Jeder kennt die Bilder von Leuten, die direkt an der Oberfläche treiben und dabei ganz lässig Zeitung lesen. Diese Fotos sind am Toten Meer in Israel entstanden, mit knapp 420 Metern unter dem Meeresspiegel der am tiefsten gelegene See der Welt. Dort, wo der Salzgehalt des Wassers so hoch ist, dass man gar nicht untergehen kann. Selbst gepaddelt werden muss nicht. Schon irgendwie ein echt merkwürdiges Gefühl. Ich zeige euch, an welchen Stränden das Baden erlaubt ist und verrate euch, ob es sich lohnt.

Lohnt sich Baden im Toten Meer in Israel?

Zwischen Jordanien, Israel und dem von Israel besetzen Westjordanland liegt das Tote Meer, einer der salzhaltigsten Seen der Welt. In seiner Ausdehnung ist der See rund 90 km lang und 17 km breit. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 19 Grad im Februar und bis zu 31 Grad Celsius im August. Wer das Tote Meer besuchen möchte, findet eine Hand voll Strände mit Rettungsschwimmer, Umkleidekabinen und Restaurants entlang der Küste. Aber nicht überall ist das Baden erlaubt. Die Karte unten zeigt, welche Strände am Toten Meer zugänglich sind. Ich selbst war am Kalia Beach im Norden.

#totesmeer #sehenswürdigkeiten

Instatipp: Hier gibt es zwei Fotos, die offenbar obligatorisch sind, wenn jemand ans Tote Meer fährt – entweder das Treiben an der Oberfläche mit der Zeitung oder das Matsch-Selfie mit der Heilerde am Toten Meer. Ansonsten ist die Kreativität vor Ort eher begrenzt.

Anreise zum Toten Meer in Israel

Eine Variante, um Israel und im Speziellen das Tote Meer zu erkunden, ist sicher ein Mietwagen, allerdings sollte hier ein gesundes Maß an Menschenverstand mitgebracht werden, da israelische Autos in palästinensischen Gebieten nicht überall mit offenen Armen empfangen werden. Eine Alternative sind geführte Touren, die weitere Sehenswürdigkeiten wie die Oase Ein Gedi oder die Festung Masada einschließen und auf dem Rückweg auch einen Stop am Toten Meer machen. Das hat den Vorteil, dass ihr euch direkt an einer Stelle befindet, wo das Schwimmen erlaubt ist, denn an den meisten Uferstellen ist das verboten.

Erster Eindruck vom Kalia Beach

Ja, keine Frage, hier hat der Tourismus zugeschlagen. Zuerst wird Eintritt gezahlt, dann muss man durch einen Shop mit Heilerde aus dem Toten Meer und darf sich dann anschließend an zugewiesenen Orten umziehen. Der kleine Strand ist voll mit Reisegruppen, die Fotos machen oder sich vor Begeisterung quietschend mit Matsch einreiben. Ruhe findet man hier sicher keine und auch in dem kleinen abgegrenzten Teil des Sees, wo man schwimmen darf, ist es nicht gerade leer. Für ein paar Minuten treiben lassen reicht es schon, länger muss es aber auch nicht sein.

Sicherheitshinweise fürs Baden im Toten Meer

Zwar gibt es auch ein paar Bademeister vor Ort, die mehr oder weniger motiviert ihren Job machen, aber ein paar Dinge solltet ihr schon beachten, wenn ihr im Toten Meer schwimmt. Versucht auf gar keinen Fall, das Wasser zu trinken. Denn durch die hohe Salzdosis kann es lebensgefährlich werden. Ich habe nur ein paar Tropfen von meinem Finger gekostet und das hat schon mehr als gereicht. Auch Vorsicht mit offenen Wunden, wenn ihr ins Wasser geht. Ich hatte eine offene Schnittwunde an Bein und ich kann euch sagen, es brennt wie Hölle.

Highlight

Wenn ihr es schafft, den Trubel um euch herum auszublenden und vielleicht ein Stück weiter in die Seemitte schwimmt, bevor die Bademeister euch aufhalten, dann bekommt ihr einen wunderschönen Blick über die umliegenden Hügel und die Wüste. Besonders beeindruckend ist die Perspektive, wenn ihr bedenkt, dass sich auf der anderen Seite schon Jordanien befindet und ihr theoretisch hinüberschwimmen könnt. Da ich an späten Nachmittag da war und deswegen die Sonne schon langsam unterging, gab es dann noch die romantische Atmopshäre gleich mit dazu.

Fazit

Einmal im Toten Meer schwimmen steht sicher bei vielen auf der To-Do-Liste ihres Lebens. Es war sicher eine witzige Erfahrung, weil man sich schwerelos fühlt und gar nichts machen muss, um nicht unterzugehen. Aber nach einer halben Stunde verliert das Ganze schon irgendwie seinen Reiz und offenbar geht es den meisten Leuten dort auch einfach nur darum, Selfies zu machen. Also, wer in Israel unterwegs ist, kann schon auf dem Weg nach Ein Gedi oder Masada einen kurzen Stop einlegen, aber lebensverändernd wird die Erfahrung jetzt wohl nicht unbedingt sein.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Der Name Totes Meer ist übrigens irreführend, denn ganz tot ist es tatsächlich nicht. Zwar können aufgrund des hohen Salzgehalts von 33 Prozent, während eher 28 Prozent normal sind, keine Tiere und Pflanzen in dem Gewässer leben, aber das heißt nicht, dass es nicht trotzdem Leben gibt. Auch wenn Schwimmer sicherlich keinem Fisch begegnen werden, so tummeln sich im Toten Meer salzliebende Bakterien. Aber mit bloßem Augen sehen werden ihr sie ganz sicher nicht.

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