Venedig in Italien ist mittlerweile in der Hochsaison so voll mit Touristen, dass Besucher kaum noch die Gebäude erkennen können. Zum Glück gibt es aber eine Alternative für alle, die gerne Boot fahren und dabei schöne Gebäude bewundern möchten. Der Ort heißt Giethoorn und liegt in den Niederlanden. Ich habe eine Bootstour durch die Grachten unternommen, entlang von idyllischen Bauernhöfen, durch alte Holzbrücken und berichte von meinen Erfahrungen.

Lohnt sich eine Bootsfahrt in Giethoorn?

Die kleine Ortschaft Giethoorn hat rund 2.800 Einwohner und liegt in der niederländischen Provinz Overijssel. Bekannt ist der Ort durch die vielen Kanäle und Holzbrücken, die ihm den Namen „Venedig Hollands“ eingebracht haben. Insgesamt sind es übrigens knapp 170 Holzbrücken.

Jährlich strömen mehr als eine Million Touristen in das größtenteils autofreie Giethoorn, um die Wasserstraßen und die vielen urigen Bauernhöfe aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu bewundern. Einer davon ist auch zu einem Museum umgebaut und kann besichtigt werden. Viele andere können gemietet werden oder sind schlicht als Privatgebäude nicht zugänglich.

Fototipp: Mietet euch ein kleines Boot, um die Wasserstraßen selbst zu erkunden. Dabei einfach die Kamera laufen lassen und die Brücke und hübschen Häuser filmen, während das Wasser leise plätschert.

Anreise nach Giethoorn

Lage:Overijssel
Einwohner:ca. 2800
Must-Do:Bootfahren
Preise Verleih:ab 17,50 Euro / Std.
Beste Reisezeit:April bis Juni

Wer in Amsterdam zu Besuch ist und einen Tag frei hat, der sollte dafür unbedingt eine Reise nach Giethoorn einplanen. Der Ort liegt knapp 100 Kilometer von der Hauptstadt entfernt und ist mit Bus und Bahn gut zu erreichen. Es gibt keine Direktverbindung, ein- oder zweimal Umsteigen muss leider sein. Da einfach den anderen Touristen hinterherlaufen.

Mit dem Zug kostet eine Strecke knapp 25 Euro. Es werden aber auch geführte Tagestouren ab Amsterdam angeboten – für jene, die sich den Stress mit dem Umsteigen nicht geben wollen.

Klein, hübsch und noch recht leer

Ich habe mich für die Anreise per Bus und Bahn entschieden und zum Glück steigen mit mir nur einige, also vergleichsweise wenige Touristen aus. Direkt am Eingangskanal reihen sich die Anbieter für Bootsverleih und geführte Bootsfahrten aneinander. Schon bilden sich lange Schlangen.

Ich entscheide mich aber, lieber erst einmal zu Fuß zu gehen und ein Boot zu mieten, wenn der erste Andrang weg ist. Typisch für die Niederlande ist auch, dass die Hauptanlaufstelle zur Mittagszeit die Snackbar zu sein scheint, wo Besucher die lokalen Köstlichkeiten (also Pommes und Frikandeln) genießen. Abgesehen davon ist die Auswahl an Restaurants eher begrenzt.

Bootsverleih in Giethoorn

Auch wenn ich das Glück habe, gerade noch in der Nebensaison in Giethoorn gewesen zu sein, gibt es schon reichlich Andrang für die Bootsvermietung. Bei vielen Anbietern können zum Glück schon im Voraus Reservierungen online gemacht werden.

Mit der Bestätigung könnt ihr dann die Priority Lane nutzen und spart euch das Anstehen. Wer schon weiß, dass er Boot fahren will, sollte diese Option unbedingt nutzen. Das Gleiche gilt übrigens für Unterkünfte. Giethoorn ist klein und im Sommer sind die Preise der Wahnsinn. Deswegen rechtzeitig buchen.

Wirklich so schön wie auf den Bildern

Da Giethoorn als eine der Top-Touristen Destinationen in den Niederlanden gibt, habe ich nicht so viel erwartet, muss ich zugeben. Ich dachte, es gäbe einen schönen Kanal, eine Handvoll schöner Gebäude und das wäre es dann. Ja, falsch gedacht.

Ich bin fast zwei Stunden an den Kanälen entlangspaziert, habe unzählige Fotos gemacht und war ganz begeistert, wie hübsch und niedlich dieser Ort ist. Das besondere Highlight war aber tatsächlich, selbst mit einem kleinen Kahn ganz gemütlich durch die Wasserstraßen zu fahren und sich die alten Häuser aus dieser einzigartigen Perspektive anzusehen.

Fazit

Auch wenn die Anreise mit mehrmaligem Umsteigen vielleicht etwas lästig ist, kann ich einen Besuch in Giethoorn unbedingt empfehlen. Aber bitte nur in der Nebensaison. Wenn ich mir vorstelle, wie es sein muss, sich auf den schmalen Wegen durch Tausende von Touristen zu quetschen, klingt das nach einem echten Alptraum.

Auch die Wasserstraßen sind dann sicher so voll, dass sich gar nichts mehr bewegt. Aber so lange das noch nicht so ist, kann ich nur jedem raten, sich das Venedig des Nordens selbst einmal anzusehen.

In der Umgebung von Giethoorn gibt es zudem weitere Sehenswürdigkeiten wie den Nationalpark Weeribben-Wieden. Dort bieten sich zahlreiche Wanderrouten und Radwege an, um die Natur zu entdecken. Für Familien mit Kindern ist der Freizeitpark Slagharen eine ideale Möglichkeit, den Ausflug nach Giethoorn und Spaß für die Kinder zu kombinieren.

Lage

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