Als Wanderregion ist das Allgäu in Bayern längst kein Geheimtipp mehr. Bei schwindelerregenden Gratwanderungen, Touren zu idyllischen Seen oder sogar einem uralten Bergbauerndorf kommen Naturfreunde aller Art auf ihre Kosten. Und auch Sehenswürdigkeiten sind mit dabei, schließlich hat schon König Ludwig das Allgäu geschätzt. Die nachfolgenden Touren sind allesamt Highlights der Region. Für jedes Level ist etwas dabei.
Die schönsten Wanderungen im Allgäu im Überblick
Beim Wandern im Allgäu spürt man mehrere Elemente der Natur hautnah – luftige Höhen, schroffer Fels, sonnige Wiesen und Wasser, immer wieder Wasser. Egal was das eigentliche Ziel der Wandertour im Allgäu ist, an irgendeinem Wander-Highlight kommt man unterwegs immer vorbei: sei es der Gaisalpsee beim Abstieg vom Rubihorn oder der Hölltobel, wenn man vom 500 Jahre alten Bergsteigerdorf Gerstruben absteigt.
Wer sich abkühlen möchte, steuert gleich die Buchenegger Wasserfälle an oder durchwandert die Breitachklamm, die tiefste Schlucht Deutschlands. Auch ein paar beeindruckende Seen gibt es im Allgäu zu entdecken, darunter der südlichste See Deutschlands. Also, Wanderschuhe und Badezeug einpacken und auf geht’s ins Allgäu. En guter Ausgangspunkt ist übrigens Oberstdorf.
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1. Schrecksee: Schönster Bergsee im Allgäu

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Strecke: | 17 km |
Höhenmeter: | 1.241 hm |
Gehzeit: | 7 Std. |
Blaues Wasser, umrahmt von sanften, grasbewachsenen Hügeln. In der Mitte eine Insel. Heute ist nicht der Weg das Ziel, sondern der malerische Schrecksee, der auf 1.813 Metern in den Allgäuer Alpen liegt. Dreieinhalb Stunden dauert die Wanderung, insgesamt muss man für die Tour zum Schrecksee also sieben Stunden einplanen.
Aber es lohnt sich: Ihr wandert durch Wälder, über Wiesen und ein paar steilere Passagen gibt es auch. Nur an Proviant sollte jeder denken, eine Hütte gibt es unterwegs nämlich nicht. Tipp: Wer den Schrecksee von seiner besten Seite fotografieren möchte, sollte erst mal ein paar Sommertage abwarten, denn hier oben hält sich der Schnee lange.
2. Breitachklamm: Tiefste Schlucht Deutschlands

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Strecke: | 4,2 km |
Höhenmeter: | 222 hm |
Gehzeit: | 1,5 Std. |
Eine Klamm hat immer etwas Mystisches an sich. Geformt wird sie in Tausenden von Jahren von einem sehr beharrlichen Bach, der jetzt noch reißend durch die Schlucht strömt. Die Breitachklamm ist 150 Meter tief und damit die tiefste Schlucht Deutschlands und auch eine der tiefsten in Mitteleuropa. Die Entstehung liegt 1.000 Jahre zurück.
Seit 1905 kann man die Breitachklamm auf gut gesicherten Wegen entdecken. Die Tour dauert etwa anderthalb Stunden. Auch an heißen Tagen solltet ihr unbedingt einen Pulli einpacken, hier unten ist es nämlich immer recht frisch.
3. Fellhorn-Kanzelwand: Gratwanderung in Oberstdorf-Kleinwalsertal

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Strecke: | 9,6 km |
Höhenmeter: | 415 hm |
Gehzeit: | 4 Std. |
Die Wanderung von der Kanzelwand über das Fellhorn bis zum Söllereck ist besonders schön. Los geht’s mit einer Fahrt in der Kanzelwand-Bahn. Auf einem schmalen, teilweise drahtseilversicherten Steig wandert ihr aufwärts und dann über den Grat zum Fellhorn, auf den übrigens auch eine Seilbahn führt.
Wer noch kann, geht weiter: immer mit wunderbarer Sicht ins österreichische Kleinwalsertal und auf wunderschöne Bergseen.
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4. Rubihorn am Gaisalpsee: Wanderung mit Blick auf Oberstdorf

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Strecke: | 10,8 km |
Höhenmeter: | 1.082 hm |
Gehzeit: | 5 Std. |
1.000 Höhenmeter mit regelmäßigem Blick auf Oberstorf – das erwartet Wanderer am Rubihorn. Und nicht nur das: Das Wasser ist heute unserer Begleiter. Wir kommen an mehreren Wasserfällen vorbei und machen Pause am kleinen, aber glasklaren Unteren Gaisalpsee, der auch im Verlauf der Wanderung immer wieder zu sehen ist.
Die Tour auf das 1.957 Meter hohe Rubihorn startet direkt in Oberstorf und ist mittelschwer. Unterwegs gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten. Begegnungen mit Kühen sind auch inklusive.
5. Steinbocktour: Durchquerung der Allgäuer Hochalpen

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Strecke: | 60 bis 80 km |
Gehzeit: | 2 bis 8 Tage |
Schwierigkeit | anspruchsvoll |
Die Steinbocktour führt in zwei bis acht Tagen vom Söllereck über mehrere Hütten bis zum Nebelhorn in Oberstdorf. Bei der, je nach Variante, 60 bis 80 Kilometer langen Mehrtagestour passiert man fast alle berühmten Allgäuer Gipfel, wie Fellhorn, Kanzelwand, Hochvogel, Mädlegabel und weitere.
Der Weg ist variantenreich – es geht über schroffe Felsen und Almwiesen, mal ist es kraxelig, mal ganz entspannt. Unterwegs hat man eine fantastische Aussicht und kann – der Name verrät es – auch Steinböcken begegnen.
6. Buchenegger Wasserfälle: Die schönsten Wasserfälle im Allgäu

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Strecke: | 6,85 km |
Höhenmeter: | 150 hm |
Gehzeit: | 2 Std. |
Die Buchenegger Wasserfälle zwischen den Dörfern Steibis und Buchenegg sind die vielleicht schönsten im Allgäu. Die türkisblauen Wasserfälle sind in zwei Stufen aufgeteilt: Zwischen schroffen Felsen fällt die Weißach in den ersten Gumpen und ergießt sich dann durch einen schmalen Felsspalt in den zweiten Pool.
Im 17 Grad kalten Wasser kann man sich abkühlen oder “Gumpenspringer” bei ihrem Extremsport beobachten. Die Wanderung zu den Buchenegger Wasserfällen ist einfach. Der gut beschilderte Weg von Steibis ist dreieinhalb Kilometer lang, von Buchenegg aus ist es nur ein kurzer Spaziergang.
7. Schlösserrunde: Auf den Spuren von König Ludwig

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Strecke: | 14,36 km |
Höhenmeter: | 671 hm |
Gehzeit: | 5:30 Std. |
Wer sich nicht zwischen Natur, Sport und Sightseeing entscheiden kann, ist bei der Schlösserrunde genau richtig. Auf den Spuren der bayerischen Könige kommt ihr hier an gleich drei Schlössern vorbei. Los geht es in Füssen beim Hohen Schloss. Das spätgotische Schloss thront auf einem Hügel. Früher residierten hier die Fürstbischöfe, heute befinden sich im Inneren Teile der Bayerischen Staatsgemäldesammlung.
Am Schwansee entlang geht es weiter Richtung Schloss Hohenschwangau. Das neugotische Schloss liegt direkt gegenüber von Schloss Neuschwanstein. Der Name ist jedem ein Begriff. Für den Besuch sollten deshalb im Vorhinein Tickets reserviert werden. Es gibt Kombi-Tickets für Hohenschwangau und Neuschwanstein.
8. Rappensee: Südlichster See Deutschlands

Strecke: | 10,8 km |
Höhenmeter: | 1.120 hm |
Gehzeit: | 4,5 Std. |
Der auf 2.047 Metern gelegene Rappensee ist der südlichste See Deutschlands. Er ist 240 Meter lang und 150 Meter breit und wird umrahmt von zahlreichen Gipfeln.
Eine Tour von Oberstdorf aus kann an einem sehr langen Sommertag oder auch mit einer Übernachtung in der Rappenseehütte gemacht werden. Nach ein paar Kilometern Weg im Tal geht es aufwärts durch den Wald und ab entsprechender Höhe nur noch über Wiesen und Fels.
9. Gerstruben: Zeitreise in ein uraltes Bergdorf

Strecke: | 13,8 km |
Höhenmeter: | 370 hm |
Gehzeit: | 4 Std. |
Das historische Bergbauerndorf Gerstruben ist ein wunderschönes Ausflugsziel, das bei einer leichten Wanderung von Oberstdorf aus erreicht werden kann. Besonders lohnt sich die Wanderung durch den Hölltobel. Über Felsen geht es stets am Bach entlang, mit Blick auf spektakuläre Wasserfälle. Der Weg ist allerdings steil und sollte nur von trittsicheren Wandern und nicht im Winter begangen werden.
Die Holzhäuser des Bergbauerndorfs sind 500 Jahre alt und von der Sonne verbrannt. Wer nach der kleinen Zeitreise einkehren will, kann das bei einem Abstecher zur Dietersbachalpe am Ende des Hochtales – beeindruckendes Bergpanorama inklusive!
10. Hochgrat: Alpine Gratwanderung wie im Hochgebirge

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Strecke: | 14,3 km |
Höhenmeter: | 985 hm |
Gehzeit: | 5 Std. |
Der 1.834 Meter hohe Hochgrat ist der höchste von den insgesamt 14 Bergen der Allgäuer Nagelfluhkette. Der Aufstieg führt an tollen Wasserfällen und einigen sehr alten Bäumen vorbei, die auch als Baumveteranen bezeichnet werden.
Vor allem das letzte Stück über den Grat ist spektakulär, dank Stufen und Drahtseilen zum Festhalten aber nur mittelschwer und für trittsichere Wanderer problemlos machbar. Auch die Wanderung zum Hochgrat kann mit einer Seilbahnfahrt abgekürzt werden.
Weitere Reiseziele in den Alpen
Schon gewusst? Jeder kennt Schloss Neuschwanstein, tatsächlich hat König Ludwig aber noch mehr Schlösser in Auftrag gegeben, die in verschiedenen bayerischen Regionen zu finden sind. Er ließ sich dabei unter anderem von französischer Architektur des 17. und 18. Jahrhunderts, orientalischen Märchen und germanisch-mittelalterlichen Mythen inspirieren.
Wäre Ludwig II. 1886 nicht tragisch im Alter von gerade mal 40 Jahren im Starnberger See ertrunken, könnte man heute vermutlich noch mehr königliche Sehenswürdigkeiten besichtigen. Geplant war etwa eine Ballonseilbahn über den Alpsee, ein byzantinischer Palast und ein chinesisch inspiriertes Prachtschloss am Plansee.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Allgäu
- Die schönsten Wanderungen der Alpen
- Die schönsten Ausflugsziele in Bayern
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