Die Wandertour zum Roßkopf ist bestens geeignet für die kühlere Jahreszeit, wenn hoch oben vielleicht schon Schnee liegt und die Sonne früh untergeht. Der Gipfel in den Bayerischen Voralpen ist nur 1.580 Meter hoch und rund genug, um auch bei Matsch und Schnee erklommen zu werden. Besonders schön: die Tour kann als Rundwanderung gegangen werden. Los geht es am Spitzingsee in Bayern. Aber Achtung: Im Winter herrscht hier Skibetrieb.

Lohnt sich die Wanderung zum Roßkopf am Spitzingsee?

Als wir auf den Roßkopf gewandert sind, waren wir spät dran: Abfahrt in München um 11 Uhr, Ankunft eine gute Stunde später. In der Winterzeit bleibt da nur ein kurzes Zeitfenster zum Wandern. Der Roßkopf ist dafür ideal. Es geht nur kurz durch den Wald, die meiste Zeit läuft man über Grashänge, mit perfektem Blick über das Mangfallgebirge und den Spitzingsee. Nur Einsamkeit sollte man hier nicht erwarten: Der Roßkopf ist beliebt, vor allem bei Genusswanderern, Hundefreunden und Familien. Oben am Gipfelkreuz des Roßkopf finden sich dann tolle Blicke auf die Rotwand, das Hintere Sonnwendjoch und natürlich den Spitzingsee.

Fototipp: Besonders schön ist der Blick vom Gipfel. Von dort blickt man auf zahlreiche andere Gipfel des Mangfallgebirges. Ansonsten gibt der Spitzingsee mit den umliegenden Bergen ein schönes Motiv ab.

Anreise zum Spitzingsee

Ausgangspunkt:Spitzingsee
Höhenmeter:550 hm
Strecke:10,6 km
Dauer:4 Stunden
Besonderheit:nicht in der Skisaison gehen

Wer mit der Bahn anreisen möchte, nimmt ab München Hauptbahnhof die Bayerische Oberland Bahn (BOB) bis Fischhausen-Neuhaus und von dort aus den die Buslinie 9562 in Richtung Spitzingsee.

Autofahrer kommen von der A8 Richtung Salzburg, nehmen die Ausfahrt Weyarn Richtung Weyarn/Schliersee und über Weyarn und Miesbach bis Schliersee. Von hier aus folgen sie den Ausschilderungen zum Spitzingsee. Dort gibt es zahlreiche Parkplätze. Der See ist so klein, dass er in einer guten Stunde umrundet werden kann – eine schöne Erweiterung der Wandertour. Zur Sicherheit aber hier eine Adresse fürs Navi: Lyraweg 6, 83727 Schliersee.

Bei Schnee besser Grödel einpacken

In den Tagesrucksack gehören ausreichend Getränke, also Wasser oder Tee, eine Brotzeit, warme Kleidung für den Gipfel (und ein Wechselshirt!), das obligatorische Erste-Hilfe-Set, genug Bargeld und Papiere sowie eine Sonnenbrille und ein Sonnenhut. Bei Regenwetter Regenjacke nicht vergessen! Bei Schnee lohnen sich außerdem Grödel. Und natürlich wie immer: Wander- oder Trekkingschuhe.

Lasso-Tour vom Spitzingsee gegen den Uhrzeigersinn

Vom Nordufer des Spitzingsees müssen wir erstmal den eigentlichen Ausgangspunkt der Wanderung erreichen. Das können wir bei einem kleinen Spaziergang am Ufer des Spitzingsees, zunächst auf dem Seeweg, bis wir nach links auf den Lyraweg abbiegen und schließlich den Roßkopfweg erreichen, der uns von See weg führt. Der Weg auf den Roßkopf ist gut ausgeschildert. Zunächst geht es ein Stück durch den Wald, an einer geöffneten Schranke vorbei und immer wieder über Bäche und kleine Gräben. Uns kommen einige andere Wanderer entgegen, teils mit Hund, teils mit Kinderwagen, der untere Teil des Weges eignet sich nämlich auch für weniger mobile Bergfreunde.

Wir erreichen eine Weggabelung: Rechts und links ist der Roßkopf ausgeschildert, vermerkt ist jeweils eine Stunde Weg. Wir entscheiden uns, die Runde gegen den Uhrzeigersinn zu gehen. Bald lassen wir den Wald hinter uns und laufen auf einem breiten, sonnigen Forstweg. Dabei kommen wir an mehreren scheinbar privaten Hütten vorbei.

Nach etwa anderthalb Stunden Weg sehen wir bereits den Gipfel des Roßkopf. Das letzte Stück führt uns vom Forstweg herunter und aufwärts über einen ausgetretenen Wiesenpfad. Wir kommen am stehenden Roßkopflift vorbei. Hier kommen in der Skisaison die Skifahrer an. Denn der Roßkopf ist auch der höchste Gipfel des Skigebiets Spitzingsee.

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Keine Gipfeleinsamkeit – dafür Sonne satt

Der Gipfel ist voll – kein Wunder: Sonntag, Sonne und diese wirklich Langschläfer-taugliche Tour. Von hier aus sieht man zahlreiche andere Gipfel des Mangfallgebirges. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast steigen wir auf der gegenüberliegenden Seite ab – weiterhin gegen den Uhrzeigersinn. Der Weg führt uns zunächst auf einem beschaulichen „Grat“ wieder zurück in den Wald. Weiterhin ist alles wunderbar ausgeschildert. Nach etwa vierzig Minuten erreichen wir wieder die Weggabelung. Der Rundweg-Teil dieser Wandertour ist damit abgeschlossen und das letzte Stück führt uns wieder auf dem Weg, den wir zu Beginn aufgestiegen sind.

Wir befinden uns jetzt im Valepp – einem Gebirgstal beziehungsweise einer kleinen Ansiedlung südlich des Spitzingsees. Besonders bekannt ist hier die Albert-Link-Hütte – übrigens auch mein Einkehrtipp für alle, die nach der kleinen Wandertour noch Lust haben auf ein Bier, eine heiße Suppe oder den fantastischen Kaiserschmarrn haben. Alternativ kann man den Abend auch mit einem Spaziergang im idyllischen Ort Spitzingsee ausklingen lassen und im Sommer sogar noch in den See springen.

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Fazit

Die Wanderung auf den Roßkopf lohnt sich auf jeden Fall – vor allem, wenn man nicht viel Zeit hat und man trotzdem einen Gipfel erreichen möchte. Die Tour dauert insgesamt nur etwa drei Stunden, kann aber beliebig mit einem Spaziergang um den Spitzingsee verlängert werden. Obwohl die Tour einfach ist, wird man mit einer Wahnsinns-Aussicht belohnt – vor allem im Herbst, wenn die Bäume langsam gelb und orange werden und man am Nachmittag schon den Sonnenuntergang miterleben kann. Wichtig ist nur, nicht in der Skisaison aufzusteigen, denn dann geht der Hochbetrieb am Roßkopf erst richtig los.

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