Malerweg Etappe 5: Durch die hintere Sächsische Schweiz

Wow! Das Elbtal liegt mir zu Füßen. Die Szenerie mit der Elbe, die sich durch die Landschaft schlängelt und den steil aufragenden Tafelbergen ringsum wirkt wie gemalt. Kein Wunder! Denn diese spektakuläre Aussicht wartet auf Etappe 5 des berühmten Malerwegs im Elbsandsteingebirge. Und das beste: Wir sind auf dieser Wanderung durch die hintere Sächsische Schweiz weitestgehend alleine unterwegs.

Lohnt sich Etappe 5 des Malerwegs in der Sächsischen Schweiz?

Der Malerweg ist einer der bekanntesten Fernwanderwege Deutschlands. Insgesamt zieht er sich auf 112 km durch die Sächsische Schweiz. Dabei müsst ihr die Route aber natürlich nicht am Stück laufen. Ihr könnt euch auch einzelne Teilstücke rauspicken. Wir sind diesmal auf der fünften Etappe von der Neumannmühle im Kirnitzschtal bis nach Schmilka unterwegs. Dazu geht’s über knapp 17 km und 640 hm durch den Nationalpark Sächsische Schweiz hindurch.

Und die Route ist vor allem für jene super spannend, die in der einsamen Natur unterwegs sein möchten und den Blick gerne in die Ferne schweifen lassen. Denn es gibt etliche Aussichten am Wegesrand. Darunter mit der Kipphornaussicht am Großen Winterberg eine der schönsten überhaupt! Kein Wunder, dass es Maler wie Caspar David Friedrich regelmäßig in die Region gezogen hat.

Fototipp: Mein liebstes Fotomotiv auf der Tour ist die Kleinsteinhöhle. Unter dem mächtigen Felsentor fühlt man sich ganz klein. Und das kommt auch auf dem Foto gut rüber.

Anreise zur Neumannmühle im Kirnitzschtal

Start:Neumannmühle, Kirnitzschtal
Strecke:16,7 km
Höhenmeter:639 Meter
Gehzeit:7 Stunden
Einkehrtipp:Schmilk’sche Mühle

Vorteilhaft ist, dass die Sächsische Schweiz sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Ab Dresden kommt ihr mit der S-Bahn oder dem EuroCity bis nach Bad Schandau. Anschließend geht’s mit dem Bus bis zum Startpunkt von Etappe 5 ins Kirnitzschtal hinein. Insgesamt seid ihr somit rund 1:20 Stunden unterwegs. Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist außerdem ratsam, weil wir an einem anderen Ort starten als wir am Ende rauskommen.

Komfortabler und schneller ist es natürlich, wenn ihr euch eine Pension oder ein Hotel vor Ort sucht und dann seid ihr jeweils schneller an den einzelnen Ausgangspunkten der Etappen. Oder ihr erwandert den Malerweg tatsächlich am Stück. Dann übernachtet ihr ja immer am Startpunkt des jeweils nächsten Abschnitts.

Kleine Abstecher einplanen

Wir starten mit leichtem Gepäck auf die Tour. Allerdings wissen wir schon jetzt, dass wir ein bisschen länger unterwegs sein werden. Denn wenn ihr dem Malerweg folgt, lohnt es sich, den einen oder anderen Abstecher einzuplanen, um noch mehr zu sehen. Und der erste kurze „Umweg“ folgt direkt zum Start. Wir halten uns links und schlängeln uns über einen kleinen Pfad zum Arnstein hinauf.

Die Treppen kurz vorm Gipfelaufbau erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Und dann haben wir den ersten Stein bereits erklommen. Im Mittelalter stand hier einst eine der bedeutendsten Festungen der Region. Später war sie von Raubrittern bewohnt. Heutzutage ist nur noch eine alte Zisterne gut erkennbar. Ansonsten staunen wir vorwiegend über den ersten schönen Ausblick. Und davon werden noch mehr folgen.

Über die Kleinsteinhöhle zum Großen Pohlshorn

Wir kommen immer tiefer rein in die urwaldähnliche Landschaft des Nationalparks. Ich liebe den wilden Charakter der Wälder hier in der Sächsischen Schweiz. Und so übersehe ich im Dickicht beinahe das Schild, das nur fünf Minuten Umweg zur Kleinsteinhöhle ausweist. Diese paar Meter lohnen sich ungemein. Denn wenig später stehe ich unter dem zweitgrößten Felsentor der Sächsischen Schweiz (größer ist nur der berühmte Kuhstall). Beeindruckend!

Und weil ein Highlight das nächste jagt, ist es anschließend nicht weit bis zum Großen Pohlshorn. Von hier haben wir einen wundervollen Überblick. Wir sehen, wo wir gestartet sind, die Kirnitzsch fließt unter uns und auch der Große Winterberg ist bereits am Horizont erkennbar. Bis dorthin müssen wir noch kommen.

Schönster Blick an der Kipphornaussicht

Dazu wandern wir vorbei am Zeughaus – hier könnte man gut einkehren – und an der Goldsteinaussicht bis zum Großen Winterberg. Das ist der zweithöchste Berg der Sächsischen Schweiz und der höchste Punkt unserer Tour. Leider ist der Gipfel stark bewaldet, sodass man von oben keine Aussicht hat. Die folgt aber nur wenige Meter weiter. Denn wenn ihr auf der anderen Seite wieder absteigt, kommt ihr zur Kipphornaussicht.

Und die ist meiner Meinung nach eine der schönsten der gesamten Sächsischen Schweiz. Wir blicken von oben auf das Elbtal hinab. Es ist wie ein Stillleben. Wir sehen die bekanntesten Berge der Region: Pfaffenstein, Gohrisch, Papststein, Festung Königstein und die Schrammsteine. Außerdem können wir bis zur Bastei schauen. Hier lohnt sich eine Pause, um den Blick wirklich wirken zu lassen.

Fazit

Anschließend geht’s die letzten Meter nach Schmilka hinab. Hier lasse ich mir an der Schmilkschen Mühle aus der hauseigenen Mühlenbäckerei ein großes Stück Kuchen schmecken. Das ist verdient. Wenn ihr mehrere Etappen nacheinander wandert, könnt ihr in Schmilka auch übernachten und am nächsten Tag auf Etappe 6 bis zum Gohrisch aufbrechen.

Insgesamt ist die Tour super sehenswert. Und wenn ihr auf diesem Teilstück, oder auch auf den restlichen Etappen unterwegs seid, könnt ihr euch sicher sein, keine Highlights in der Sächsischen Schweiz zu verpassen. Allerdings ist dafür auch wichtig, den Malerweg auch immer mal wieder kurzzeitig zu verlassen und kleine „Schlenker“ einzubauen. Sehenswerte Spots auf Etappe 5 sind in der HOME of TRAVEL App oben rechts mit Karte und weiteren Videomaterialen verlinkt (für Premium-Abonnenten). 

Lage

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