Der Wanderweg schlängelt sich über den unbewaldeten Grat zum Gipfel. Die Sonne brutzelt von oben auf uns herab. Es ist schweißtreibend. Und doch spüre ich, dass sich die Anstrengung lohnt. Denn das Spielberghorn bei Saalbach Hinterglemm im Salzburger Land in Österreich ist ein freistehender Aussichtsberg, der diesem Namen alle Ehre macht.

Lohnt sich die Wanderung zum Spielberghorn bei Saalbach?

Das 2.044 m hohe Spielberghorn ist ein Gipfel in den Kitzbüheler Alpen. Prominent erhebt er sich freistehend zwischen den anderen Grasbergen der Region und ist somit schon von Weitem zu erkennen.

Es gibt verschiedene Aufstiegsvarianten zum Gipfel. Eine Möglichkeit ist ab Fieberbrunn bis zur Burgeralm über die Forststraße zu fahren und von dort die Wanderung zu beginnen. Wir starten jedoch auf der anderen Seite der Bergkette, direkt in Saalbach. Von dort könnt ihr über die Spielbergalm aufsteigen, oder aber ihr macht es wie wir und kürzt ab. Wir sind nämlich morgens das erste Stück mit der Kohlmaisbahn nach oben gefahren und haben uns dadurch einige Höhenmeter gespart.

Anreise nach Saalbach Hinterglemm

Von München aus sind es ungefähr 2,5 Stunden mit dem Auto nach Saalbach Hinterglemm. Praktisch ist, dass ihr auf der Route nach Saalbach keine Vignette benötigt, wenn ihr bei Oberaudorf über die Grenze fahrt. Ab da führt der Weg nämlich rein über Bundes- und Landstraßen zum Zielort.

Ich liebe das Gefühl, unter den Seilbahnstationen in Saalbach selbst durchzufahren. Da kommt bei mir immer Urlaubsfeeling auf. Wahrscheinlich, weil ich schon so oft im Skicircus zum Skifahren war und ich da richtig gute Erinnerungen mitbringe. So wählen wir auf Spotify extra eine Après-Ski-Playlist aus und düsen bei 30 Grad Celsius zum Hotel.

Mit der Kohlmaisbahn hinauf

Höchster Punkt:2.044 m
Höhenmeter:470 m
Strecke:12 km
Gehzeit:4,5 h
Beste Reisezeit:Mai – Okt

Die Kohlmaisbahn liegt mitten in Saalbach und ist von allen Seiten des Ortes gut zu Fuß zu erreichen. Aus einem der Nachbarorte kommt ihr regelmäßig mit dem Bus nach Saalbach. Die Seilbahn wird auch von Bikern zum Aufstieg genutzt. Deshalb ist jede zweite Gondel auf den Bike-Transfer ausgerichtet. In den Kabinen könnt ihr zwar auch nach oben fahren, dort sind allerdings die Sitze mit wasser-, und kratzfesten Planen abgedeckt. Wenn also nicht viel los ist, wartet lieber noch eine Gondel ab. Das ist ein bisschen schöner.

Für Mountainbike-Anfänger gibt es außerdem auch einen Learn to Ride-Park mit kurzen Singletrails am Fuße der Talstation. Falls ihr vor oder nach der Wanderung also mal ins Trail-Fahren reinschnuppern möchtet, ist das ein guter Ort zum Üben.

Ich für meinen Teil verschwende heute keinen weitern Gedanken ans Fahrradfahren. Ich freue mich aufs Wandern. Und diese Vorfreude wird nur noch größer, als wir oben schließlich aussteigen. Direkt hinter dem Ausgang erwartet uns ein geniales Panorama und wir blicken auf die Loferer und die Leoganger Steinberge sowie die Berchtesgadener Alpen. Eigentlich könnte man direkt hier bleiben, denke ich mir. Da wusste ich noch nicht, dass die Aussicht noch besser werden würde.

In der Sommerhitze am Kamm entlang

Rund um die Bergstation herrscht reges Treiben. Das ändert sich allerdings schlagartig, als wir nur wenige Meter den Wanderweg entlanglaufen. Nur kurze Zeit später hören wir statt Stimmengewirr nur noch das Zwitschern der Vögel über unseren Köpfen und das Summen unzähliger, fleißiger Bienchen in den Büschen am Wegesrand. Es ist idyllisch. Wir folgen einem Teilstück des Saalachtaler Höhenwegs. Der führt noch durch den Schatten des Waldes. Das müssen wir genießen. Denn die hauptsächliche Tour verläuft in unbewaldetem Gelände. So ist Sonnencreme auf der Wanderungen Pflicht!

Wir folgen dem schmalen Wanderpfad einsam bis zu einer Almwiese. Dort geht es kurz an grasenden Kühen vorbei und anschließend steil bergauf. In vielen kleinen Serpentinen schrauben wir uns Höhenmeter um Höhenmeter in der sengenden Sommerhitze bergauf. Die Bergflanke ist jedoch überschaubar. Und so denke ich, ich hätte es schon fast geschafft.

Ein Irrglaube, wie sich kurz darauf herausstellt. Es wird stellenweise sogar noch steiler. In einigen Passagen müssen wir sogar die Hände zur Hilfe nehmen. Und vom Gipfelkreuz ist noch längst nichts zu sehen.

Genialer 360-Grad-Blick über Salzburg und Tirol

Dann endlich, nach drei weiteren Hügelkuppen, taucht schließlich das hölzerne Kreuz am Horizont auf. Es ist nicht so nah, wie erwartet, aber mit dem Ziel vor Augen vergehen die letzten Meter wie im Flug. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass dieser Abschnitt der schönste der gesamten Tour ist. Denn der Wanderweg führt hier am Kamm entlang und schlängelt sich aussichtsreich bergauf.

Den besten Blick habt ihr direkt von oben. Denn durch die freistehende Exposition des Gipfels blickt ihr wahrhaft in alle Himmelsrichtungen. So blicken wir gefühlt über alle wichtigen Berge Österreichs. Angefangen beim Kitzbüheler Horn, über den Wilden Kaiser, die Loferer und Leoganger Steinberge, das Steinerne Meer, den Hochkönig bis in die Hohen Tauern. Dort ist neben dem Kitzsteinhorn sogar der Großglockner zu sehen. Wahnsinn!

Fazit

Wenn ihr einen richtig guten Aussichtsberg erwandern möchtet, ist diese Tour definitiv eine Empfehlung. Außerdem sind die Höhenmeter des Anstiegs überschaubar und für geübte Wanderer problemlos machbar. Selbst mit sportlichen Kindern sollte die Tour gut möglich sein.

Wenn ihr dennoch eure Zweifel habt, dann empfiehlt sich der Aufstieg auf den Kleberkopf nebenan. Wir haben den Gipfel ebenfalls mitgenommen und auch dort ist der Blick sehr gut. Vor allem, wenn man bedenknt, dass die Tour auf den Kleberkopf definitiv nicht so anstrengend ist. Das erste Stück der Tour bleibt gleich, danach geht es eher mäßig steigend nach oben.

In beiden Fällen lohnt sich anschließend ein Einkehrschwung in einer der zahlreichen Hütten in Saalbach Hinterglemm. Und wir haben im Nachgang noch den Talschluss besucht. Dort gibt es neben Hochseilgarten, einer riesigen Zipline und der sogenannten Golden Gate Bridge auch den Jump- & Slide-Park. Da geht es in einem Reifen rasant eine steile Rutsche hinab.

Lage

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