Ein großer Schatten hüllt das Auto ein und plötzlich werden alle Insassen ganz still. Ein Elefantenbulle nimmt die Sicht und steht so nahe am Wagen, dass man ihn fast anfassen könnte. Ich habe eine Safari zu den Dickhäutern unternommen und berichte von meinen Erfahrungen im Addo-Elefanten-Nationalpark nah Port Elizabeth in Südafrika. Dass hier Mistkäfer Vorfahrt haben, Elefanten einen Stau verursachen und warum man keine Zitronen mit in den Park nehmen darf, sind nur einige Kuriositäten, über die man Staunen kann.

Lohnt sich eine Safari im Addo-Elefanten-Nationalpark?

Der Addo-Elefanten-Nationalpark liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich von Port Elizabeth und ist der weltweit einzige selbst befahrbare Safaripark, der die Big Seven beherbergt. Mit einer Größe von 1.640 qkm ist der Park zudem der drittgrößte Nationalpark am Ostkap in Südafrika. Zur Zeit befinden sich zirka 600 Elefanten in dem Park, aber auch Büffel, Antilopen, Zebras oder Warzenschweine sind hier zu Hause. Zu beobachten gibt es also eine Vielfalt an Südafrikas Wildtieren.

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Instatipp: Fotos bei der Abenddämmerung! Das besondere Licht hüllt einfach alles in eine magische Blase und schafft eine tolle Atmosphäre. Aber auch Bilder in schwarz weiß sind mit den grauen Riesen ein echter Hingucker.

Anreise nach Port Elizabeth

Der Addo Park liegt im westlichen Teil der Provinz Ostkap etwa 750 km von Kapstadt entfernt. Sollte man den Addo Park nicht im Zuge der Garden Route besuchen, so ist es ratsam ein Flugzeug bis Port Elizabeth zu nehmen und von dort eigenständig zu fahren. Es gibt zwei Eingänge, die von 7 bis 19 Uhr geöffnet sind. Bevor man in den Park einfährt, muss man sich registrieren lassen und bekommt eine Straßenkarte und Sicherheitshinweise mitgeteilt. Wichtig ist nur, dass man 30 Minuten vor den Schließzeiten entweder an den Gates oder in seiner Unterkunft ist. Und schon kann die Reise los gehen.

So klein der Mensch, so riesig der Elefant

Egal, wo ich hinblicke, mein Finger kann den Auslöser meiner Kamera gar nicht schnell genug drücken. Ich bin förmlich überwältigt von der bunten Mischung an Farben zwischen der unberührten Natur und der Vielfalt an Tieren. Immer wieder tauchen graue Flecken am Horizont auf, die einen herrlichen Kontrast zu den braun gestreiften Antilopen und den klaren blauen Himmel abgeben. So habe ich mir Afrika immer vorgestellt. Nur die Autoschlange vor mir stört ein wenig. Aber als wir in den Jeep umsteigen und abseits der normalen Straße fahren, wird es ruhiger.

Selbst fahren oder fahren lassen

Im Addo kann man entweder nur einen halben Tag verbringen oder ab 60 Euro auch übernachten. Zelt- und Caravan-Plätze stehen ebenso bereit. Es gibt drei Möglichkeiten auf Erkundungstour zu gehen. 1. Als Selbstfahrer, 2. Einen Guide für das eigene Auto anmieten und 3. Eine geführte Safaritour buchen. Die beiden letztgenannten Möglichkeiten sind sicherlich interessant für diejenigen, die sich unsicher fühlen, allein zu fahren. Im Rucksack sollten sowohl eine gute Kamera, ein Fernglas als auch etwas zu essen und zu trinken eingepackt werden. Eine Tankstelle und auch einige Restaurants gibt es vor Ort.

Dieser Elefant macht Ärger

Wir fahren mit einem Guide in einem Jeep die dicht bewachsenen Seitenstraßen entlang. Es dauert nicht lange bis wir den ersten Elefantenbullen sehen. Wir sollen still sein, dieser Bulle sei bekannt dafür, dass er gerne Ärger mache. Ich habe nur einen Moment den Blick abgewendet, bis ich neben mir einen Atemstoß verspüre. Ich drehe langsam den Kopf, um zu registrieren, dass sich nur 5 cm von mir, ein massiver Stoßzahn befindet. Uns allen stockt der Atem. Unser Guide spricht beruhigend auf den Bullen ein, bis dieser wieder friedlich von Dannen zieht. Ein überragendes Gefühl, diesem Riesen so nahe gekommen zu sein und mein absolutes Highlight auf der Tour.

Fazit

Den heimischen Kap-Elefanten zu sehen, ist im Addo Elephant Nationalpark einzigartig. Der Addo hat eine lange Geschichte und ist neben dem berühmtem Krüger-Nationalpark ein absolut sehenswerter, gut geführt und organisierter Park. Ich würde immer mindestens eine Übernachtung empfehlen, um stressfrei die Tiere beobachten zu können. Mit einem Eintritt von knapp 20 Euro für Erwachsene, 10 Euro für Kinder ist es auch gar nicht mal so teuer, und es kommt ein echtes Safari-Feeling auf. Die Chancen Elefanten und auch andere Tiere zu sehen, ob groß oder klein, sind sehr hoch.

Lage

Praktische Links

Gut zu wissen

Um Ärger mit den große Riesen zu vermeiden, sollten Zitrusfrüchte zu Hause gelassen werden. Es ist verboten, diese mit in den Park zu nehmen. Grund sind die umliegenden Farmer, die die Elefanten früher mit Zitrusfrüchten in den Park gelockt haben. Anscheinend herrscht immer noch eine große Vorliebe dafür. Der Addo Elephant Park liegt übrigens in einem malariafreien Gebiet. Impfungen gegen Tollwut oder Hepatitis sind zwar nicht vorgeschrieben aber durchaus ratsam. Und noch ein Tipp: Die Betreiber bieten nördlich des Parks in der Nyathi-Gegend für zirka 40 Euro ein 2-stündiges Horse Riding an.

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