Ein architektonisches Meisterwerk, das den Himmel berührt! Der Ulmer Münster ist nicht nur das Wahrzeichen von Ulm, sondern besitzt vor allem den größten Kirchturm der Welt. Der beeindruckende Turm wurde über Jahrhunderte hinweg erbaut und zieht Menschen aus der ganzen Welt an. Weithin sichtbar und neben dem Fischerviertel die beliebteste Sehenswürdigkeit in Ulm, warten farbenfrohe Fenster im Inneren und oben auf dem Turm der perfekte Blick auf die Stadt an der Donau.

Lohnt sich der Besuch vom Ulmer Münster in Ulm?

Das Ulmer Münster wurde in zwei großen Bauabschnitten errichtet. Es begann im Jahr 1377. Damals gab es eine Pfarrkirche außerhalb der Stadtmauern. Da die Bürger im Falle einer Belagerung oder kriegerischen Auseinandersetzung dann von der Kirche abgeschnitten würden, beschlossen die Ulmer eine neue Kirche innerhalb der Stadtmauern zu errichten. Finanziert wurde das durch die Bürger selbst.

Im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert stimmten die Ulmer Bürger zugunsten des evangelischen Bekenntnisses. In den späteren politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeiten wurden die Bauarbeiten 1543 eingestellt. Im zweiten Bauabschnitt von 1844 bis 1890 wurde das Münster mit dem 161,53 Meter hohen Turm fertiggestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die bauliche Struktur des Gebäudes kaum beschädigt. Da es in Ulm nie einen Bischof oder Landesfürsten gab, ist das Kirchengebäude übrigens ein Münster und kein Dom.

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Fototipp: Im Inneren ist es dunkel. Dort benötigt man ein lichtstarkes Weitwinkel-Objektiv. Und natürlich etwas auf die Etikette achten. Kein Blitz und kein Stativ benutzen. Schöne Bilder gibt es natürlich vom Turm aus mit Blick über die Stadt. Fortgeschrittene können auch Außenaufnahmen in der Dämmerung versuchen, dann benötigt man aber unbedingt ein Stativ.

Anreise zum Ulmer Münster in Ulm

Erbaut:1377 bis 1543
Höhe:161,53 Meter
Must-Do:Aussichtsturm besteigen
Konfession:evangelisch
Superlativ:Höchste Kirche der Welt

Die Stadt Ulm ist mit der Bahn gut erreichbar. Es gibt Direktverbindungen zum Beispiel von Frankfurt und von München. Mit dem ICE dauert die Anreise 2:20h beziehungsweise 1:15h. Vom Hauptbahnhof bis zum Münster sind es zu Fuß 900 Meter. Alternativ kann man die S-Bahn-Linie 4 oder 5 nehmen und zwei Stationen bis zur Haltestelle Rathaus fahren.

Ulm ist auch mit dem Auto gut erreichbar. Die Stadt liegt an der Kreuzung von A7 und A8. Wenn man in der Innenstadt ist, gibt es mehrere Parkhäuser zur Auswahl. Vom „Parkhaus am Rathaus“ sind es zum Beispiel nur noch 200 Meter zum Münster. Im „Parkhaus Fischerviertel“ kann man es auch versuchen. Von dort sind es 400 Meter zum Münster. 

Gewaltiger Innenraum und eindrucksvolles Chorgestühl im Ulmer Münster

Das Gute an so hohen Gebäuden ist, dass man sie von überall findet. Nach ein paar Minuten zu Fuß, befinde ich mich also auf dem großen Vorplatz des Ulmer Münster. Den Kopf muss man sehr weit nach hinten strecken, um den imposanten Turm in voller Größe sehen zu können. Das Münster ist im gotischen Stil gebaut und der größte evangelische Kirchenbau in Deutschland. Durch die großen Türen unter dem Westturm geht es hinein. Erstmal durch den Souvenirladen, dann ins Innere der Kirche.

Der Innenraum ist großzügig gestaltet. Hier gibt es viel Platz, vor allem nach oben. Die Räume sind sehr hoch und die Decke ist, übertrieben gesagt, kaum auszumachen. Es ist relativ dunkel, aber nicht düster. Ehrfürchtig laufe ich bis zum anderen Ende der Kirche. Dort befindet sich der Altar und ein eindrucksvolles Chorgestühl. Es wurde um 1470 vom Schreiner und Bildhauer Jörg Syrlin angefertigt.

Auf der Nordseite sind die Büsten von männlichen Gelehrten aus der Antike zu sehen. Zum Beispiel Cicero, Pythagoras und Seneca. Ihnen gegenüber sind auf der Südseite weibliche Büsten von weisen Frauen des Altertums dargestellt, wie zum Beispiel die Phrygische, Cumanische und Cimerische Sibylle. 

Hinter dem Chorgestühl entdecke ich einen Durchgang. Dort geht es weiter in eine Art kleinere Kirche. Es ist die Bessererkapelle. Diese wurde von der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Besserer gestiftet. Während man sich im großen Ulmer Münster schon fast verloren fühlt, gibt einem die kleine Bessererkapelle eher ein Gefühl von Geborgenheit.  

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Mundgeblasene Kunstverglasung

In den Innenräumen finden sich viele Kunstschätze, wie zum Beispiel die Kanzel mit dem Schalldeckel, der Choraltar, das 26 Meter hohe Sakramentshaus und viele Propheten- und Apostelfiguren. Besonders sind die bunt verglasten Fenster hervorzuheben. Die lang gezogenen, schmalen Fenster sind die einzige natürliche Lichtquelle im Hauptgebäude.

Im Zweiten Weltkrieg wurden sie größtenteils zerstört. Aber 2018 wurde die Südseite wieder hergestellt, und in den kommenden Jahren soll auch die restliche Notverglasung durch künstlerische mundgeblasene Gläser von bedeutenden Glasmalern des 20. Jahrhunderts ersetzt werden. Die Gestaltung und der Detailreichtum fallen wirklich sofort auf. In der Bessererkapelle kommt man am nächsten an die Fenster ran. Dort kann man die Kunstverglasung am besten bestaunen. 

Auf den höchsten Kirchturm der Welt

Nun geht es aber hoch auf den Turm. Die Innenräume des Ulmer Münster sind frei, doch für den Zugang zum Turm muss man ein Ticket kaufen. Das gibt es vorn am Eingang im Souvenirladen. Über schmale Treppen erfolgt der Aufstieg. Das ist jetzt der sportliche Teil des Ausflugs. Stufe für Stufe geht es in dem kalten, engen Gemäuer nach oben.

Manchmal wechselt die Drehrichtung der Wendeltreppe. Auf ihr ist nur Platz für eine Person, alle Gänge sind schmal und irgendwie arrhythmisch gebaut. Wenn man es langsam angehen lässt, ist der Aufstieg aber schon zu schaffen. Dennoch bin ich froh, als ich eine Zwischenebene erreiche. Dort sind die Glocken, und der Kran, mit dem sie in Position gebracht wurden, sichtbar. Es geht noch etwas weiter nach oben und dann nach draußen. Die frische Luft tut gut.

Und dann ist da der wundervolle Ausblick über die ganze Stadt Ulm. Das hat sich gelohnt. Die Pause bietet sich an, um etwas Luft zu holen und ein paar Fotos zu schießen. Dann geht es über eine andere Treppe wieder nach unten. Der Turm ist übrigens wirklich der höchste Kirchturm der Welt. Mit 161,53 Meter ist er rund 3 Meter höher als die Basilika Notre-Dame de la Paix, und etwa 4 Meter höher als der Kölner Dom. 

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Fazit

Das Ulmer Münster ist ein imposantes Kirchengebäude. Heute werden Superlative inflationär gebraucht, aber das Ulmer Münster hat nun mal den weltweit höchsten Kirchturm. Das ist messbar und daran kann man nichts rütteln. Und wenn man am Vorplatz den Kopf in die Höhe reckt, ist das wirklich eindrucksvoll. Der Aufstieg zum Turm lohnt sich nach meiner Meinung. Das ist das Highlight des Ausflugs und gehört einfach dazu. Auch im Innenraum gibt es mit dem Chorgestühl, der kunstvollen Verglasung und der Bessererkapelle viel zu sehen. Für den Besuch habe ich eine gute Stunde genutzt.

Wer sich noch weiter beschäftigen möchte, kann in das Fischer- und Gerberviertel spazieren. Zwischen den uralten Fachwerkhäusern und den vielen Wasserstraßen und kleinen Brücken herrscht eine tolle Atmosphäre. Und am Weg Richtung Donau kommt man dort ohnehin vorbei. 

Lage

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