Eine gemütliche Stadt, die sich mit wunderschönen bunten Häusern und alten Bauten den Berg hinaufzieht. Das ist Porto. Hier sieht es eher so aus, als würde das Leben ruhig und beschaulich zugehen. Adrenalin wird in Porto eher selten ausgeschüttet. Es sein denn, man entscheidet sich für den Porto Bridge Climb. Dann schlägt das Herz schon etwas schneller, wenn man in schwindelerregender Höhe auf einer Brücke entlang spaziert, unter sich nichts als das Wasser des Douro. Ich habe den Porto Bridge Climb für euch ausprobiert.

Lohnt sich der Bridge Climb in Porto?

65 Meter Höhe, 262 Stufen, 15 Euro Kosten pro Person und knapp eine halbe Stunde Zeit. Das ist der Porto Bridge Climb in Zahlen. Was diese Zahlen nicht widerspiegeln, ist das besondere Erlebnis, zu Fuß über den Brückenbogen der Ponte da Arrábida zu gehen, der im Jahr 1963 noch der Größte der Welt gewesen ist. Seit dem Jahr 2016, nach insgesamt 53 Jahren der Schließung, ist der Brückenbogen für Besucher zugänglich und ist damit weltweit die einzige Möglichkeit, ein solches Bauwerk auf diese Weise zu begehen.

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Instatipp: Wer ein spektakuläres Selfie mit romantischem Hintergrund möchte, bucht die letzte Tour des Abend und fotografiert sich im weichen Licht des Sonnenuntergangs über den imposanten Fluss mit Blick auf die strahlenden Lichter von Porto.

Anreise: Spaziergang zum Porto Bridge Climb

Wer vor dem Porto Bridge Climb noch ein bisschen was von Porto sehen möchte, geht entlang des Flusses einfach zu Fuß. Der Spaziergang dauert knapp eine halbe Stunde. Sind die Füße schon etwas müde und die Beine schwer vom vielen Sightseeing, geht die Anreise auch mit Bus und Bahn. Entweder steigt ihr in die alte und urige Straßenbahn Nummer 1 ein und fahrt bis Ponte Arrábida oder ihr nehmt den Bus 500 bis zur gleichnamigen Haltestelle. Der Bus fährt direkt vor dem Bahnhof ab, fährt acht Stationen bis zur Brücke und braucht knapp eine Viertelstunde.

Erster Eindruck: Man ist in besten Händen

Bei der Anfahrt zur Brücke sieht das Bauwerk zugegeben schon ziemlich imposant aus und wer ein Problem mit Höhe hat, könnte weiche Knie bekommen. Doch schon beim Betreten des Geländes vom Porto Bridge Climb werden Gäste von sympathischen und kompetenten Mitarbeitern empfangen, die einem zu jeder Zeit das Gefühl geben, in sicheren Händen zu sein. Bei näherer Betrachtung fällt auch auf, dass die Treppe, über die der Aufstieg erfolgt, recht breit ist und dass beim Aufstieg der Abgrund gar nicht sichtbar ist. Wer also Höhenangst hat, muss sich in diesem Punkt keine Sorgen machen.

Vorbereitung: Sicherheitsgeschirr anziehen

Auf dem Boden liegen Sicherheitsgeschirre bereit und Mitarbeiter überwachen bei jedem einzelnen Besucher das korrekte Einsteigen in den Gurt. Anschließend wird das System über den Kopf gezogen und vor der Brust verschnürt, während der Mechanismus erklärt wird. Bridge Climber bleiben zu jedem Zeitpunkt mit einem Karabinerhaken an einem Stahlseil gesichert, das mehr als einen Meter vom Abgrund entfernt ist und parallel zu den Stufen verläuft. Auf diese Weise kann es gar nicht passieren, dass jemand zu nah an den Abgrund gerät oder sich fürchten muss, in die Tiefe schauen zu müssen.

Spektakuläre Aussicht zu jeder Tageszeit

Sicher ist der Blick über den Fluss und über Porto zu jeder Zeit beeindruckend, trotzdem gibt es ein paar Momente, die vielleicht noch etwas besonderer sind. Zum Beispiel kann um 20.30 Uhr die letzte Tour des Abends gebucht werden, die den Sonnenuntergang mit einschließt. Einmal im Monat haben Besucher auch die Möglichkeit, die Brücke in der Nacht zu erklimmen und zwar immer zum Vollmond. Als weiteres kleines Highlight gibt es nach einem erfolgreichen Aufstieg am höchsten Punkt des Brückenbogens auch eine Mini-Verkostung mit Portwein aus Schokoladenbechern.

Fazit: Machbarer Aufstieg mit überschaubarem Adrenalinpegel

Der Aufstieg sieht von unten spektakulärer aus, als er ist. Die 262 Stufen sind gut zu schaffen und dauern kaum länger als ein paar Minuten. Auch für Familien mit Kindern (ab 12 Jahren) ist der Porto Bridge Climb gut zu schaffen, da sich die körperliche Herausforderung in Grenzen hält. Wer sich Sorgen wegen eventueller Höhenangst macht, der kann beruhigt sein. Die Höhe fällt gar nicht auf, da es einen senkrechten Blick nach unten zu keiner Zeit gibt. Wer sich für Architektur interessiert oder eine einzigartige Aussicht auf den Fluss und auf Porto erleben möchte, der kann sich ruhig eine halbe Stunde Zeit nehmen für den Porto Bridge Climb.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Im Gegensatz zu Lissabon ist Porto noch vergleichsweise von Touristen unentdeckt und kann gemütlich in zwei Tagen erkundet werden. Must-See-Sehenswürdigkeiten können an einer Hand abgezählt werden, was aber nicht heißt, dass es nichts zu sehen gebe. Stattdessen gilt eher, sich durch die kleinen, steilen Gassen treiben zu lassen, immer wieder für einen Kaffee und eine Pastel de Nata Halt zu machen, Francesinha zu essen und einfach das Flair der Stadt zu erleben. Denn in Porto macht sich niemand Stress und dieser Vibe geht auch sehr schnell auf Besucher über.

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