Nyhavn: Bunter und hipper Kiez von Kopenhagen

Die Promenade am Nyhavn mit ihrer bunten Häuserfront ist wohl das beliebteste Ausflugsziel von Kopenhagen. Hier liegen alte Segelschiffe vor den farbenprächtigen Fassaden, die sich im Hafenbecken spiegeln. In dem historischen Hafenviertel gibt es gemütliche Cafés, Kneipen und Restaurants. Die maritime Atmosphäre lässt sich am besten auf der Kaimauer mit einer dänischen Zimtschnecke in der Hand und Blick auf die ehemalige Heimat des Dichters Hans Christian Andersen genießen.

Lohnt sich der Besuch des Nyhavn in Kopenhagen?

Nyhavn war einst ein geschäftiger Handelshafen. Ab dem 17. Jahrhundert wurden hier Waren und Güter zwischen Dänemark und anderen europäischen Ländern gehandelt. Boote lieferten aber auch Waren zu den dänischen Inseln. Die Häuser direkt in Nyhavn dienten als Lager und Wohnhäuser für die Seeleute.

Parallel entwickelte sich eine dichte Kneipenszene mit vielen Tavernen, wo sich die Seefahrer vergnügten und auch mit Freudemädchen trafen. Ende des 19. Jahrhunderts verlor der Hafen allerdings seine wirtschaftliche Bedeutung. Heute ist es ein sehr attraktives historisches Hafenviertel mit vielen Restaurants und Cafés.

Der bekannteste Bewohner ist Hans Christian Andersen. Der Dichter lebte in Nyhavn in dem Haus Nr. 20, danach 20 Jahre lang im Haus Nr. 67 und später auch im Haus Nr. 18. In Nyhavn schrieb er die Märchen „Das Mädchen mit den Streichhölzern“, „Der kleine Klaus und der große Klaus“ und „Die Prinzessin auf der Erbse“.

Fototipp: Von der gegenüberliegenden Straßenseite lassen sich hervorragend Bilder von den bunten Häusern machen. Von mittags bis nachmittags fällt wunderbar die Sonne auf die Häuserfassaden. Über das schmale Hafenbecken hinweg kann man vom Weitwinkel bis zur leichten Telebrennweite alles einsetzen und mit den Schiffen und Häusern experimentieren.

Anreise nach Nyhavn

Lage:Innenstadt von Kopenhagen
Nutzung:ehemaliger Handelshafen
Bekanntester Bewohner:Hans Christian Andersen
Ältestes Haus:Nr. 9 aus dem Jahr 1681
Must-Eat:dänische Zimtschnecke mit Kardamom

Nyhavn liegt sehr zentral direkt am Wasser. Die nächstgelegene Haltestelle ist Kongens Nytorv. Vom Hauptbahnhof dauert die Fahrt mit der Metro etwa 15 Minuten. Um den öffentlichen Nahverkehr in Kopenhagen zu nutzen, empfiehlt es sich, die DOT-App herunterzuladen.

Der „City Pass Small“ kostet für 24 Stunden 90 DKK, was etwa 12 Euro entspricht. Damit kann man sich in der gesamten Innenstadt mit Metro, Bus und Zug bewegen. Die Innenstadt selbst lohnt es sich dann zu Fuß zu erkunden.

Wer die Stadt auf dem exzellent ausgebauten Fahrradwegenetz erkunden möchte, kann ein Fahrrad zum Beispiel bei Donkey, Lime oder Bolt ausleihen. Kopenhagen ist weltweit bekannt für die gute Infrastruktur für Fahrräder. Es gibt auch viele lokale Fahrradshops, die Räder verleihen.

Fotogene bunte Häuser und nordisches Hafengefühl

Nyhavn ist das touristische Zentrum von Kopenhagen. Die fotogenen bunten Häuser ziehen natürlich alle Besucher an. Das zu Recht. Allein wird man hier kaum sein. Die Atmosphäre in Nyhavn ist dennoch toll. Die knalligen bunten Häuser ziehen mich sofort in ihren Bann.

Davor liegen alte Kutter im Wasser und scheinen mich durch ihr Gewackel begrüßen zu wollen. Ein herrlicher Einstand. Mein Tempo verlangsamt sich, weil es hier einfach so viel zu sehen gibt. In der Nase liegt der salzige Geruch des Meerwassers. Die Möwen fliegen knapp über die Köpfe der Besucher, in Erwartung, etwas Essbares zu erhaschen. Ein richtiges nordisches Hafengefühl kommt auf.

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Malerische Promenade mit viel Fahrradverkehr in Nyhavn

An der zum Meer hin gerichteten Seite von Nyhavn bläst es am meisten. Dort verläuft auch eine Brücke, die sich Fußgänger und Fahrradfahrer teilen. Aufgrund des guten Wegenetzes für Radfahrer sind auch sehr viele Leute mit dem Fahrrad unterwegs. Die breiten Radwege zwischen Bürgersteig und Straße sind etwas gewöhnungsbedürftig; beim Überqueren der Straße muss man mehr aufpassen und mitdenken als sonst.

Auf halber Höhe gibt es eine Brücke, die Nyhavnbroen. Diese überquere ich, um ein Foto von den Häusern zu machen. Hinter mir führt nun ein Radweg, auf dem die Radfahrer relativ zügig vorbeifahren. Also etwas aufpassen, wenn man die Urlaubsandenken fotografiert. Am oberen Ende Richtung Stadt angekommen, liegen viele Ausflugsschiffe. Von hier starten viele Hafenrundfahrten. Genau dort gibt es übrigens öffentliche Toiletten, die sauber sind und mit ihren hölzernen Bogentüren eher an eine Bar erinnern. Das kam etwas überraschend.

Kopenhagener Innenstadt vs. Nyhavn

Nyhavn besteht im Wesentlichen aus der etwa 400 m langen Promenade. So schön die Häuser und die historische Atmosphäre auch sind, hat man nach 30-45 Min. auch das Wesentliche gesehen und möchte dem lebendigen Treiben von Besuchern und Radfahrern wieder entgehen. In Nyhavn gibt es reichlich Restaurants und Möglichkeiten zum Essen und Cafétrinken. Die Preise sind etwas höher.

Ein Abstecher in die Innenstadt lohnt sich in jedem Fall. Dort ist es etwas billiger, Café und Zimtschnecken etwas leckerer. Und außerdem gibt es noch mehr von eher kreativen Läden, Designstudios, tollen Büchereien und Läden der Handwerkskunst zu entdecken. In nur 3 Min. Fußweg liegt zum Beispiel Tage Andersen, eine Art verwunschener Blumenladen mit einer großen Vogelvoliere.

In 10 Min. erreicht man das Studio Arhoj, ein Geschenkeladen mit vielen Keramik- und Glasartikeln. Dort kann man live zuschauen, wenn die Künstler ihre Werke fertigen. Gezahlt wird eigentlich überall mit Karte. Bargeld habe ich nicht umgetauscht und auch nicht vermisst.

Historisches Hafenviertel mit nordischem Flair

Nyhavn besticht durch seine malerische Schönheit, die reiche Geschichte und seine lebendige Atmosphäre. Die typische nordische Architektur der bunten, etwas windschiefen historischen Häuser mit den alten Kuttern davor und dem meist etwas rauen Ostseewetter ergeben ein einzigartiges Flair.

Trotz der vielen Besucher habe ich nicht das Gefühl, dass Nyhavn zu einer Touristenfalle verkommen ist. Ja, es ist ein beliebtes touristisches Ziel mit vielen Restaurants und Geschäften, was aber seine historische Atmosphäre bewahrt hat.

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Fazit

Der Besuch von Nyhavn gehört unbedingt dazu, wenn man in Kopenhagen ist. Die bunte Häuserfront von Nyhavn bietet bei jedem Wetter tolle Möglichkeiten, Fotos zu machen. Das kleine Hafenviertel hat seinen historischen Charme behalten. Trotz der vielen Besucher kann man hier die Zeit genießen. Der Nyhavn lädt ein, dem Treiben eine Weile zuzuschauen und die maritime nordische Atmosphäre zwischen den alten Schiffen und den farbenfrohen Häusern zu genießen.

Fußläufig sind des Weiteren zum Beispiel Schloss Amalienborg und der Blick auf das Opernhaus oder der Aussichtsturm der Trinitatis Kirche „Rundetårn“ zu erreichen.

Lage

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