Auf der Garden Route in Südafrika kann man sich schnell überfordert fühlen, wenn es um die Auswahl der Sehenswürdigkeiten auf der Strecke geht. Durch ein großes Angebot an Attraktionen auf dem Roadtrip von Kapstadt nach Port Elizabeth scheinen die Möglichkeiten unendlich. Eigentlich ist die Gartenroute mehr für Fahrten entlang der Küste bekannt. Wer jedoch einen nördlichen Abstecher plant, tiefer hinein ins Landesinnere, kann die Cango Caves nördlich von Oudtshoorn besuchen.

Lohnt sich ein Besuch in den Cango Caves in Südafrika?

Die Cango Caves gehören zu den größten Tropfsteinhöhlen der Welt. Sie eröffnen den Besuchern eine völlig andere Welt. Die Höhle erstreckt sich auf 4 km Länge in 3 Abschnitte, wovon Besucher, nur einen Abschnitt auf ca. 1,2 km entdecken können. Es ist eine Welt tief verborgen in der Erde, in einem unterirdischen Naturwunder am Cango-Tal in der kleinen Karoo. Es erwarten dich gewaltige und geheimnisvolle 10.000 Jahre alte Kammern aus Kalksteinmassiv und emporragende Formationen, die ein wenig an außerirdisches Leben erinnern. Ein absoluter Gegensatz zu den sonnigen und bunten Küstenabschnitten der Garden Route.

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Instatipp: Ein beängstigendes Bild könnt ihr während der Adventure Tour im „Devils Chimney“ schießen. Fragt einfach einen Begleiter, ob dieser am Ende des „Tunnels der Liebe“ durch das winzige Loch, durch das ihr hindurch kriechen müsst, einen Schnappschuss aus der Vogelperspektive machen kann. Nachher beim betrachten, wird man sich nur fragen: „Wie habe ich da jemals durch gepasst?“.

Anreise zu den Cango Caves

Die Cango Caves liegen 29 km nördlich von Oudtshoorn an der R328. Möchte man von der
Garden Route, der N2, anreisen, erreicht man die Cango Caves von George, in knapp 75 Minuten. Somit ist es machbar die Höhlen in einer Tagesreise zu besichtigen. Die Fahrt dahin durchläuft durch wunderschöne Gebirgslandschaften und Bergketten. Blendet man aus, dass man gerade in Südafrika ist, erinnert die Fahrt an die Schweizer Berge. Immer wieder tauchen links und rechts kleine Farmen auf und laden zum Einkehren ein.

Touren unbedingt im Voraus buchen

Eine Anmeldung zu einer von zwei angebotenen Touren ist im Voraus empfehlenswert. Die Chance ein spontanes Ticket zu erhalten ist leider aufgrund der Hohen Besucherzahl gering. Ihr könnt zwischen der Heritage Tour (60 min / 8 Euro) und der Adventure Tour (90 min / 11 Euro) sowohl auf Englisch als auch Deutsch wählen. Bei beiden Touren sind festes Schuhwerk und leichte Kleidung ratsam. Sollte die Wahl auf die Adventure Tour fallen, sind sportliche, bequeme Kleidung ein Muss. Ebenso eine gute Kamera und eine Flasche zu trinken, sollten im Rucksack nicht fehlen.

Hinein in eine andere Welt

Mit jedem Schritt der 416 Stufen hinunter verschwindet die kleine Reisegruppe mehr von der
Oberfläche. Zuvor noch vom strahlenden Sonnenschein geblendet, müssen sich die Augen erst einmal an ein anderes, künstlich dunkleres Licht gewöhnen. Warme 18 Grad und ein feuchter Luftzug strömt entgegen und ein Blick zur Decke reicht, um zu verstehen, dass die Menschen hier nur geduldete Besucher sind. Unten angekommen in der ersten Halle, der „Van Zyl’s Hall“, ragen übergroße Formationen aus Boden und Decke. Bei einer Deckenhöhe von teilweise 18 m kann man sich nur zu gut vorstellen, wie klein man sich bei diesem Anblick fühlt.

Gigantische Kristallformation an der Decke

Es ist dunkel und stickig und obwohl ich klein bin, habe ich keine Ahnung wie ich durch den nächsten Spalt passen soll. Hinter mir stöhnt mein Begleiter und wir beide müssen lachen. Das ist die Adventure Tour der Cango Caves. Für mich war es ein unglaubliches Erlebnis, denn manche Spalte sind nur knapp 30 cm breit. Dann kommt „The Devils Kitchen“, ein Loch von 45 cm Breite, welches 3,50 m in die Höhe geht. Sportlich und klaustrophobisch eine Herausforderung. Doch am Ende wird man belohnt, mit dem atemberaubenden Blick auf die „Hanging Crystal Gardens“, eine gigantisch eis-ähnliche Kristallformation an der Decke.

Fazit

Ja, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die Cango Caves sind wirklich außergewöhnlich durch ihre Größe und geschichtlichen Hintergrund. Die Höhlen-Guides sind leidenschaftlich bei der Sache und können ein enormes Wissen vorweisen. Die Tropfsteinformationen bewirken ein gruseliges und ebenso faszinierendes Gefühl zu gleich. Jedes Gebilde hat einen eigenen Namen und wird teilweise passend als „the devils chimney, the devils post box“ oder „the devils kitchen“ bezeichnet. Der Höhle in der Adventure Tour so nah zu sein, hinabzutauchen in eine andere Welt und sich selber wie ein Höhlenkletterer zu fühlen, kann ich nur jedem empfehlen.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Solltet ihr euch für einen Abstecher zu den Cango Caves entschließen, gibt es einige Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. 10 km östlich liegt die Highgate Ostrich Farm. Quasi ein Must-Do in Oudtshoorn. Wer immer schon mal auf einem Strauß durch die Steppe reiten oder das größte Rührei der Welt verschlingen wollte, kann dies dort in der historischen Show Farm machen. Ebenso ist in der Nähe die Cango Wildlife Ranch, die sich für den Erhalt und Aufzucht seltener Tierarten einsetzt.

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