Enge, verwinkelte Wege, Sackgassen, Schleichwege, Abkürzungen, ein Gewirr von Sprachen, Lärm, Gerüche, Farben. Was wie eine totale Reizüberflutung klingt, beschreibt die Souks in der Medina in Marrakesch eigentlich am besten, denn auf dem größten Basar gibt es nichts, was es nicht gibt. Nicht nur im Hinblick auf die Produkte. Aber lohnt es sich überhaupt, sich diesem Durcheinander auszusetzen? Ich war im Souk in Marrakesch in Marokko shoppen und habe ein paar Tipps für euch.
Einkaufen in den Souks in Marrakesch
Der traditionelle Markt in der Medina von Marrakesch mit unzähligen Geschäften gehört zu den Größten des Landes. Zahlen und Fakten sind allerdings nur bedingt verfügbar, weil eigentlich niemand so genau weiß, wie groß der Markt ist und wie viele Geschäfte es dort gibt. Der Markt hat mehrere Eingänge und am einfachsten ist der Weg über den bekannten Platz Jemaa el-Fnaa. Alternativ könnt ihr aber auch einfach eine geführte Tour buchen. Der Reiseführer zeigt euch dann die verschiedenen Abteilungen in den Souks und Ecken, die ihr vielleicht allein niemals gefunden hättet.
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#marrakesch #sehenswürdigkeiten
Instatipp: Wenn ihr schon einmal einen Vorgeschmack auf Marrakesch möchtet, empfehlen wir euch das Instagram-Tagebuch von Sonne & Wolken. Reisebloggerin Jana hat darin ihre Erlebnisse in Marokko festgehalten.
Anreise nach Marrakesch
Ein Direktflug von Köln-Bonn nach Marrakech dauert weniger als vier Stunden und ist mit Billig-Airlines schon für einen Preis von weniger als 100 Euro zu haben. Der Flughafen liegt allerdings abseits der Stadt, sodass eine Taxifahrt nötig wird. Alternativ könnt ihr auch den Linienbus (Tickets gibt es beim Busfahrer) benutzen oder einen Transfer buchen. Letzteres würde ich empfehlen, weil es sich bei der Ankunft oftmals gar nicht so leicht darstellt, sich zu orientieren. So werdet ihr dann direkt vor der Tür eurer Unterkunft abgesetzt und könnt auf dem Weg schon einmal die sehr abenteuerliche Fahrweise der Einheimischen bestaunen.
Hinfinden und erstmal verlaufen
Der Weg zum Souk ist eigentlich gar nicht so schwer zu finden. Entweder, ihr fragt in der Unterkunft oder ihr benutzt GPS. Spätestens beim Eintritt in den Markt hat es sich mit der Orientierung aber erledigt. Lasst euch von mir sagen: Genau darum geht es auch. Geht einfach los und lasst euch treiben. Ein erkennbares Konzept gibt es nicht, genauso wenig wie einen Lageplan. Ihr werdet euch auch beim zehnten Besuch noch verlaufen. Macht nichts, ihr habt es ja nicht eilig, oder? Vergesst es auch direkt, nach einem System zu laufen. Ich dachte ja von mir, ich hätte einen guten Orientierungssinn, aber nach dem vierten Mal links und dem achten Mal rechts war es bei mir dann auch vorbei.
Vorsicht bei zu hilfsbereiten Personen
Ihr habt euch verlaufen und seid sichtlich ratlos? Dann wird es nur wenige Sekunden dauern, bis ein freundlicher Helfer sich bereit erklärt, euch aus der misslichen Lage zu befreien und euch den Weg zu weisen. Aber sicher nicht in Richtung Ausgang, sondern in das nächste Geschäft vom Onkel, Nachbarn oder Bekannten, wo ihr dann erst einmal für eine Weile in Verkaufsgesprächen festhängen werdet. Ebenso Vorsicht auch, wenn ihr aus einem Laden wieder herauskommt, denn in den Souks fahren auch Motorroller und das nicht gerade langsam. Deswegen bitte vorher immer erst nach links und rechts schauen.
Es gefällt euch? Kauft es!
Heute noch trauere ich diesem wunderschönen alten Buch hinterher, von dem ich dachte, ich könne es ja beim nächsten Spaziergang durch die Souks kaufen, weil ich aktuell keine Lust hatte, es zu tragen. Jaaa, ich denke, dieses Buch steht jetzt entweder immer noch dort oder bei jemand anderem im Regal, denn ich habe es nie wiedergefunden. Wenn ihr etwas seht, das euch gefällt, kauft es gleich, denn sonst ist die Gefahr sehr hoch, dass ihr den Stand nicht mehr findet.
Richtig verhandeln im Souk
Okay, ich gebe es zu: Ich habe 30 Euro für ein Schmuckstück bezahlt, was wahrscheinlich ein Zehntel davon wert gewesen ist. Und warum? Weil ich falsch gehandelt habe. Damit euch das nicht passiert, hier die Grundregeln beim Verhandeln in den Souks. Zuerst nennt der Verkäufer einen lächerlich hohen Preis, den ihr mit einem lächerlich niedrigen Preis kontert. Dann regt sich der Verkäufer künstlich über euer Angebot auf, weil beispielsweise gerade dieser Teppich zufällig vom Propheten selber geknüpft worden ist. Das Ganze geht ein bisschen hin und her und am Ende trefft ihr euch in der Mitte. Und dann hat er wahrscheinlich immer noch 50 Prozent Gewinn gemacht.
Fazit
Ein Besuch im Souk in Marrakesch lohnt sich unbedingt. An kaum einem anderen Ort werdet ihr das marokkanische Leben so intensiv und komprimiert erleben wie in den Souks. Selbst wenn ihr nichts kaufen und einfach nur schauen möchtet, werdet ihr überwältigt sein, von den Farben der Gewürze und Kunstwerke, von dem gigantischen Angebot und dem totalen Chaos, das die Einheimischen irgendwie perfekt zu durchschauen scheinen. Ich würde sagen, wenn ihr in Marrakesch wart und die Souks nicht gesehen habt, habt ihr was verpasst.
Lage
Praktische Links
Gut zu wissen
Natürlich hat die Stadt eine Vielzahl an Hotels und Unterkünften, aber wer authentisch in Marrakesch übernachten möchte, schläft in einem Riad. Das sind kleine Paläste, mit Schwimmbecken oder Garten in der Mitte. Schon viel zu oft wurde hier das Klischee von 1001 Nacht herangezogen und sehr ausgereizt, aber mir fällt zugegeben auch kein besseres ein, weil es am Ende doch irgendwie stimmt. Das Riad Utopia ist übrigens mein Favorit.
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