Baumkronenpfad Beelitz: Über dem bekannten Lost Place

Der Baumkronenpfad Baum & Zeit in Brandenburg ist weit mehr als ein Naturerlebnis, denn die Stege führen nicht nur über grüne Baumwipfel, sondern auch über einen der berühmtesten Lost Places Deutschlands. In den Beelitzer Heilstätten wurden einst Lungenkranke behandelt, heute erobert sich die Natur Teile der Ruinen wieder zurück – Abenteuer, Sightseeing und Zeitreise in einem unweit der Hauptstadt Berlin!

Lohnt sich der Besuch auf dem Baumkronenpfad Beelitz?

Die Beelitzer Heilstätten eröffneten 1902 mit einer Kapazität von 600 Betten innerhalb eines 140 Hektar großen Waldgeländes. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten kamen weitere Gebäude hinzu, das Areal wurde auf 200 Hektar erweitert. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurden die Gebäude dennoch von der Roten Armee bis zur Wiedervereinigung als Militärhospital genutzt. Nach deren Abzug 1994 begann das einst so prächtige Sanatorium weiter zu verfallen und wurde im Laufe der Zeit zu einem berühmten Lost Place.

2015 eröffnete hier der erste Baumkronenpfad Brandenburgs, der es inzwischen auf eine Länge von 700 Metern bringt. Die Aussichtsplattform hat eine Gesamthöhe von 40,5 Metern und bietet wunderbare Blicke über den Wald und die fast verwunschen wirkenden Ruinen. Es gibt zudem Gastronomie, einen Shop, eine kleine Ausstellung zur Geschichte und viele Führungen und Fototouren durch die Gebäude.

Fototipp: Auf dem Gelände gibt es jede Menge tolle Möglichkeiten, um Fotos zu machen, in die Gebäude dürft ihr auf eigene Faust allerdings nicht rein. Wer dort Lost-Place-Bilder schießen möchte, kann an speziellen Fototouren teilnehmen und sich die besten Spots zeigen lassen.

Anreise zum Baumkronenpfad Beelitz

Eröffnet:2015
Anreise:Auto, DB
Must-Do:Führung
Lage:Nahe Potsdam
Besonderheit:Lost Place

Das Areal von Baum & Zeit liegt sowohl für eine Anreise mit dem Auto als auch mit der Bahn verkehrsgünstig. Mit dem Auto bringt euch die A9 zwischen Berlin und Nürnberg über die Ausfahrt 2 „Beelitz-Heilstätten“ und dann über den Kreisverkehr ans Ziel. Vor Ort gibt es einen großen Besucherparkplatz, der ab 30 Minuten Parkdauer kostenpflichtig ist. In der Nähe der Kasse findet ihr zudem Fahrradstellplätze.

Aus Berlin ist ebenfalls die Anreise mit der Deutschen Bahn bequem möglich. Der RE7 zwischen Berlin und Dessau bedient die Haltestelle „Beelitz-Heilstätten“, von wo ihr in wenigen Minuten zu Fuß zum Eingang der Attraktion gelangt. Der Weg ist ausgeschildert.

Direkt hinter der Kasse warten die ersten Lost Places

Kaum am Kassenhäuschen vorbei, komme ich schon aus dem Knipsen nicht mehr heraus, denn hier passiert man schon die ersten alten Gebäude wie die ehemalige Küche und das Labor bzw. die Waschküche. Eines der Gebäude, das inzwischen wieder instand gesetzt wurde und in dem sich heute ein kleiner Shop befindet. Hier muss ich mich entscheiden, ob ich geradeaus zur alten Chirurgie laufe oder direkt den Baumkronenpfad ansteuere.

Es ist Herbst und ich bin direkt bei der Öffnung um 10 Uhr da, darum sind noch sehr wenige andere Besucher vor Ort – ich schlendere also erst gemütlich zu dem gigantischen alten Komplex, in dem früher Operationen durchgeführt wurden. Zwar ist die alte Chirurgie eingezäunt, sie bietet aber dennoch einen sehr imposanten Anblick. Vor allem sind die Terrassen und Balkone wunderschön bepflanzt. Sehr kunstvoll arrangiert, aber gleichzeitig auch irgendwie wild, was zum verlassenen Charme der Gemäuer passt.

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Der Baumkronen- und Zeitreisepfad

Ich beginne am Baumkronen- und Zeitreisepfad, der sich über das Gelände schlängelt. Der Aufstieg zum Aussichtsturm bietet bei gutem Wetter einen tollen Blick auf die ehemaligen Heilstätten und den Wald. Weiter unten führen Stege in Richtung der alten Chirurgie, deren Größe von oben beeindruckt. Wagemutige können hier durch Röhren klettern, aber ich lasse es und bewundere stattdessen die anderen.

Auf dem Weg gibt es eine riesige Hängematte und Bänke für Pausen. Besonders faszinierend ist die Ruine des Alpenhauses, die von der Natur zurückerobert wird und interessante Graffitis zeigt. Infotafeln entlang des Weges bieten spannende Details zur Geschichte der Gebäude und der lokalen Pflanzenwelt.

Das Areal des historischen Parks

Wieder runter schlendere ich noch gemütlich durch die Wege des historischen Parks, der für die Kranken zum Zeitvertreib angelegt wurde. Heute findet ihr dort zahlreiche liebevolle Details. Besonders gefallen hat mir eine kleine Lichtung mit Bänken, wo plakatgroße historische Fotos auf transparentem Stoff zwischen den Bäumen umherflattern. Aber auch an anderen Orten begeistert die detailverliebte Gestaltung wie bepflanzte alte Himmelbetten.

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Fazit

Das Erlebnisareal Baum & Zeit hat für mich alles, was ein tolles Ausflugsziel ausmacht. Natur für die Erholung, Ausstellung und historische Infos für Geschichtsinteressierte, Lost Places und Baumkronenpfad für die extra Portion Abenteuer sowie Gastronomie. Wer sich etwas mitgebracht hat, findet allerdings auch Picknickplätze.

Die Sehenswürdigkeit ist zwar ganzjährig geöffnet, im Winter allerdings nur an den Wochenenden. Richtig toll finde ich das breite Angebot an Führungen, das ich definitiv noch auf meinem Zettel habe. Es gibt sogar eine Taschenlampenführung durch die alte Chirurgie, das stelle ich mir sehr aufregend und gruselig vor. Man kann hier aber auch ohne geführte Tour locker Stunden verbringen. Danach bietet sich noch ein kleiner Bummel durch die beschauliche Altstadt von Beelitz an.

Lage

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