei Zinnen empfehlen.

Lage

Praktische Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch interessant

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!

Entdecke mehr von HOME of TRAVEL

Wir benachrichtigen dich, sobald neue Beiträge erscheinen!

Weiterlesen