Sie ist jedes Mal meine erste Anlaufstelle, wenn ich in Paris bin: die Basilika Sacré-Coeur. Das gewaltige Bauwerk auf dem Montmartre-Hügel ist nicht nur von zahlreichen kleinen Cafés, Restaurants und Kunstgalerien umgeben – von hier aus habt ihr den besten, kostenlosen Ausblick auf Frankreichs Hauptstadt mit allen Sehenswürdigkeiten, den Eiffelturm inklusive. Ich zeige euch, welche Geschichte hinter Sacré-Coeur steckt und was das gewaltige Bauwerk so besonders macht.
Lohnt sich ein Besuch der Basilika Sacré-Coeur?






Die Basilika Sacré-Coeur de Montmartre oder auf Deutsch die „Basilika vom Heiligsten Herzen in Montmartre“, wie sie offiziell heißt, gehört zu den nationalen Wahrzeichen Frankreichs und befindet sich auf dem höchsten Punkt von Paris. Die Geschichte der berühmten, schneeweißen Basilika ist noch relativ jung: Sie beginnt im Jahr 1875 mit der Grundsteinlegung. Der Architekt Paul Abadie hatte sich in einem Wettbewerb gegen 78 Konkurrenten durchgesetzt.
Sacré-Coeur ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche im neobyzantinischen Stil, die im Herzen des Pariser Künstler- und Ausgehviertels Montmartre im 18. Arrondissement von Paris liegt. Baulich inspiriert ist Sacré-Coeur vom berühmten Markusdom in Venedig und der Hagia Sophia in Istanbul. Die Basilika ist aus Château-Landon Stein gebaut, der bei Regen Kalkspat abgibt, sodass Sacré-Coeur immer wieder aufs Neue in Weiß erstrahlt und vom Regen sozusagen weißgewaschen wird. Eröffnet wurde das monumentale Wahrzeichen von Paris im Jahr 1914 und etwa fünf Jahre später offiziell eingeweiht.
Fototipp: Einer der besten Fotospots in Paris ist ganz oben auf der Kuppel der schneeweißen Basilika. Von hier aus habt ihr eine 360 Grad-Panorama-Aussicht auf die Stadt der Liebe mit allen Sehenswürdigkeiten. Wer sich den Eintritt für den Turm sparen möchte, kann auch vom Eingang in die Kirche großartige Fotos mit Aussicht auf Paris machen. Der Eiffelturm ist von dort aber leider von Häusern und Bäumen verdeckt. Wenn ihr aber unterhalb des Eingangs ganz an den Rand des Hügels geht, rückt der Eiffelturm in euer Blickfeld.
Anreise zur Basilika Sacré-Coeur in Paris
| Lage: | Montmartre-Hügel in Paris |
| Anreise: | Metro-Linie M2, Station Anvers |
| Bauzeit: | ca. 39 Jahre |
| Eröffnet: | 1914 |
| Besonderheit: | größtes Mosaik Frankreichs |
Sacré-Coeur ist schon von Weitem zu sehen und damit nicht zu verfehlen. Am besten kommt ihr mit der Metro. Ihr nehmt die Linie M2 und steigt an der Station Anvers aus. Jetzt müsst ihr nur noch die Stufen erklimmen und schon seid ihr da.
Am unteren Ende des Gartens von Sacré-Coeur gibt es auch noch die Zahnradbahn Funiculaire. Sie erleichtert euch den Weg nach oben und macht die Basilika barrierefrei. Wenn ihr ohnehin eine Tageskarte für die Metro habt, kostet euch die Fahrt nichts extra. Ansonsten müsstet ihr eine Einzelfahrt dafür berappen. Rechnet aber damit, dass ihr zu Fuß normalerweise schneller seid, weil ihr meistens länger ansteht als ihr für die 200 Meter durch den Garten nach oben benötigt.
Der perfekte erste Stopp in Paris
Zu Beginn gibt es Einlasskontrollen, die je nach Saison mal länger, mal kürzer dauern. Mehr als eine Viertelstunde musste ich bisher aber noch nie warten, um reinzukommen. Es gibt keinen besseren Ort, um die Magie dieser Stadt spüren zu können. Sacré-Coeur ist mehr als eine Kirche. Sie ist zu jeder Tageszeit einen Besuch wert, auch wenn die Basilika selbst geschlossen ist! Drumherum ist immer etwas los.
Der Ausblick von den Stufen oder dem Eingang aus ist unbezahlbar. Nicht umsonst ist Sacré-Coeur die zweitbeliebteste Sehenswürdigkeit in Paris: nach Notre Dame, aber sogar vor dem Eiffelturm und dem weltbekannten Louvre! Dass das so ist, dürfte an der grandiosen Aussicht von hier oben liegen. Und: Der Eintritt ist kostenlos. Nur, wenn ihr auf die Kuppel hinauf möchtet, müsst ihr zahlen.
Bei meinem letzten Sacré-Coeur-Besuch musste ich Zeit überbrücken. Ich war schon am frühen Morgen am Charles de Gaulle-Airport gelandet und konnte noch nicht in mein Zimmer. Deswegen habe ich mein Gepäck ins Hotel gebracht und mich direkt auf den Weg nach oben gemacht. Zum Sonnenaufgang sind schon einige Menschen in Montmartre unterwegs.
Ich setze mich auf eine der 237 Stufen vor dem Eingang der Basilika im großen Garten und die Stadt liegt mir zu Füßen. Ich schmiede Pläne für die kommenden Tage und kann von hier aus viele Sehenswürdigkeiten überblicken, während die Sonne langsam über Paris zum Vorschein kommt.
Bevor Sacré-Coeur öffnet, und ich auf die Kuppel hoch kann, setze ich mich in eines der vielen Cafés in unmittelbarer Nähe und bestelle mir meinen obligatorischen Crêpe Caramel au Beurre Salé, Crêpe mit Caramelbutter und einer Brise Salz. Dazu einen Café Noir – einen schwarzen Kaffee.
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Eines der größten Mosaikbilder der Welt
Bevor ihr das riesige, weiße Gotteshaus betretet, fällt vor allem der große Garten auf, der gerade zwischen Frühling und Sommer mit seinen vielen Blumen zum Verweilen einlädt. Die Verkäufer sind nicht weit und versorgen euch mit Wein, der allerdings nicht von allerhöchster Qualität ist. Auch Liebesschlösser werden angeboten. Die Zäune und Geländer in der Anlage sind voll davon.
Über dem dreibogigen Hauptportal empfangen euch die Reiterstatuen von Johanna von Orléans und dem französischen König Ludwig IX. Die beiden thronen direkt über dem Eingang. Sacré-Coeur ist übrigens neben Notre Dame die bekannteste, aber gleichzeitig eine der jüngsten Kirchen in Paris.
Wegen der Lage am höchsten Punkt der Stadt, auf dem Montmartre-Hügel mit seinen 130 Höhenmetern, wirkt die Basilika mit ihrem Glockenturm noch gewaltiger als sie eigentlich ist. Sacré-Coeur ist 85 Meter lang, 35 Meter breit und 83 Meter hoch. Die Kuppel misst 55 Meter und hat einen Durchmesser von 16 Metern. Im Inneren der Kirche gibt es einen Rundweg, der euch um den Hauptflügel herumführt.
Besonders beeindruckend ist das gigantische Deckenmosaik über dem großen Altar. Das große Jesusbild in der Apsis ist das größte Mosaik in Frankreich und eines der größten Deckenmosaike auf der ganzen Welt. Es ist 475 Quadratmeter groß, wurde erst 1923 eingeweiht und damit erst deutlich nach der Eröffnung. Um Jesus mit seinen ausgebreiteten Armen herum seht ihr Schutzpatronen Frankreichs. Unter anderem Jeanne d’Arc, die Jungfrau Maria oder den Heiligen Michael.
Nicht minder bedeutsam ist der Glockenturm: dort befindet sich mit der berühmten „Savoyarde Glocke“ die schwerste schwingende Glocke der Welt. Sie wiegt ganze 19 Tonnen und musste im Jahr 1885 mit 28 Pferden auf den Montmartre-Hügel hochgezogen werden. Vorher wurde sie in Annecy gebaut und dann nach Paris gebracht. Sie war ein Geschenk der vier Diözesen der französischen Region Savoie. Ebenfalls einen Blick wert ist die denkmalgeschützte Orgel.
Besteigung der Kuppel von Sacré-Coeur mit ultimativem Parisblick
Die Treppe zur Kuppel erreicht ihr über einen separaten Eingang. Er ist klein, relativ unscheinbar und ihr müsst erstmal aus der Basilika raus und euch dann rechts halten. Eine weitere Sicherheitskontrolle ist nicht nötig. Wer auf die Kuppel hochsteigen will, sollte definitiv schwindelfrei sein und nicht unter Platzangst leiden: die Wendeltreppe nach oben ist lang, steil und vor allem sehr eng. In den vielen Windungen und auf den rund 300 Stufen kann sich schon mal alles zu drehen beginnen. Einen Lift gibt es nicht. Fenster auch nicht.
Die Mühe lohnt sich aber: Ihr bekommt den besten 360 Grad-Rundumblick von ganz Paris zu sehen, wenn man mal vom Eiffelturm absieht. Der Vorteil ist aber, dass ihr den Eiffelturm von da oben hervorragend auf euer Foto drauf bekommt. Selfies machen ist kein Problem. Glasscheiben gibt es nicht und damit auch keine nervigen Lichtreflexionen auf eueren Schnappschüssen.
Außerdem seid ihr in der Basilika Sacré-Coeur sehr viel günstiger unterwegs. Für wenige Euro könnt ihr zur Kuppel aufsteigen. Anstehen ist quasi nicht nötig. Und selbst in den Sommermonaten gibt es keine lange Schlange und das, obwohl es keine Onlinetickets gibt.
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Fazit
Die Basilika Sacré-Coeur ist nicht umsonst die Pariser Sehenswürdigkeit mit den zweitmeisten Besuchern im Jahr, gleich nach der Kathedrale Notre Dame. Ein Besuch gehört zu eurem Trip in die Stadt der Liebe unbedingt dazu. Sacré-Coeur eignet sich hervorragend als erste Anlaufstelle, wenn ihr euch erstmal einen Eindruck von Paris verschaffen möchtet.
Das liegt auch daran, dass das beeindruckende, schneeweiße Monument mitten im Zentrum des Künstler- und Szeneviertels Montmarte liegt, wo ihr viel von dem romantischen Paris vorfinden könnt, so wie ihr es euch in euren Träumen vielleicht vorgestellt habt. In unmittelbarer Nachbarschaft findet ihr Cafés, Restaurants und Bars. Auch das sagenumwobene Moulin Rouge ist fußläufig zu erreichen. Restauranttipps in der Nähe: „La Maison Rouge“ in der Rue de l´Abreuvoir oder das „Le Basilic“ in der Rue Lepic.
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