Brr – ist das kalt! Doch um ehrlich zu sein, ist die Kälte die viel kleinere Challenge für mich an diesem Tag. Ich habe ja eigentlich keine Höhenangst – im Gegenteil – aber freiwillig von einem Felsen in ein dunkles Wasserloch zu springen, hat mich doch ziemlich an meine Grenzen gebracht. Wie es mir bei meinem ersten Mal Canyoning ergangen ist und ob ich es nochmal machen würde, erzähle ich euch hier in meinem Erfahrungsbericht.

Lohnt sich Canyoning in den Stuibenfällen?

Die Zugspitz Arena Bayern-Tirol erstreckt sich, wie der Name schon vermuten lässt, im Gebiet rund um die Zugspitze, welche mit 2.962 Metern der höchste Berg Deutschlands ist. Die Grenze zu Österreich verläuft hier direkt über die Berggipfel und die Region hat so einiges an Outdoor-Aktivitäten zu bieten.

Wir sind zum Canyoning im Tiroler Teil der Zugspitz Arena, genauer gesagt in den Schluchten bei den Stuibenfällen, den Ausläufern des Plansees, unterwegs.

Instatipp: Nimm auf jeden Fall eine Action-Kamera zum Canyoning mit! Stell aber sicher, dass du sie auch gut am Helm befestigen kannst, wenn du springst. Ansonsten hat der Guide auch eine Kamera mit und macht viele Fotos bei den Sprüngen und im Wasser.

Anreise in die Zugspitz Arena

Die Zugspitz Arena ist von München aus in südwestlicher Richtung in einer Stunde, immer in Richtung Garmisch-Partenkirchen folgend, zu erreichen. Über Innsbruck gelangt man über die A12 Inntalautobahn und dem Fernpass hierher.

Die Canyoning-Schule Alpinschule Lermoos liegt auf österreichischer Seite und zu unserem Ausgangspunkt für die Canyoning-Tour fahren wir noch knapp 30 Minuten in westlicher Richtung zu den Ausläufern des Plansees. Dort sind die Stuibenfälle zu finden, welche aufgrund der aufwändig angelegten Brücken und Aussichtsplattformen, auch ein beliebtes Wanderziel sind.

Vorbereitung, Ausrüstung & Technik

Wir wollen heute die Wasserfälle und Schluchten aber natürlich nicht von oben bewundern, sondern uns direkt mittendurch kämpfen. Dazu werden wir alle mit einem dicken Neoprenanzug, Canyoning-Schuhen, Helm und Gurt ausgestattet.

Unser Guide erklärt uns vor Ort ausführlich, wie man sich sicher zwischen den rutschigen Felsen bewegt, sich an einigen Stellen richtig in ein Fixseil einhängt und wie das Abseilen über einen Wasserfall funktioniert.

Ein Glück, dass ein paar Sonnenstunden für den Vormittag angesagt sind, denn die Wassertemperatur liegt nur bei etwas über 10 Grad.

3, 2, 1 …. Sprung!

Die schlimmste Hürde war das erste mal unterzutauchen, um den Neoprenanzug mit Wasser zu füllen und auf den ungeschützten Stellen wie Hände und Gesicht, das kalte Wasser zu spüren. Dabei wurde ich doch ziemlich nervös, was jetzt auf mich zukommt.

Lange musste ich nicht auf die nächste Challenge warten: Der erste Sprung! Dieser war zwar nicht hoch, aber ich brauchte mehr als einmal das Herunterzählen von Drei, bis ich mich getraut habe zu springen.

Auch beim zweiten Sprung schießt mir das Adrenalin gehörig durch den Körper.

Direkt am Wasserfall abseilen

Für viele sind wahrscheinlich die Sprünge ins dunkle Wasserloch das aufregendste. Mein Highlight aber waren die beiden langen Abseilrouten über 20 und 30 Meter zum Fuße der Wasserfälle, wo man den spritzenden, tosenden Wasserstrahl direkt vor sich hat oder sogar teilweise auf dem Körper spürt.

Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, einem Wasserfall so nahe zu sein. Trotzdem schwimmt man gerne recht zügig wieder an Land, um aus dem kalten Nass zu kommen.

Fazit

Insgesamt waren wir etwa zwei Stunden mit Canyoning beschäftigt. Verletzt hat sich zum Glück niemand und aufgetaut sind wir bei der Rückfahrt auch wieder ganz gut. Wir haben die Einsteigertour JUMP´N FUN gemacht.

Mein Fazit dazu: Für das erste Mal Canyoning war diese Tour eine perfekte Mischung aus Herausforderung, Überwindung, Adrenalin und Spaß! Ein tolles Abenteuer, das auf jeden Fall Mut erfordert und Adrenalinjunkies einen neuen Kick gibt. Ich würde es nochmal machen – vielleicht traut man sich beim zweiten Mal schon etwas mehr zu.

Für weniger große Action-Fans kann ich eine Wanderung um den wunderschönen Eibsee direkt am Fuße der Zugspitze empfehlen, oder man lässt sich ganz entspannt mit der Seilbahn auf den höchsten Punkt Deutschlands bringen. Die Aussicht dort ist überragend!

Lage

Praktische Links

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