Die Wanderung zur Kneifelspitze ist kurz, aber lohnenswert. Oben erwartet euch eine der schönsten Aussichten im Berchtesgadener Land: Der Watzmann thront majestätisch über dem Tal, dahinter reihen sich die schneebedeckten Gipfel der Alpen bis zum Horizont. Berchtesgaden im Tal wirkt wie eine Spielzeugstadt. Abgerundet wird das Gipfelglück durch die Einkehr in der Paulshütte, die Kaltgetränke und köstliche bayerische Schmankerl bereithält. Lohnt sich die Tour auf den Hausberg von Berchtesgaden?
Lohnt sich die Wanderung zur Kneifelspitze?





Die Kneifelspitze (1.189 m) ist ein vergleichsweise kleiner Gipfel, doch ihr Ausblick gehört zu den schönsten der Berchtesgadener Alpen. Der Weg startet an der idyllischen Wallfahrtskirche Maria Gern und führt über rund 500 Höhenmeter gemütlich nach oben. Unterwegs wechseln sich lichte Wälder mit weiten Almwiesen ab, von denen man immer wieder einen Blick ins Tal erhascht.
Am Gipfel selbst erwartet die Wanderer eine Bank mit Traumblick auf Berchtesgaden, Königssee und Watzmann. Direkt daneben liegt die Paulshütte, eine urige Einkehr, die für ihre regionalen Gerichte bekannt ist. Die Tour dauert etwa eineinhalb bis zwei Stunden, ist familienfreundlich, ganzjährig möglich und eignet sich auch für weniger geübte Bergsteiger – mit maximaler Aussichtsausbeute bei überschaubarem Aufwand.
Fototipp: Von der Terrasse der Kneifelspitze habt ihr einen fantastischen Blick auf den Watzmann, besonders bei gutem Wetter. Wer mag, bereichert den Vordergrund noch mit seinem liebsten Hüttenschmankerl.
Anreise nach Maria Gern
| Strecke: | 6 km |
| Höhenmeter: | 425 hm |
| Gehzeit: | 3 Stunden |
| Einkehrtipp: | Berggaststätte „Paulshütte“ |
| Schwierigkeit: | leicht |
Vom Bahnhof oder Rathaus in Berchtesgaden ist die Kneifelspitze schnell erreicht. Mit der Linie 837 fahrt ihr in Richtung Maria Gern. Die Fahrt dauert etwa 10 bis 20 Minuten und endet an der Haltestelle „Maria Gern“. Wenn ihr in der Umgebung übernachtet, fahrt ihr mit Kurkarte kostenlos.
Wer möchte, kann den Startpunkt auch zu Fuß erreichen. Der Spaziergang vom Bahnhof bis zur Kirche dauert rund 45 Minuten und führt durch die Gerer Klamm und am Lockstein vorbei.
Mit dem Auto folgt man der Beschilderung Richtung Maria Gern und parkt am besten auf dem Wanderparkplatz unterhalb der Kirche. Von dort beginnt der beschilderte Aufstieg zur Kneifelspitze. Wichtig: Der Weg ist im Winter meist geräumt, gutes Schuhwerk und gegebenenfalls Stöcke sind aber empfehlenswert.
Aufstieg von Maria Gern
Ich starte an der kleinen Wallfahrtskirche Maria Gern, deren Zwiebelturm malerisch vor den grünen Hängen thront. Schon hier hat man ein erstklassiges Watzmann-Panorama. Der Weg steigt gleichmäßig an, ist nie zu steil, und bald umfängt mich der Schatten hoher Bäume.
Dann teilt sich der Weg: Nach links geht es in anderthalb Stunden zur Kneifelspitze und nach rechts ebenso. Ich entscheide mich für den Waldweg rechtsherum. Das andere Stück auf der Forststraße gehe ich später zurück. Nach etwa einer Dreiviertelstunde lichtet sich der Wald, und erste Almwiesen öffnen den Blick ins Tal – die Kneifelspitze ist schon zum Greifen nah.
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Paulshütte mit Rundum-Panorama
Direkt am Gipfel steht die Paulshütte, eine urige Holzhütte mit gemütlicher Terrasse. Das erste Schutzdach hier oben wurde im Jahr 1885 errichtet, das Haus in seiner jetzigen Form gibt es seit 1975. Schon beim Öffnen der Tür duftet es nach frisch gekochten Schmankerln. Ich bestelle einen Germknödel und einen Kaffee und suche mir einen Premiumplatz auf der Terrasse.
Tief unter mir liegt Berchtesgaden – wie eine Spielzeugstadt, eingerahmt von den Gipfeln der Alpen. Besonders eindrucksvoll ist der Watzmann, der mit seiner markanten Silhouette den Horizont dominiert. Rechts davon ragt der Hochkalter empor, links die Jennergruppe, und bei klarer Sicht reicht der Blick bis ins Salzburger Land. Auf der anderen Seite erhebt sich der Untersberg.
Abstecher in die Wallfahrtskirche
Der Abstieg von der Kneifelspitze führt auf dem anderen Weg zurück ins Tal. Unten angekommen, erwartet mich ein letzter Höhepunkt: die barocke Wallfahrtskirche Maria Gern. Die kleine, rosarote Kapelle aus dem 18. Jahrhundert gilt als eine der schönsten Kirchen im Berchtesgadener Land. Drinnen funkelt der reich verzierte Altar, und auf den Bänken liegt noch der Duft von Weihrauch. Fromme Bergsteiger zünden hier eine Kerze an.
Wer jetzt noch eine Abschluss-Halbe wünscht, kann nebenan im Wirtshaus Maria Gern einkehren. Euch erwartet eine umfangreiche Speisekarte, die auch Vegetarier glücklich macht. Achtung: Immer donnerstags gibt es hier ein kleines Konzert mit traditioneller Musik. Dann solltet ihr vorher reservieren.
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Fazit
Die Wanderung auf die Kneifelspitze ist ein kleines Erlebnis mit großer Wirkung: leicht zu gehen, familienfreundlich und mit einem Panorama, das kaum zu übertreffen ist. Ideal für eine Halbtagstour oder als entspannter Einstieg in die Berchtesgadener Bergwelt.
Wer mehr Zeit hat oder das Auto stehen lassen möchte, kann am Lockstein vorbei und durch die Gerer Klamm direkt von Berchtesgaden herwandern. Ihr könnt gar nicht genug Klamm bekommen? Von hier aus erreicht ihr auch die Almbachklamm zu Fuß. Für Fußfaule lohnt sich ein Abstecher zum Königssee ebenso wie ein Besuch des Salzbergwerks Berchtesgaden. Auch Salzburg ist nur eine halbe Stunde entfernt und bietet sich für einen kulturellen Kontrast an.
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