Mystische Felslandschaften gibt es nicht nur in der Sächsischen Schweiz, sondern auch im Schwarzwald. Oberhalb des Alten Schlosses in Baden-Baden erstreckt sich ein urtümlich wirkender Märchenwald mit moosbewachsenen Findlingen, knorrigen Baumriesen und beinahe senkrecht aus dem Hang herausragenden Felstürmen. Begleitet mich zu den Battertfelsen in Baden-Württemberg, wo Wanderer und Kletterer wahrhaftig Glücksmomente erleben können!

Lohnt sich eine Wanderung zu den Battertfelsen?

Ähnlich wie im Dahner Felsenland sind die Battertfelsen Relikte von etwa 250 Millionen Jahre altem Gestein. In der Umgebung wurden diese Felsen längst von Wind und Wetter abgetragen. Die sogenannte Verkieselung hat vor Äonen die 15 bis 60 Meter hohen Felsmonumente gegen die Erosion widerstandsfähig gemacht, so dass sie heute von Wanderern, Kletterern und Romantikern ausgesprochen geliebt werden.

Ein Besuch der Battertfelsen lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Schon von der berühmten Lichtentaler Allee in Baden-Baden aus sind die rötlich leuchtenden Felstürme, Nadeln und Grate am Battert (568 m) zu sehen. Wie ein Versprechen strahlen sie in der Abendsonne um die Wette. Die Wanderung beginnt an der Burg Hohenbaden, wo ich einen ersten grandiosen Ausblick genieße, und führt dann im großen Bogen um die Felsen herum.

Fototipp: Bei Inversionswetterlagen vor allem im Herbst sammelt sich in den Tälern der Nebel. Aber auf den Bergen herrscht dann strahlender Sonnenschein. Bei unbeständigem Wetter könnt ihr auf einen äußerst fotogenen Regenbogen hoffen, dann sind die Felsen allerdings tückisch nass.

Anreise nach Baden-Baden

Start:Burgruine Hohenbaden
Strecke:3,1 Kilometer
Gehzeit:ca. 1,5 Stunden
Höhe der Felsen:15 bis 60 Meter
Beste Reisezeit:Ganzjährig

Baden-Baden liegt nicht weit von der A5, etwa 40 km südlich von Karlsruhe. Auch so manch ein ICE hält am Bahnhof Baden-Baden, ebenso alle Regionalzüge von Karlsruhe in Richtung Basel und Konstanz. Vom Bahnhof aus gibt es öffentliche Busse in das Zentrum. Die eigentliche Wanderung hinauf zu den Battertfelsen könnte beim Neuen Schloss starten.

Von dort aus geht es eine knappe Stunde hinauf zur Burgruine Hohenbaden. Sonntagnachmittags fahren einige wenige Busse nach oben. Oder ihr stellt euer Auto auf dem Parkplatz vor dem Alten Schloss ab, wenn ihr für den Aufstieg keine Lust oder Zeit habt.

Festes Schuhwerk für glitschige Battertfelsen

Egal ob ihr eure Wanderung von der Baden-Badener Innenstadt oder von der Burgruine Hohenbaden aus startet: Ihr solltet unbedingt festes Schuhwerk mit gutem Profil tragen. Bei Regen und Schnee sind die Battertfelsen nass und glitschig: Da heißt es besonders vorsichtig sein.

Vom Berg aus sieht man die Abgründe gar nicht unbedingt sofort. Doch keine Angst, mit ein bisschen Umsicht wird euch nichts passieren, stattdessen werdet ihr mit fabelhaften Ausblicken belohnt. Bei stürmischem Wetter wird davon abgeraten, den Bannwald und die Felsen zu betreten.

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Altes Schloss Hohenbaden mit Bergfried

Ein wundervoller Startpunkt für eure Wanderung zu den Felsen ist die Ruine Hohenbaden. Mit Blick ins Rheintal haben sich im 12. Jahrhundert die Herren von Baden ihre Burg erbaut. Auf gesicherten Treppen mit Geländern könnt ihr das mittelalterliche Schloss erkunden.

An einem der großen Fenster des alten Rittersaals wurde eine Naturharfe installiert. Bei gutem Wind hört ihr sie erklingen. Weiter hinauf geht es zum Bergfried. Von diesem Turm aus haben einst die Markgrafen den Blick über ihr Land schweifen lassen.

Das Panorama auf die benachbarten Schwarzwaldgipfel reicht bis hinüber zur Hornisgrinde (1.164 m). Schaut ihr Richtung Westen, könnt ihr erahnen, wo sich der große Fluss durch das beinahe topfebene Rheintal schlängelt. Aus der Ferne grüßen das Elsass und die Vogesen in Frankreich. Besonders kurz vor Sonnenuntergang ist es oben auf dem Bergfried einfach magisch.

Badener Wand und Felsenbrücke geschlossen

Zwischen aufragendem Gestein geht es auf Treppen zu einer Holzbrücke. Von dort genieße ich einen Blick hinüber zum Baden-Badener Hausberg Merkur. Doch diese Brücke ist mittlerweile gesperrt und wurde sogar abgebaut. Denn hier brüten im Frühjahr Wanderfalken, bzw. sie brüteten. Manche verantwortungslose Kletterer, Fußgänger oder Party-People haben sich leider an das Betretungsverbot in der Brutzeit nicht gehalten. Den Schaden haben jetzt alle anderen.

Hoffen wir, dass die Wanderfalken bald zurückkehren. Lauft ihr weiter Richtung Osten, ist der Zugang zu den Battertfelsen wieder offen und ihr könnt bis nahe an die Kante kraxeln, vorausgesetzt ihr seid schwindelfrei. Ab und zu seht ihr hier die Kletterer die Felswand hinabsteigen. Die Bergwachthütte markiert den östlichen Rand der Battertfelsen.

Rückweg unterhalb der Battertfelsen

Wenn ihr nun wieder in den Wald zurückkehrt, geht es bald abwärts und ihr könnt unterhalb der steil aufragenden Felsen Richtung Burgruine zurücklaufen. An manchen Stellen lichtet sich der Wald und ihr habt einen ziemlich beeindruckenden Blick auf die wagemutigen Kletterer an den Felswänden.

Durch die Erosion wird immer wieder Gestein von den Felsen abgesprengt. So entstand die Blockhalde, wo sich seltene Tiere und Pflanzen wohlfühlen. Sie steht unter strengem Naturschutz und darf nicht betreten werden.

Nun wird der Weg flacher und es gibt einzelne kleine, aber lohnenswerte Abstecher wie z. B. den Einsiedlerpfad. Lauft ihr den Unteren Felsenweg weiter nach Westen, kommt ihr bald wieder beim Alten Schloss an. Hier lockt übrigens ein Imbiss mit Außenbestuhlung. Insgesamt ist die kleine Wanderung auf dem Battert-Rundweg knapp 3 km lang. Der Felsenweg ist der Klassiker auf dem Battert und manchmal recht stark frequentiert.

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Fazit

Wollt ihr eine größere Runde drehen, dann lohnt sich der Start nahe der Ruine Ebersteinburg, die den Eingang in das nördlich gelegene Murgtal markiert. Diese Rundwanderung ist 10,5 km lang. Oder ihr kombiniert die Wanderung mit einer Besteigung des höheren Merkur nebenan.

Einen Ausflug zu den Battertfelsen oder einen (Kurz-)Urlaub in Baden-Baden kann ich auf jeden Fall absolut empfehlen. In der mondänen Kurstadt mit ihren traditionsreichen Thermen erholt ihr euch stilvoll. Die wundervolle Lichtentaler Allee lädt dazu ein, am Fluss Oos entlangzuflanieren. Und auf den Battertfelsen erlebt ihr eine sagenhafte, ungezähmte Natur, für die ihr euch ausgiebig Zeit nehmen solltet. Auch ein Abstecher zu den Burgen in der Nachbarschaft lohnt sich unbedingt.

Und wenn ihr selbst Kletterer seid: Vor allem im Sommer gelten die Battertfelsen als Hotspot. Die Sperrung der berühmten “Badener Wand” gilt vorerst für 5 Jahre. Weitere 20 Kletterrouten bleiben jedoch offen.

Lage

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