Grünten: Gipfel-Rundwanderung am Wächter des Allgäus

Jetzt weiß ich, warum der Hausberg aller Allgäuer, der Grünten, auch als „Wächter des Allgäus“ bezeichnet wird. In Alleinlage am Alpenrand ermöglicht der Grünten-Bergrücken von über 1.737 Metern Höhe einen unglaublichen 360°-Rundumblick. Auf das komplette Allgäu, das Illertal, den Alpsee und bei gutem Wetter sogar auf die Zugspitze. Warum sich eine Wanderung auf den Grünten lohnt, verrate ich euch hier.

Lohnt sich eine Wanderung auf den Grünten?

Der Grünten ist ein Bergrücken der Allgäuer Alpen, genauer gesagt liegt er im Oberallgäu auf der Gemeindegrenze zwischen Rettenberg und Burgberg. Obwohl er mit 1.737 Metern Höhe nicht zu den höchsten Bergen zählt, habt ihr von oben einen sagenhaften Blick auf das gesamte Allgäu und die Alpenlandschaft. Ihr seht den Alpsee, in das Illertal, den Naturpark der Nagelfluhkette, bis in die Schweiz und bei gutem Wetter seht ihr den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze.

Der Grünten besteht aus zwei Gipfeln: Zum einen sind das die Hochwartspitze, auf der die 95-Meter hohe Sender-Antenne des Bayerischen Rundfunks, den Grünten schon von Weitem leicht erkennbar macht. Zum anderen ist rund 280 m nordwestlich von der Antenne, der Hauptgipfel des Grüntenbergrückens, das Übelhorn. Dort findet ihr auch das kleine, gusseiserne Gipfelkreuz und das imposante Jägerdenkmal (1924 für gefallene Gebirgsjäger errichtet). Am Fuß des Grünten befindet sich auch die bekannte Starzlachklamm, die sich gut in verschiedenste Tourenvariationen einbinden lässt und auf jeden Fall auch einen Besuch wert ist.

Früher war es sogar möglich am Grünten Ski zu fahren und mit dem Grüntenlift von Altach aus den Aufstieg zu erleichtern, was aber durch Unstimmigkeiten zwischen beteiligter Parteien momentan nicht möglich ist. Am Grünten gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, wie das Grüntenhaus, welches auf 1.535 m liegt. Es ist das erste Hotel der Allgäuer Alpen überhaupt und lockt heute mit leckerem Essen und kühlen Getränken unterhalb der Gipfel.

Fototipp: Die große Plattform des Kriegerdenkmals auf dem Übelhorn bietet sich fantastisch für ein Foto aus allen Perspektiven mit 360°-Rundumblick an. Tipp: Zum Sonnenauf-/oder Untergang ist weniger los.

Anreise zum Grünten

Startpunkt:Burgberg
Strecke:8,8 km
Höhenmeter:823 m
Höchster Punkt:1.737 m
Gehzeit:4,5 h

Die Tour ist sehr gut an den ÖPNV angeschlossen. Von München benötigen die Züge über Sonthofen knapp 2,5 Stunden bis Burgberg. Besonders interessant ist vor Ort dann die Ringbusverbindung der Linie 11, die über 30 Haltestellen im Stundentakt verbindet. Damit sind Sonthofen, Immenstadt, Rettenberg, Blaichach und Burgberg unkompliziert erreichbar. Für Gäste der Alpsee-Grünten-Region ist das sogar kostenlos. (Inkl. Stadtbusse Sonthofen& Immenstadt, sowie Buslinien nach Oberstdorf, Bad Hindelang, Oberstaufen, Wertach etc.)

Mit dem Auto ist eine Anreise ebenfalls unkompliziert, allerdings könnten die Parkplätze vor Ort an schönen Tagen etwas voller werden. Für unsere Tour haben wir den Startpunkt ab Burgberg gewählt, dort parken wir am Parkplatz der Alpe Weiherle.

Von Burgberg zum Grüntenhaus

Wir starten am Parkplatz der Alpe Weiherle bei Burgberg. Frühmorgens sind nur wenige Autos zu sehen, obwohl der Hausberg der Allgäuer immer extrem beliebt ist. Gut ausgeschildert geht es los und wir wandern in Serpentinen durch Schatten spendenden Wald. Je höher es geht, desto öfter erhaschen wir einen Blick auf das vielversprechend-erscheinende Panorama des Allgäus zu unseren Füßen.

Nach circa einer Stunde lichtet sich der Wald und wir laufen über malerische Almwiesen weiter. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem Einkehrstopp, dem Grüntenhaus (Bitte nicht mit der Grüntenhütte verwechseln, die auf der anderen Seite des Berges liegt). Zugegebenermaßen haben wir sogar eine Brotzeit eingepackt, aber wir möchten uns nicht die leckere Vesperplatte und die Schlücke aus dem kühlen Allgäuer-Bier auf der Hüttenterrasse bei dem Wahnsinns-Ausblick auf das Tal, entgehen lassen.

Weiter zum Jägerdenkmal und Übelhorn-Gipfelkreuz

Gestärkt geht es nach der Pause weiter. Von der Grüntenhütte führen nun zahlreiche Treppenstufen etwa 15 Minuten hoch zur Antenne auf der Hochwartspitze. Lasst euch nicht von dem zugebauten Gipfel abschrecken, es wird gleich wieder besser. Und zwar lauft ihr links um die Antenne herum und steigt über den leichten Grat weiter hinauf. Schnell seht ihr schon das imposante Jägerdenkmal, wo ich euch empfehle, einmal auf dessen Plattform zu gehen.

Dort oben fühlt ihr euch ganz klein, während sich das Allgäu zu euren Füßen erstreckt. Am Horizont seht ihr den Alpsee, die Nagelfluhkette und sogar die Zugspitze! Sehr gerne sitze ich dort oben und genieße die Ruhe und die Aussicht. (Ein perfekter Ort, um jetzt meine mitgebrachte Brotzeit zu snacken).

Weil ein Gipfelkreuz bei einer Wanderung dazugehört, könnt ihr anschließend noch etwa fünf Minuten weiterlaufen und am Gipfel des Übelhorns das kleine, gusseiserne Gipfelkreuz bewundern.

Viele Einkehr-Optionen auf dem Rückweg

Sind Fotos am Gipfelkreuz und am Denkmal gemacht, geht es schon wieder zurück. Wir folgen zuerst dem gleichen Weg bis zum Senderturm, laufen dann aber nicht rechts, sondern geradeaus daran vorbei am Grat entlang bergab. Erneut geht es über schöne Almwiesen mit sich abwechselnden Waldpassagen.

Wer hier nochmal eine Pause braucht, kann in der Alpe Obere Schwande auf der Sonnenterrasse und im Stüble einkehren. Danach geht es weiter bergab, bis man auf eine geteerte Straße stößt, die am Gasthof Alpenblick (ebenfalls sehr für eine Einkehr zu empfehlen) vorbei zurück zum geparkten Auto am Parkplatz der Alpe Weiherle, führt.

Auch interessant: Rosskopf – Leichte Gipfelwanderung vom Spitzingsee

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Fazit

Die Wanderung auf den Grünten ist nicht ohne Grund so bekannt. Die zahlreichen Aufstiegsvariationen bieten für jeden Geschmack die passende Tour. Familien mit Kindern finden ab Kranzegg eine gut machbare zwei Stunden Tour. Wem viereinhalb Stunden Wanderung noch nicht genug sind, kann auf dem Weg zum Gipfel noch das Burgberger Hörnle einbauen. Gut ausgeschildert warten teils sehr anstrengende Steige und seilgesicherte Passagen auf dem Grat Richtung Grüntenhütte auf einen. Das ganze dauert circa eine halbe Stunde länger.

Auch im Winter eignet sich der Grünten für Winterwanderungen, fürs Schlittenfahren und bei Skitouren. Der Weg von Rettenberg über die Grüntenhütte ist sogar gespurt und alle mit Kufen oder Skiern sausen hier auf ehemaligen Skipisten besonders gut und sicher den Berg runter.

Lage

Praktische Links

Antwort

  1. Ja, der Wächter des Allgäus… ist schon imposant wie er dort so am Eingang des Tales steht.

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