Die 7 besten Sehenswürdigkeiten in Kempten (Allgäu)

Attraktionen, die im Gedächtnis bleiben: Sie machen Kempten zu einem idealen Ausflugsziel, das sich sehr gut mit einer Reise in die Alpen verbinden lässt. Die größte Stadt des Allgäus ist zugleich eine der ältesten Städte Deutschlands. Das wird durch faszinierende Sehenswürdigkeiten erlebbar. Kempten hat Charakter und bietet sowohl im Zentrum als auch in der naturräumlichen Umgebung zahlreiche interessante Orte. Dieses geschichtsträchtige Reiseziel eignet sich das ganze Jahr über für einen beschaulichen Städtetrip. Unsere Reisetipps geben euch Orientierung.

Top-Sehenswürdigkeiten in Kempten im Überblick

Kempten gilt als die Allgäu-Metropole, trotzdem geht es hier sehr entspannt zu. In der Altstadt rund um die Sankt-Mang-Kirche und den Rathausplatz findet ihr viele stille Winkel. Auch wenn ihr barocke Pracht mögt, seid ihr in Kempten goldrichtig. Bescheidenheit galt nicht als Tugend, und die Fürstäbtliche Residenz wird euch mit ihren Prunkräumen in Staunen versetzen. Beinahe überirdisch thront die Basilika St. Lorenz über der ehemals zweigeteilten Stadt.

Die Anfänge Kemptens liegen zwei Jahrtausende zurück, wie ihr anhand rekonstruierter Römerbauten im Archäologischen Park Cambodunum erfahren könnt. Zauberhafte Natur lockt sowohl in den Illerauen als auch auf dem Mariaberg, wo ein atemberaubender Alpenblick auf euch wartet. Viele der 66.000 Einwohnerinnen und Einwohner Kemptens trefft ihr auf dem malerischen Wochenmarkt.
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#allgäu

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1. Fürstäbtliche Residenz & Hofgarten Kempten: Barocke Pracht

©janvier

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Errichtet:Ab 1651
Must-Do:Führung
Deckengemälde:Franz Georg Hermann

Nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges haben sich die Fürstäbte eine wahrhaft prächtige Residenz errichtet. Es handelt sich um die erste barocke Klosteranlage in Deutschland. Der ehemalige Wohntrakt der Fürstäbte kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Herrliche Deckenfresken erzählen von Heiligen und himmlischen Heerscharen. Die täuschend echt herabhängenden Jagdtrophäen aus Gips zeigen vor allem eines: Barock und Rokoko waren Zeitalter des Theaters und der Inszenierung. Das Deckengemälde im eindrucksvollen Festsaal ist eine einzige Verherrlichung des Fürststifts. Da kommt der barocke Hofgarten als willkommener Erholungsort und beliebter Treffpunkt gerade recht.

2. Basilika St. Lorenz: Atemberaubend schöne Stiftskirche

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Kirchenpatron:Hl. Laurentius von Rom
Errichtet:Ab 1652
Bauherr:Fürstabt Roman Giel von Gielsberg

Das Wahrzeichen Kemptens mit seiner Doppelturmfassade und der beeindruckenden Kuppel thront über der Stadt. Die ehemalige Benediktinerstiftskirche St. Lorenz ist heute die katholische Stadtpfarrkirche. Den monumentalen barocken Kirchenbau erreicht ihr über eine triumphal wirkende Freitreppe.

Beim Betreten des Kircheninneren werdet ihr von vollplastischem Stuck und monumentalen Deckenfresken betört. Sieht so das Paradies aus? Die zahlreichen prachtvollen Altäre, das meisterhaft geschnitzte Chorgestühl und der mitunter zu hörende, geradezu himmlische Chorgesang lassen es vermuten. Allerdings wurde die Rivalität zwischen Fürstabtei und Reichsstadt Kempten gerade hier, in dieser Kirche, immer wieder handgreiflich ausgetragen.

3. Kempten-Museum im Zumsteinhaus: Auf den Spuren der Stadtgeschichte

©Sina Ettmer
Lage:Residenzplatz
Errichtet:1802
Eröffnet:2019

Die Geschichte der Stadt Kempten könnt ihr in einem wunderschönen denkmalgeschützten Bau entdecken: Das spätbarock-frühklassizistische Zumsteinhaus wurde 1802 errichtet. Die ehemalige Stadtresidenz der Kaufmannsfamilie Zumstein de la Pierre dient seit der Restaurierung als Kempten-Museum.

Der Museumsparcours reicht von der Besiedlung durch die Römer vor etwa 2000 Jahren über das Mittelalter und die Barockzeit bis ins 21. Jahrhundert. Er ist partizipativ gestaltet und umfasst interessante Wechselausstellungen. Das „Wohnzimmer der Stadt“ Kempten wurde 2020 als „bestes Heimatmuseum“ ausgezeichnet. Überzeugt euch selbst. Einen Blick wert ist auch der kleine Museumsgarten mit dem perspektivischen Gartentor von 1830.

4. Archäologischer Park Cambodunum: Rekonstruierte Römerstadt

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Lage:Cambodunumweg 3
Must-See:Herkules-Tempel
Einkehrtipp:Taberna mit Römerspielplatz

Vor knapp 2000 Jahren saß der Statthalter der römischen Provinz Rätien in Cambodunum, dem heutigen Kempten. Im Jahr 1885 begann man mit der Ausgrabung der Ruinen. Entdeckt wurden gut erhaltene Bäderanlagen, ein spätrömischer Tempelbezirk und das Forum. Dieser römische Fundplatz ist heute als Archäologischer Park Cambodunum erlebbar.

Der gallo-römische Tempelbezirk mit fünf Tempeln wurde ebenso rekonstruiert wie Teile der Thermen, der Basilika und der Doppelhalle, die den Tempelbezirk an drei Seiten umgab. So könnt ihr heute den Herkules-Tempel mit der original erhaltenen Altarfigur besuchen. Der Archäologische Park Cambodunum (APC) ist von Mitte März bis Mitte November geöffnet.

5. Sankt-Mang-Kirche am Sankt-Mang-Platz: Stätte der Reformation

Errichtet:Ab 1426
Must-See:Predigtkanzel
Turmhöhe:Etwa 60 m

Einst wurde das Gotteshaus dem Heiligen Magnus geweiht. Doch 1527 war die St.-Mang-Kirche eines der frühesten Zentren der Reformation im Allgäu. Zwei Jahre zuvor hatte sich die Reichsstadt von der Fürstabtei freigekauft. Und so war man frei, den radikalen Zweig der Reformation anzuführen, die prachtvollen Wandmalereien zu übertünchen und die Kapellen zu zerstören.

Bis heute erinnert die Renaissance-Kanzel an diese stürmische Zeit. Das Kircheninnere mit seinen gotischen Gewölben ist absolut sehenswert. Vor der Kirche steht der fantasievolle St.-Mang-Brunnen im Zeichen des Jugendstils. Überseht nicht das zauberhafte Einhorn.

6. Rathausplatz: Zentrum der Freien Reichsstadt

©Sina Ettmer
Errichtet:Ab 1474
Must-Do:Flanieren
Einkehrtipp:Weber Manufaktur & Rösterei

Das historische Rathaus von Kempten geht auf das Mittelalter zurück. Die heutige fotogene Fassade allerdings, so alt sie auch aussieht, entstand in den 1930er-Jahren, ebenso wie die Sonnenuhr. Der Dachstuhl, hölzerne Decken und verschiedene andere Details stammen jedoch noch aus dem 15. Jahrhundert.

Am Rathausplatz lag jahrhundertelang das administrative Zentrum der Freien Reichsstadt Kempten, klar getrennt durch eine Stadtmauer vom Fürststift Kempten. In der Kemptener Altstadt wurde vieles nach dem Zweiten Weltkrieg stark erneuert, doch hier am Rathausplatz herrscht ein beschauliches Flair mit Straßencafés, kleinen Geschäften und dem wunderschönen Rathausbrunnen aus der Renaissance.

7. Illerauen: Natur rund um Kempten

Lage:Östlich der Altstadt
Must-See:Prallhänge
Beste Reisezeit:Frühjahr bis Herbst

Einst lagen an der Iller Mühlen, Spinnereien und Webereien. Die Römer hatten den schiffbaren Fluss für sich entdeckt und gründeten hier ihre Stadt. Heute bilden die restaurierten Fabrikbauten, Brücken, Auenwälder und die Iller selbst eine wundervolle Symbiose.

Entlang der Altstadt lädt eine einstündige Wanderung am Flussufer von der Sankt-Mang-Brücke bis zum Technikdenkmal König-Ludwig-Brücke von 1847 ein. Faszinierend sind die bis zu 25 Meter steil in den Fluss abfallenden Felsen der Prallhänge nördlich von Kempten. Übrigens führt der 146 Kilometer lange, absolut lohnende Iller-Radweg von Oberstdorf über Kempten bis nach Ulm.

Weitere Reisetipps im Allgäu

Schon gewusst? Auch wenn Kempten offiziell im Allgäu liegt, wird hier eine Form des Schwäbischen gesprochen. Das erkennt ihr schon allein daran, dass es hier leckere Käsespatzen gibt, die den schwäbischen Käsespätzle eng verwandt sind. Kempten ist das Tor zu den Allgäuer Alpen – warum also nicht beides miteinander kombinieren? Die Stadt ist gut mit Regionalzügen zu erreichen, und der Flughafen Memmingen ist nicht weit. Wer die Seele baumeln lassen will, ist in Kempten goldrichtig. Ein eisgekühlter Aperol schmeckt mit Blick auf die spektakulären Bauwerke der alten Fürstäbte umso himmlischer. Das ist bewiesen.

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