Wer Strände, exotische Pflanzen und Regenwald möchte, der muss schon weit reisen. So denken sicher viele, aber auch mit nur vier Stunden Flugzeit könnt ihr diese Kombination haben. Und zwar auf der portugiesischen Insel Madeira. Die Insel lässt sich am besten per Mietwagen und zu Fuß beim Wandern erkunden, damit das traumhafte Ausmaß der Natur erst richtig zur Geltung kommt. Ich habe mir einige Wandertouren genauer angesehen und verrate euch, ob sich ein Urlaub auf Madeira lohnt.
Lohnt sich eine Wandertour auf Madeira?
951 Kilometer südwestlich von Lissabon und 737 Kilometer westlich der marokkanischen Küste liegt Madeira mitten im Atlantischen Ozean. Die Bewohner von Madeira heißen Madeirer. Über 250.000 Madeirer wohnen auf der gesamten Inselgruppe. Im Norden kann es kalt werden und es regnet häufig, im Süden ist das Klima auf Madeira eher subtropisch.
In der Mitte der Insel ragen hohe Gipfel empor und daneben liegen tropische Gärten. Vielfach wird Madeira auch als Blumeninsel beworben, wobei interessanterweise die Blumen, wie Strelitzien oder Hortensien, ursprünglich auf der Insel beheimatet waren.
Instatipp: Für wunderschöne Fotos empfehle ich den Jardim Muncipal do Funchal in der Hauptstadt der Insel. Dieser ist weniger beliebt bei Besuchern als der Parque Santa Catarina und bietet entsprechend mehr Ruhe für schöne Detailaufnahmen der Pflanzen.
Stürmische Anreise nach Madeira
Die Flugzeit nach Madeira beträgt ab Deutschland etwas mehr als vier Stunden und ist damit noch auszuhalten, für diejenigen, die es einfach nicht ertragen, lange im Flugzeug zu sitzen. Der Flughafen der Insel liegt knapp 15 Kilometer von Funchal entfernt und gilt aufgrund der starken Winde als anspruchsvoll.
Ich persönlich dachte ja, dass das so schlimm ja schon nicht sein kann, war aber wohl doch recht blass, als das Flugzeug dann plötzlich abrupt von einer Böe auf der Landebahn nach links gerissen wurde.
Ein ruhiges Paradies für Wanderer
Lage: | Atlantik |
Einwohner: | 257.000 |
Hauptstadt: | Funchal |
Länge / Breite: | 57 x 32 km |
Beste Reisezeit: | Frühjahr/Herbst |
Auf Madeira ist – möglicherweise auch aufgrund des recht hohen Preisniveaus – der Massen- und Billigtourismus bisher ausgeblieben, was einen sehr großen Vorteil mit sich bringt.
Man hat seine Ruhe, weil es dem Großteil der Besucher darum geht, die eindrucksvolle Natur zu erleben. Beliebte Ziele sind einer der höchsten Berge der Insel, der Pico Ruivo, und die Levadas, künstliche oberirdische Kanalsysteme, an denen entlang gewandert werden kann.
Mittlerweile hat an der Steilklippe Cabo Girão auch eine gläserne Aussichtsplattform eröffnet, genannt Madeira Skywalk. Dort dürfte es aber schon etwas trubeliger zugehen als bei den Wanderungen durch Madeiras wunderschöne Natur.
Über den Wolken auf dem Pico Ruivo
Mit einer Höhe von 1.862 Metern ist der Pico Ruivo der höchste Berg Madeiras und ist besonders beliebt wegen seiner spektakulären Aussichten über den Wolken. Der Aufstieg ist sicher kein Spaziergang, denn es wird zeitweise ordentlich steil.
Trotzdem ist die Wanderung nichts, was nicht mit wenigstens moderater Fitness zu schaffen wäre. Außerdem könnt ihr unterwegs ja reichlich Pausen machen, um die traumhaften Aussichten mit der Kamera festzuhalten. Wer schwindelfrei ist und die Herausforderung sucht, kann auch vom Pico do Arieiro über einen schmalen Pfad hinüberwandern.
Eine Levada-Wanderung im Nebel
Der Norden Madeiras ist dafür bekannt, dass das Wetter dort etwas rauher ist. Das hält aber niemanden davon ab, dort den Levada dos Cardais zu wandern.
Diese Tour kann ich uneingeschränkt empfehlen, denn die Natur, die mit aller Macht und Farben exotischer Pflanzen über die künstlichen Kanalsysteme drängt, ist einfach der Wahnsinn. Vielleicht habt ihr ja auch das gleiche Glück wie ich und erlebt richtig schlechtes Wetter. In meinem Fall war es nämlich so nebelig, dass man nur wenige Meter weit sehen konnte, was die Erfahrung noch mysteriöser gemacht hat.
Fazit
Wer eindrucksvolle Natur, sportliche Herausforderungen und vor allem seine Ruhe will, der ist auf Madeira genau richtig. Die Insel hat wahnsinnig viel zu bieten, ohne dabei aufdringlich zu sein, schließlich sprechen die exotischen Pflanzen, die Steilküste und die hohen Gipfel für sich.
Wer jedoch Action sucht, der ist auf Madeira falsch, denn dort geht alles etwas langsamer – was die Insel zum perfekten Ort zum Entschleunigen macht. Ich persönlich denke, wer im Leben nicht wenigstens einmal Madeira besucht hat, hat wirklich was verpasst. Es gibt schon einen Grund, warum Kaiserin Sisi ständig dort zu Besuch gewesen ist.
Neben den traumhaften Pflanzen ist Madeira auch berühmt für das reiche Leben unter Wasser. So können Besucher der Insel eine Vielzahl von verschiedenen Delphinen und Walen beobachten. Anbieter fürs Whale Watching gibt es reichlich. Eine weitere Attraktion, die zu den Must-Do’s auf Madeira gehört, ist die Seilbahn Funchal-Monte. Aus den Gondeln hat man einen herrlichen Blick auf die Hauptstadt.
Lage
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