Wow! Ich staune nicht schlecht, als ich am Schiederweiher ankomme. Auf der Wasseroberfläche spiegeln sich die höchsten Berge des Toten Gebirges. Schroffe, felsige Gipfel zeichnen sich auf dem türkisblauen, glasklaren Wasser ab. Vielleicht ist der See bei Hinterstoder in der Region Pyhrn-Priel sogar der schönste Bergsee in Österreich?
Lohnt sich die Rundwanderung rund um den Schiederweiher?





Der Schiederweiher liegt in Oberösterreich im Toten Gebirge und wird als “Perle des Stodertals” bezeichnet. Das klingt nach einem Naturjuwel. Allerdings ist der See nicht auf natürliche Weise entstanden. Stattdessen wurde er zwischen 1897 bis 1902 künstlich angelegt, indem man die Krumme Steyr aufgestaut hat.
Der See liegt etwas außerhalb von Hinterstoder. Hier kommt ihr wahlweise mit dem Wanderbus hin, oder ihr geht zu Fuß. Die Strecke ist nicht lang. Insgesamt solltet ihr mit einer Gehzeit von 1,5 Stunden planen. Dann führt die Tour über den Schiederweiher bis zum Polsterstüberl und über eine kleine Schleife zurück zum Ausgangspunkt. Alternativ könnt ihr auch nur bis zum See gehen, oder den selben Weg ab dem Polsterstüberl zurücklaufen. Beide Varianten sind kürzer als 5 Kilometer.
Fototipp: Für ein gutes Foto sollte es möglichst windstill sein, damit die Spiegelung in der Wasseroberfläche gut zur Geltung kommt. Besonders hübsch finde ich, den Bildausschnitt so zu wählen, dass bunte Blumen die Szenerie im Vordergrund einrahmen. Dazu könnt ihr euch so positionieren, dass der bepflanzte Baumstamm am Ufer mit ins Bild kommt.
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Hoteltipp
Das Explorer Hotel in Hinterstoder ist das ideale Basislager für Touren in der Umgebung. Die Design-Zimmer punkten mit viel Stauraum für Outdoor-Equipment. Abends könnt ihr es euch im Sport Spa gutgehen lassen, oder ihr bestellt einen leckeren Cocktail an der Explorer Bar.
Anreise zum Schiederweiher in Hinterstoder
Hinterstoder liegt südlich zwischen Salzburg und Linz. Ab München dauert die Anreise mit dem Auto etwas mehr als drei Stunden. In Hinterstoder folgen wir der Beschilderung durch den Ort hindurch zu einem großen Parkplatz. Die maximale Parkdauer beträgt 6 Stunden. Das ist mehr als ausreichend, wenn ihr den See nur umrunden möchtet. Wenn ihr hingegen eine längere Tour in der Nähe plant, solltet ihr noch einige Meter weiterfahren. Dann kommt ein weiterer Parkplatz, auf dem ihr auch mehrere Tage stehen könnt.
Die Anreise ist auch mit Bus und Bahn möglich, allerdings ist es dann etwas umständlicher. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt ihr bis zum Bahnhof Hinterstoder. Ab Linz solltet ihr dafür rund 1 Std. und 15 Min. einplanen. Der Bahnhof liegt jedoch rund 12 km vom Parkplatz entfernt. Um von dort weiterzukommen, pendeln im Sommer regelmäßig Busse in den Ort. Alternativ könnt ihr die letzten Meter mit dem Taxi fahren.
Mit der ganzen Familie zum wunderschönen Bergsee
Einkehrtipp: | Polsterstübel |
Kilometer: | 5 km |
Höhenmeter: | 16 hm |
Dauer: | 1,5 h |
Beste Reisezeit: | ganzjährig |
Ab dem Parkplatz folgen wir dem Pfad in die Polsterlucke. Über eine hölzerne Brücke queren wir die Steyr. Unter unseren Füßen leuchtet das Wasser türkisblau. Über dem Fluss steigen sanfte Nebel auf. Diese Nebelschwaden lassen den Weg zum See mystisch wirken. Denn gerade im Wald bleiben die sanften Dämpfe unter den Bäumen regelrecht hängen. So wirkt es, als wandern wir durch einen Zauberwald.
Ohne nennenswerte Steigung schlendern wir über die breite Forststraße. Es gibt keine größeren Schlaglöcher und der Weg besteht aus feinem, fest gepressten Kies. So könnt ihr hier bestimmt auch gut mit Kinderwagen oder gar einem Rollstuhl entlangfahren.
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Schönster Bergsee Österreichs?
Nach ca. 15-20 Minuten Gehzeit erreichen wir die Staumauer. Dahinter liegt der See. Wir haben einen traumhaften Tag erwischt. Denn es ist nahezu windstill. Das bedeutet, dass die Wasseroberfläche ganz ruhig ist und sich die umliegenden, schroffen Gipfel darin spiegeln. Darunter ist auch der höchste Berg des Toten Gebirges. Im Wasser vor mir beobachte ich, wie sich der Große Priel (2.515 m) neben der imposanten Spitzmauer (2.446 m) detailgetreu abzeichnet. Wenn ein guter Fotograf diesen Moment festhalten würde, könnte man das Foto wahrscheinlich auf den Kopf drehen und würde nicht mehr sicher sagen können, was nun die tatsächlichen Berge und was “bloß” die Spiegelung ist.
Ich bin total fasziniert von dem Anblick und kann mich kaum sattsehen. Am Ufer steht ein bepflanzter Baumstamm. Darin ist eingraviert, dass der malerische See in 2018 sogar zum schönsten Platz Österreichs gewählt worden ist.
Weiter in die Polsterlucke zum Polsterstüberl
Wir spazieren am Ufer entlang, um den See von allen Seiten zu bestaunen. Und ich bin fasziniert, wie klar das Wasser ist. Dicke Fische tummeln sich im Wasser und wir können locker bis zum Grund schauen. So wirkt der See sehr sauber und könnte auf den ersten Blick auch zum Schwimmen einladen. Allerdings ist das Baden im eiskalten Wasser nicht erwünscht.
Über das bewaldete Ufer gelangen wir zur gegenüberliegenden Seeseite. Von hier wirkt der Schiederweiher ganz anders. Denn aus dieser Perspektive ragen keine Berggipfel im Hintergrund auf. Stattdessen wirkt der Teich plötzlich wie eine Lagune im Urwald. Idyllisch eingebettet zwischen Bäumen, die in den verschiedensten Grüntönen leuchten. Auch sehr schön!
Fazit
Für einen kurzen Ausflug mit Wow-Garantie lohnt sich die Wanderung um den Schiederweiher definitiv. Die gesammelten Eindrücke könnt ihr dann im Polsterstüberl verdauen. Hier empfiehlt es sich im Biergarten Platz zu nehmen. Dann könnt ihr entweder das Tote Gebirge bestaunen oder Ponys und Eseln beim Grasen zuschauen. Wenn ihr anschließend den Rückweg doch nicht zu Fuß antreten möchtet, befindet sich direkt vor der Tür eine Bushaltestelle.
Der Rundweg ist allerdings eher ein Ausflug für “Zwischendurch” und kein tagesfüllendes Programm. Wenn ihr gerne wandert, raten wir euch, die Tour zu verlängern. Ich selbst bin nach dem Polsterstüberl weiter auf die Bergriesen zugelaufen und vorbei an etlichen Wasserfällen zum Prielschutzhaus aufgestiegen. Das sind etwa 1.000 hm.
Ab hier kommt ihr auch weiter zum höchsten Punkt, zum Großen Priel. Wenn ihr das vorhabt, solltet ihr allerdings früh starten, oder am Prielschutzhaus übernachten. Denn ab der Hütte sind es weitere 800 hm bis zum Gipfel. Deutlich näher gelegen und mit einem tollen 360-Grad-Blick empfängt uns der Blosskogel, etwa 100 hm oberhalb des Prielschutzhauses.
Lage
Praktische Links
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